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Aussagen über "Der Vorleser": Deutung der Aussagen
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 18:42 Di 23.10.2007
Autor: Vader

Aufgabe

In einer Rezensoin zu Bernhard Schlinks Roman "Der Vorleser", schreibt ein Autor: "Die Schwäche des Romans ist seine parabelnde Zeitlosigkeit. Das Konkrete findet nicht statt."

und etwas weiteres verstehe ich nicht:
"Was als Metapher für das Land des Schweigens, in dem wir gegenüber den Taten unserer Väter und Grpßväter im "Dritten Reich" noch immer verharren, verstanden werden mag, ist trotzdem Vermeidungsstrategie selbst. Ihr überlässt sich Schlink - [...] Das Buch kommt davon etwas von der melancholischen Tragik, die wie Novembernebel durch die Zeilen wallt."  

Hi

Wie sind diese Aussagen zu verstehen? Was heißt das konkret? Wäre nett, wenn ihr mir das mal erläutern könntet...

Danke schonmal ;)

        
Bezug
Aussagen über "Der Vorleser": Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 19:25 Di 23.10.2007
Autor: Spion4ik

Ahh, das kommt mir doch bekannt vor xD
Das haben wir in der 10. in der Realschule gelesen XD

Also, die zeitlosigkeit ist glaub ich so gemeint...

Weil der Erzähler, erzählt ja immer in der "Ich-Form", aber es springt immer von Gegenwart zu Vergangenheit und man weiß nie wirklich erzählt der Erzähler jetzt in der Vergangenheit im Auge seines Erwachsenen-Ichs oder im Auge seines Kinder-Ichs.
Es hat keine feste Zeitstruktur, es springt immer hin und her.

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Aussagen über "Der Vorleser": Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 19:35 Di 23.10.2007
Autor: Spion4ik

Zu deinem anderen Punkt habe ich mir grade auch Gedanken gemacht und ich denke damit soll klar gemacht werden, dass trotz aller Versuche die Vergangenheit zu verdrängen, sie trotzdem irgendwann ans Licht kommt.
Ist ja beim Vorleser so, die Frau...Hanna glaub ich heißt die...verheimlicht ihr Leben lang ihre Vergangenheit zB das sie Analphabetin ist und Wärterin war und am Ende kommt es alles raus.

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Aussagen über "Der Vorleser": Frage (beantwortet)
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 19:51 Di 23.10.2007
Autor: Vader

Hi, erstmal danke, für deine Bemühungen :)

Soweit ist mir alles klar, nur steht mein zweiter Punkt (wie mein erster Punkt) als Kritik in einer Rezension, d.h. jemand übt Kritik an Schlinks Roman aus, indem er folgedes kritisiert:
"Was als Metapher für das Land des Schweigens, in dem wir gegenüber den Taten unserer Väter und Grpßväter im "Dritten Reich" noch immer verharren, verstanden werden mag, ist trotzdem Vermeidungsstrategie selbst. Ihr überlässt sich Schlink - unverständlich, denn seine Geschichte ist ja ansonsten nicht unraffiniert. Das Buch kommt davon etwas von der melancholischen Tragik, die wie Novembernebel durch die Zeilen wallt."

Was kritisiert der Autor der Rezension mit dieser Aussage genau an Schlinks Roman? ...Ich verstehe den Absatz an sich nicht, was er damit ausdrücken will: welche Vermeidungsstrategie er meint und inwiefern Schlink sich ihr überlässt?
Auch der letzt Satz hat für mich nen Aussagwert, der gegen "Null" tendiert (nach meinem Verständnis) - Ich weiß absolut nicht, was mit "melancholischer Tragik" gemeint ist.

Sorry, aber ich verstehe das noch nicht so ganz.

Bezug
                        
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Aussagen über "Der Vorleser": Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 20:03 Di 23.10.2007
Autor: Spion4ik

Also...mit Vermeidungsstrategie ist gemeint, das wir, also das Deutsche Volk geschickt versuchen die Vergangenheit zu verdrängen und so zu tun als wäre nie etwas gewesen.
Und Schlink beginnt auch so in seinem Roman, ich glaub es ist ein Roman xD, und vermeidet halt alles was auf Vergangeheit ansprechen könnte, das Buch verliert die Tragik glaub ich dadurch, dass der Junge, weiß den Namen nicht mehr, dann aufeinmal zufällig da sitzt und da finde ich persönlich wird das alles irgendwie unverständlich und nicht mehr nachvollziehbar, dadurch das Schlink sich der Vermeidungsstrategie überlässt, wird das Buch zum Ende hin immer wieder so was vom Anfang dann wieder Gegenwart, also springt rum.

Hoffe konnte Dir weiterhelfen xD

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Aussagen über "Der Vorleser": Frage (beantwortet)
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 20:24 Di 23.10.2007
Autor: Vader

Hat mir jetzt leider nur bedingt weitergeolfen. War etwas "schwammig" (?), sorry - deshalb jetzt mal zur Sicherheit:
Aaalso^^:
1. Das Buch kann als eine "Metapher für das Land des Schweigens" bezeichnet werden und ist selbst auch trotzdem Vermeidungsstrategie, d.h. es wird zu viel geschwiegen, wo man hätte (als Autor) Wort ergreifen müssen?^^
... dass sich Schlink ihr überlässt ist so zu verstehen, dass er zu viel schweigt, d.h. zu wenig kritisiert usw.?

2.  "Das Buch kommt davon etwas von der melancholischen Tragik, die wie Novembernebel durch die Zeilen wallt."
melancholisch: traurig,
Tragik: Tragödie -> erschütternd

Etwas trauriges zieht also durchgehend durch den Roman?

Sorry, brauche das aber sehr genau, weil ich morgen ne Klausur drüber schreibe und unsere Lehrerin doch sehr pingelig ist, was sowas anbelangt (auch wenns nur 13GK ist)...


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Bezug
Aussagen über "Der Vorleser": Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 20:40 Di 23.10.2007
Autor: Spion4ik

Ja, du bezeihst das jetzt auf den Autor ich eher auf den Inhalt deswegen ist meine Überlegung für dich verschwommen.
Ich interpretiere das so, dass Schlink mit seinem Roman klar machen will,
das wir Deutschen die Vergangenheit niemals verdrängen können sie wird uns immer einholen und wir sollten nicht darüber schweigen.
Er überlässt sich ihr einfach um es dem Leser einfacher zu machen sich hineinzuversetzen denk ich mir mal so, weil jeder kennt das, dass man etwas was vorbei ist vergessen will, und in dem Buch macht er klar, dass das unmöglich ist und am Ende kommt alles raus.

Ja, durch den Roman zieht sich ja auch die ganze Zeit etwas trauriges, der Junge der in Hanna verliebt ist, und sie ihn anscheinend nur als Sexsklaven ausnutzt, man kann ihn gut verstehn, wie er leidet und so und am Ende wird das irgendwie nicht mehr so dargestellt finde ich, also nachdem er sie besucht und sagt sie roch alt und blabla da ist die Tragik weg.

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