1848-Rev. & Arbeiterbewegung < Geschichte < Geisteswiss. < Vorhilfe
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(Frage) beantwortet | Datum: | 16:46 Sa 08.12.2007 | Autor: | janaica |
Aufgabe | Skizzieren Sie die Bedeutung der Revolution von 1848 für die Entwicklung der deutschen Arbeiterbewegung. |
Hallo!
Bis jetzt hab ich Folgendes ((gekürzt) als Einleitung):
"Obwohl die Revolution von 1848/49 gescheitert war, hatte sie eine große Bedeutung für die Entwicklung der deutschen Arbeiterbewegung.
Mit dem Scheitern der Revolution erlitt auch die politische Arbeiterbewegung einen Rückschlag.
Die Arbeiterbewegung insgesamt war durch die staatlichen Zwangsmaßnahmen allerdings nicht mehr zu unterdrücken.
Aus der gescheiterten Revolution ist in erster Linie der Einheitsgedanke hervorgegangen, welcher Vorrang gewann, gegenüber den Forderungen nach Freiheit und Selbstbestimmung."
Dann wollte ich jetzt auf die Bildung der Arbeiterbildungvereine nach der Revolution, Gründung des ADAVs und der SDAP und deren Zusammenschluss in Gotha eingehen.
Mein Problem ist nun, dass ich nach meinem "Plan" ja nur wiedergebe, wie´s damals gewesen ist, aber ja nicht die "Bedeutung der Revolution skizziere".
Die Frage ist ja auch, ob die Revolution überhaupt noch eine Bedeutung für diese Entsehungen (ADAV/SDAP) hatte..
Hat da jemand eine Idee, wie ich da am besten vorgehen kann?
Ich bin für jeden Tipp dankbar!
Liebe Grüße!
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(Antwort) fertig | Datum: | 13:43 Di 11.12.2007 | Autor: | Josef |
Hallo janaica,
Wie in Frankreich scheiterte die Revolution in Deutschland, und zwar an der Uneinigkeit der Nationalbewegung, an den zögerlichen Beschlüssen der Nationalversammlung und am Wiedererstarken der Reaktion in den deutschen Ländern.
Mit dem Aufkommen der Industrialisierung kam es zur Verelendung breitester Bevölkerungsschichten. Besonders betroffen von diesen sozialen Spannungen war die Arbeiterklasse.
Mit dem Kommunistischen Manifest von Karl Marx und Friedrich Engels (1848) hatte die Arbeiterbewegung ihren ideologischen Überbau erhalten: ein grundlegendes politisches Programm, das zum Klassenkampf aufforderte.
Ihre Organisationen waren sozialrevolutionär (sozialistisch bzw. kommunistisch), christlich oder liberal ausgerichtet; die Ziele sollten revolutionär oder evolutionär verwirklicht werden.
Das Kommunistische Manifest begründete eine Lehre, die die gesamte bisherige Geschichte der menschlichen Gesellschaft als eine Geschichte von Klassenkämpfen charakterisiert:
Der andauernde Kampf zwischen Besitzenden und Besitzlosen, Unterdrückern und Unterdrückten, also zwischen Sklavenhaltern und Sklaven, zwischen feudalen Herren und leibeigenen Bauern und nicht zuletzt zwischen Kapitalisten und Proletariern, werde erst durch das Proletariat beendet.
Das bedeute u. a.:
Erst der Sieg des Proletariats über seine kapitalistischen Unterdrücker im Ergebnis einer kommunistischen Revolution werde der Ausbeutung der Volksmassen durch eine kleine Schicht von Herrschenden auf Dauer ein Ende setzen.
Durch die kommunistische Revolution werde die Diktatur des Proletariats errichtet, die der herrschenden Bourgeoisie ihre Produktionsmittel entreißt und sie dadurch entmachtet.
Endziel sei die Errichtung des Kommunismus, einer klassenlosen Gesellschaft ohne Ausbeutung und ohne politische Gewaltausübung des Staates.
Das Kommunistische Manifest endet mit dem Appell: Proletarier aller Länder, vereinigt Euch!
Damit wird die internationale Ausrichtung des Kampfs des Proletariats gegen die kapitalistischen Verhältnisse betont. Dahinter stand die Auffassung von Marx und Engels, dass nur der gemeinsame Kampf der Arbeiterklasse aller Länder letztlich von Erfolg gekrönt sein könne.
Das deutsche Proletariat wurde von MARX zur Unterstützung der bevorstehenden bürgerlichen Revolution von 1848/49 aufgerufen. Das hing damit zusammen, dass er diese Revolution zeitweise als Vorabend für die bevorstehend proletarische Weltrevolution betrachtete.
Für die 1848/49er Revolution war das Kommunistische Manifest aber nur von geringer Wirkung. Langfristig übte es aber einen außerordentlich starken Einfluss auf die internationale Arbeiterbewegung aus. Seine Grundpositionen wurden in unterschiedlicher Auslegung von den überall in der Welt entstehenden kommunistischen und sozialdemokratischen Parteien übernommen. Sie bildeten meist das ideologische Fundament der Programme dieser Parteien.
Schülerlexikon: Duden-Geschichte
Viele Grüße
Josef
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