Bestimme Anzahl Kugeln i Urne < Wahrscheinlichkeit < Stochastik < Oberstufe < Schule < Mathe < Vorhilfe
|
Status: |
(Frage) beantwortet | Datum: | 22:56 Fr 05.11.2021 | Autor: | hase-hh |
Aufgabe | In einer Urne liegen schwarze und weiße Kugeln und zwar doppelt so viele
schwarze wie weiße. Die Wahrscheinlichkeit dafür, dass man bei gleichzeitigem Herausnehmen von drei Kugeln, zwei schwarze und eine weiße Kugel erhält, ist P [mm] \ge [/mm] ½ .
Weisen Sie nach, dass in der Urne höchstens 12 Kugeln sind. |
Moin Moin,
ich kann diese Aufgabe natürlich durch Probieren lösen. Aber mich interessiert in erster Linie, ob man das Problem auch allgemein lösen kann?
Lösen durch Probieren
Es handelt sich um ein Ziehen auf einen Griff bzw. ein Ziehen ohne Zurücklegen, wobei die Reihenfolge keine Rolle spielt.
Ich betrachte die Zufallsgröße X: "Anzahl der gezogenen schwarzen Kugeln"; d.h. X ist hypergeometrisch verteilt mit N, M = 2/3*N, n =3 und k = 2. Wenn das Verhältnis von schwarzen Kugeln zu weißen Kugeln 2:1 betragen soll, kommen für die Gesamtzahl der Kugeln in der Urne nur durch drei teilbare Zahlen infrage.
P(X=2) = [mm] \bruch{\vektor{M \\ 2}*\vektor{N-M \\ 1}}{\vektor{N \\ 3}}
[/mm]
1) N = 12 => M = 8, n = 3, k = 2
mit P(X=2) = [mm] \bruch{\vektor{8 \\ 2}*\vektor{4 \\ 1}}{\vektor{12 \\ 3}}
[/mm]
P(X=2) [mm] \approx [/mm] 50,9 %
2) N = 9 => M = 6, n = 3, k = 2
mit P(X=2) = [mm] \bruch{\vektor{6 \\ 2}*\vektor{3 \\ 1}}{\vektor{9 \\ 3}}
[/mm]
P(X=2) [mm] \approx [/mm] 53,6 %
3) N = 6 => M = 4, n = 3, k = 2
mit P(X=2) = [mm] \bruch{\vektor{4 \\ 2}*\vektor{2 \\ 1}}{\vektor{6 \\ 3}}
[/mm]
P(X=2) = 60 %
4) N = 3 => M = 2, n = 3, k = 2
mit P(X=2) = [mm] \bruch{\vektor{2 \\ 2}*\vektor{1 \\ 1}}{\vektor{3\\ 3}}
[/mm]
P(X=2) = 100 %
5) N = 15 => M = 10, n = 3, k = 2
mit P(X=2) = [mm] \bruch{\vektor{10\\ 2}*\vektor{5 \\ 1}}{\vektor{15 \\ 3}}
[/mm]
P(X=2) [mm] \approx [/mm] 49,5 %
D.h. die Wahrscheinlichkeit beim gleichzeitigen Ziehen von drei Kugeln, zwei schwarze und eine weiße Kugel zu ziehen, nimmt mit wachsender Anzahl N der Kugeln in der Urne, immer weiter ab.
Allgemeine Lösung
Wie gesagt, gibt es vielleicht auch eine allgemeine Lösung?
Idee:
N = 3*z M = 2*z n = 3 k = 2
P(X=2) = [mm] \bruch{\vektor{2z \\ 2}*\vektor{z \\ 1}}{\vektor{3z\\ 3}} \ge \bruch{1}{2}
[/mm]
P(X=2) = [mm] \bruch{\vektor{2z \\ 2}*z}{\vektor{3z\\ 3}} \ge \bruch{1}{2}
[/mm]
Aber kann man das weiter umformen, d.h. deutlich vereinfachen?
Danke & Gruß!
|
|
|
|
Status: |
(Antwort) fertig | Datum: | 07:58 Sa 06.11.2021 | Autor: | statler |
> In einer Urne liegen schwarze und weiße Kugeln und zwar
> doppelt so viele
> schwarze wie weiße. Die Wahrscheinlichkeit dafür, dass
> man bei gleichzeitigem Herausnehmen von drei Kugeln, zwei
> schwarze und eine weiße Kugel erhält, ist P [mm]\ge[/mm] ½ .
>
> Weisen Sie nach, dass in der Urne höchstens 12 Kugeln
> sind.
Guten Morgen!
> ich kann diese Aufgabe natürlich durch Probieren lösen.
> Aber mich interessiert in erster Linie, ob man das Problem
> auch allgemein lösen kann?
>
>
> Lösen durch Probieren
>
> Es handelt sich um ein Ziehen auf einen Griff bzw. ein
> Ziehen ohne Zurücklegen, wobei die Reihenfolge keine Rolle
> spielt.
>
> Ich betrachte die Zufallsgröße X: "Anzahl der gezogenen
> schwarzen Kugeln"; d.h. X ist hypergeometrisch verteilt mit
> N, M = 2/3*N, n =3 und k = 2. Wenn das Verhältnis von
> schwarzen Kugeln zu weißen Kugeln 2:1 betragen soll,
> kommen für die Gesamtzahl der Kugeln in der Urne nur durch
> drei teilbare Zahlen infrage.
>
> P(X=2) = [mm]\bruch{\vektor{M \\ 2}*\vektor{N-M \\ 1}}{\vektor{N \\ 3}}[/mm]
>
>
> 1) N = 12 => M = 8, n = 3, k = 2
>
> mit P(X=2) = [mm]\bruch{\vektor{8 \\ 2}*\vektor{4 \\ 1}}{\vektor{12 \\ 3}}[/mm]
>
> P(X=2) [mm]\approx[/mm] 50,9 %
>
>
> 2) N = 9 => M = 6, n = 3, k = 2
>
> mit P(X=2) = [mm]\bruch{\vektor{6 \\ 2}*\vektor{3 \\ 1}}{\vektor{9 \\ 3}}[/mm]
>
> P(X=2) [mm]\approx[/mm] 53,6 %
>
>
> 3) N = 6 => M = 4, n = 3, k = 2
>
> mit P(X=2) = [mm]\bruch{\vektor{4 \\ 2}*\vektor{2 \\ 1}}{\vektor{6 \\ 3}}[/mm]
>
> P(X=2) = 60 %
>
>
>
> 4) N = 3 => M = 2, n = 3, k = 2
>
> mit P(X=2) = [mm]\bruch{\vektor{2 \\ 2}*\vektor{1 \\ 1}}{\vektor{3\\ 3}}[/mm]
>
> P(X=2) = 100 %
>
>
> 5) N = 15 => M = 10, n = 3, k = 2
>
> mit P(X=2) = [mm]\bruch{\vektor{10\\ 2}*\vektor{5 \\ 1}}{\vektor{15 \\ 3}}[/mm]
>
> P(X=2) [mm]\approx[/mm] 49,5 %
>
>
> D.h. die Wahrscheinlichkeit beim gleichzeitigen Ziehen von
> drei Kugeln, zwei schwarze und eine weiße Kugel zu ziehen,
> nimmt mit wachsender Anzahl N der Kugeln in der Urne, immer
> weiter ab.
Das ist jetzt zwar zu vermuten, aber keinesfalls stringent bewiesen.
>
> Allgemeine Lösung
>
> Wie gesagt, gibt es vielleicht auch eine allgemeine
> Lösung?
>
> Idee:
Gute Idee!
>
> N = 3*z M = 2*z n = 3 k = 2
>
> P(X=2) = [mm]\bruch{\vektor{2z \\ 2}*\vektor{z \\ 1}}{\vektor{3z\\ 3}} \ge \bruch{1}{2}[/mm]
>
> P(X=2) = [mm]\bruch{\vektor{2z \\ 2}*z}{\vektor{3z\\ 3}} \ge \bruch{1}{2}[/mm]
>
>
> Aber kann man das weiter umformen, d.h. deutlich
> vereinfachen?
Ja, kann man.
[mm]\bruch{\vektor{2z \\ 2}*z}{\vektor{3z\\ 3}} = \bruch{(2z-1)(2z)}{(3z-2)(3z-1)}[/mm]
Das ergibt für z = 5 den Wert [mm] $\frac{90}{192}$. [/mm] Außerdem ist der Grenzwert offenbar [mm] $\frac{4}{9}$. [/mm] Man muß also noch zeigen, daß die Folge für $z [mm] \ge [/mm] 5$ monoton fallend ist.
Das überlasse ich erstmal dir.
Gruß Dieter
|
|
|
|
|
Status: |
(Frage) beantwortet | Datum: | 02:05 So 07.11.2021 | Autor: | hase-hh |
...
> > Allgemeine Lösung
> >
> > N = 3*z M = 2*z n = 3 k = 2
> > P(X=2) = [mm]\bruch{\vektor{2z \\ 2}*\vektor{z \\ 1}}{\vektor{3z\\ 3}} \ge \bruch{1}{2}[/mm]
>
> >
> > P(X=2) = [mm]\bruch{\vektor{2z \\ 2}*z}{\vektor{3z\\ 3}} \ge \bruch{1}{2}[/mm]
> > Aber kann man das weiter umformen, d.h. deutlich
> > vereinfachen?
>
> Ja, kann man.
>
> [mm]\bruch{\vektor{2z \\ 2}*z}{\vektor{3z\\ 3}} = \bruch{(2z-1)(2z)}{(3z-2)(3z-1)}[/mm]
Also, da [mm] \vektor{n \\ k} [/mm] = [mm] \bruch{n!}{(n-k)!*k!} [/mm] folgt:
[mm] \vektor{2z \\ 2} [/mm] = [mm] \bruch{(2z)!}{(2z-2)!*2!} [/mm] = [mm] \bruch{2z*(2z-1)*(2z-2)!}{(2z-2)!*2*1} [/mm] = [mm] \bruch{2z*(2z-1)}{2}
[/mm]
[mm] \vektor{3z \\ 3} [/mm] = [mm] \bruch{(3z)!}{(3z-3)!*3!} [/mm] = [mm] \bruch{3z*(3z-1)*(3z-2)*(3z-3)!}{(3z-3)!*3*2*1} [/mm] = [mm] \bruch{3z*(3z-1)*(3z-2)}{6}
[/mm]
Eingesetzt in die Formel
[mm]\bruch{\bruch{2z*(2z-1)}{2}*z}{\bruch{3z*(3z-1)*(3z-2)}{6}} \ge \bruch{1}{2}[/mm]
[mm]\bruch{{z*(2z-1)}*z}{\bruch{z*(3z-1)*(3z-2)}{2}} \ge \bruch{1}{2}[/mm]
[mm]\bruch{{(2z-1)}*2*z}{(3z-1)*(3z-2)} \ge \bruch{1}{2}[/mm]
> Das ergibt für z = 5 den Wert [mm]\frac{90}{192}[/mm]. Außerdem
> ist der Grenzwert offenbar [mm]\frac{4}{9}[/mm]. Man muß also noch
> zeigen, daß die Folge für [mm]z \ge 5[/mm] monoton fallend ist.
wenn ich jetzt umforme
[mm] \bruch{{(2z-1)}*2*z}{(3z-1)*(3z-2)} \ge \bruch{1}{2} [/mm] | *2 *(3z-1)*(3z-2)
(2z-1)*2*z*2 [mm] \ge [/mm] (3z-1)*(3z-2)
[mm] 8z^2-4z \ge 9z^2 [/mm] -9z +2
[mm] -z^2 [/mm] +5z -2 [mm] \ge [/mm] 0
Die Nullstellen begrenzen hier das Intervall, in dem die Funktionswerte von [mm] -z^2 [/mm] +5z -2 < 0 sind, d.h. das Intervall, in dem die Ungleichung gilt.
[mm] z_1 \approx [/mm] 4,56
[mm] z_2 \approx [/mm] 0,44
Also müsste z [mm] \ge [/mm] 0,44 oder z [mm] \le [/mm] 4,56 sein bzw. => z [mm] \in [/mm] [1;4] .
>
|
|
|
|
|
Status: |
(Antwort) fertig | Datum: | 08:06 So 07.11.2021 | Autor: | statler |
Moinsen!
>
> Eingesetzt in die Formel
>
> [mm]\bruch{\bruch{2z*(2z-1)}{2}*z}{\bruch{3z*(3z-1)*(3z-2)}{6}} \ge \bruch{1}{2}[/mm]
>
> [mm]\bruch{{z*(2z-1)}*z}{\bruch{z*(3z-1)*(3z-2)}{2}} \ge \bruch{1}{2}[/mm]
>
> [mm]\bruch{{(2z-1)}*2*z}{(3z-1)*(3z-2)} \ge \bruch{1}{2}[/mm]
>
>
> > Das ergibt für z = 5 den Wert [mm]\frac{90}{192}[/mm]. Außerdem
> > ist der Grenzwert offenbar [mm]\frac{4}{9}[/mm]. Man muß also noch
> > zeigen, daß die Folge für [mm]z \ge 5[/mm] monoton fallend ist.
>
> wenn ich jetzt umforme
>
> [mm]\bruch{{(2z-1)}*2*z}{(3z-1)*(3z-2)} \ge \bruch{1}{2}[/mm] |
> *2 *(3z-1)*(3z-2)
Jetzt wird es tückisch! Bei Ungleichungen muß man aufpassen, daß sich die Richtung umkehrt, wenn man mit Werten < 0 multipliziert. Gegebenenfalls muß man dazu Fälle unterscheiden. Hier ist es besser, statt der Ungleichung die zugehörige Gleichung zu untersuchen.
> (2z-1)*2*z*2 [mm]\ge[/mm] (3z-1)*(3z-2)
>
> [mm]8z^2-4z \ge 9z^2[/mm] -9z +2
>
> [mm]-z^2[/mm] +5z -2 [mm]\ge[/mm] 0
>
> Die Nullstellen begrenzen hier das Intervall, in dem die
> Funktionswerte von [mm]-z^2[/mm] +5z -2 < 0 sind, d.h. das
> Intervall, in dem die Ungleichnung gilt.
Die Funktion [mm]f(z) = -z^2[/mm] +5z -2 ist eine nach unten geöffnete Parabel, ....
>
> [mm]z_1 \approx[/mm] 4,56
>
> [mm]z_2 \approx[/mm] 0,44
>
> Also müsste z > 0,44 oder z < 4,56 sein.
>
> => z [mm]\in[/mm] [1;4] sein.
... also ist der Funktionswert für z [mm]\in[/mm] [1;4] > 0.
Wie sieht das jetzt bei dem Term [mm] $\frac{{(2z-1)}*2*z}{(3z-1)*(3z-2)} [/mm] =: g(z)$ aus, der uns eigentlich interessiert?
Wir kennen die Stellen, wo $ g(z) = [mm] \frac{1}{2}$ [/mm] ist. Für z [mm]\in[/mm] [1;4] ist g(z) stetig, also reicht es, z = 2 einzusetzen: $g(2) = [mm] \frac{3}{5} [/mm] > [mm] \frac{1}{2}$. [/mm] Also ist g(z) im gesamten Intervall $> [mm] \frac{1}{2}$, [/mm] also ist $z [mm] \ge [/mm] 5$ die Lösung.
Den Beweis der Monotonie haben wir auf diesem Wege vermieden.
Gruß Dieter
|
|
|
|