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Gedichtanalyse: Feedback :)
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 18:36 Mo 07.04.2008
Autor: Mofaa

Aufgabe
Alfred Wolfenstein (1888 – 1945): Städter

Dicht wie Löcher eines Siebes stehn
Fenster beieinander, drängend fassen
Häuser sich so dicht an, dass die Straßen
Grau geschwollen wie Gewürgte sehn.

Ineinander dicht hineingehakt
Sitzen in den Trams die zwei Fassaden,
Leute, ihre nahen Blicke baden
Ineinander, ohne Scheu befragt.

Unsere Wände sind so dünn wie Haut,
Dass ein jeder teilnimmt, wenn ich weine.
Unser Flüstern, Denken... wird Gegröle...

- Und wie still in dick verschlossener Höhle
Ganz unangerührt und ungeschaut
Steht ein jeder fern und fühlt: alleine.

Schreibe eine Analyse.

Ich schreib morgen in Deutsch eine Gedichtanalyse, Klasse 10.
Ich tu mir ein wneig schwer damit Expressionistische Gedichte zu analysieren, gib aber meines Bestes :)

Ich würde mich sehr darüber freuen, Feedback (Vorschläge, Verbesserungen, Kritik etc.) von euch zu bekommen.


_______________________________________________

Das Gedicht "Städter", geschrieben von Alfred Wolfenstein, endstand 1888-1945 und gehört damit in die Zeit des Expressionismus.
Es ist Sonettförmig aufgebaut und hat daher in den ersten zwei Strophen 4 Verse und in den letzten beiden Strophen 3 Verse.
Ein klares Reimschema ist nicht zu erkennen, da das Gedicht aus mehreren Sätzen besteht die in verschiedene Zeilen reinlaufen.


In der ersten Strophe beschreibt Alfred Wolfenstein die Enge die durch die hohen Häuser in einer/der Großstadt.
Mit dem Vergleich "Dicht wie Löcher eines Siebes stehn Fenster beieinander" zieht er die Enge ins Extreme und will dem Leser damit deutlich machen, dass die Menschen zwar räumlich gesehen eng beieinander wohnen, geistig und emotional aber in einer Distanz leben..
Mit der Personifizierung "Drängend fassen sich Häuser so dicht an" und der Alliteration Alliteration "Grau geschwollen wie Gewürgte".unterstreicht er nochmals seine Aussage über die Enge der Stadt.
Die Häuser sind eng aneinander gebaut so dass es keinen Freiraum mehr gibt.
Die Straßen sind grau, aus Beton, mächtig, genau so wie die Häuser, die mit dem Nomen "Gewürgte" beschrieben worden sind.
Es kommt etwas hoch, es geht hoch hinaus.

In der zweiten Strophe geht es um die Menschen in einer Großstadt und um die Entfremdung des Nächsten.
Durch die Personifikation "Ineinander dicht hineingehakt
Sitzen in den Trams die zwei Fassaden" wird der Verlust der Individualität deutlich gemacht.
Menschen entfremden sich von ihrem eigenem Ich genauso wie von ihrem Nächsten.
In der Stadt herrscht nur Anonymität, was durch das Wort "Fassaden", etwas Unbekanntes, klar wird.
Zudem wird in dieser Zeile ein weiterer wichtiger Ort der Großstadt beschrieben, die Trams.
Ein modernisiertes Verkehrsmittel was auch nur in Großstädten eingesetzt wird.
Die Allteration "Blicke baden" deutet darauf hin, dass die Menschen keine Ruhe in der Großstadt finden.
Die einzige Ruhe die sie finden können, ist in ihnen selbst, und so ruhen ihre Blicke geisteslos in einer Trams.
Die Menschen suchen außerdem nach Kommunikation und Wärme, die sie aber scheinbar nicht finden können.


In der dritten Strophe wird der Lärm und die Lautstärke in  der Stadt bzw in den Häusern und unter den Menschen beschrieben.
Durch den Vergleich "Unsere Wände sind so dünn wie Haut" wird dem Leser die Situation in den Häusern und in der Stadt geschildert.
Es ist laut und chaotisch in der Stadt, der Mensch hat keine Minute Zeit Ruhe zu finden.
Die hautdünne Wand beschreibt aber zusätzlich noch wie die Gebäude gebaut bzw angelegt worden sind.
Man versucht in der Großstadt Platz für noch weitere Dinge zu sparen und so sollte man sich nicht wundern das sogar bei den Wänden gesparrt wurde.
In den nächsten Zeilen zählt Alfred Wolfenstein Beispiele auf, die man auf Grund der hautdünnen Wände hören kann.
Jeder kleinste Laut wird zu Gegröle, jeder bekommt es mit, es ist unangenehm.
Es dreht sich hier um den Verlust der Anonymität und um das Verlangen der Menschen nach ihr.
Durch die drei Punkte am Ende will der Dichter sagen, dass er die Liste von Beispielen noch ewig so weiter schreiben hätte können.


Die vierte Strophe handelt von den Gefühlen der Menschen wenn sie in einer Großstadt leben.
Der Gedankenstrich am Anfang der neunten Zeile macht darauf aufmersakm, dass der Betrachter seiner Ahnung nachgeht.
Der Vergleich "Und wie still in dick verschlossener Höhle" deutet darauf hin, dass es in der Großstadt einen Haufen von Menschen gibt, keiner aber mit keinem wasz u tun hat.
Sie haben kein Gefühl des Beisammenseins und führen unterschiedliche Leben.
Es wird klar, dass durch "dick verschlossener Höhle" die eigene Umgebung gemeint und somit die Menschen nach Kontakt suchen, den sie aber nicht finden können.
Durch die Verben "unangerührt" und "ungeschaut" versucht der Dichter dem Leser verstehen zu geben, dass die Menschen in der Großstadt sich selber aber selten umschauen und somit auch keine "Berührungen" mit Menschen erfahren.
Dadurch ist es nicht verwunderlich, dass die Menschen weiterhin anonym bleiben, wenig Kontakt zu Menschen haben und somit das Gefühl von Einsamkeit erhalten.

_______________________________________________

Liebe Grüße, Martha

Ich habe diese Frage in keinem Forum auf anderen Internetseiten gestellt.


        
Bezug
Gedichtanalyse: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 21:08 Mo 07.04.2008
Autor: kleine_Frau

Hallo, ich werde versuchen dir ein paar Gedanken von mir in Stichpunkten zu sagen.

Nicht das Gedicht wurde in dem Zeitraum von 1888-1945    geschrieben. Das sind die Lebensdaten des Dichters

Bei der Beschreibung des Aufbaus (Sonett) solltest du die Vokabeln Quartett (Strophe aus 4 Versen) und Terzett (Strophe aus 3 Versen) benutzen

Das Gedicht hat ein klares Reimschema:
   1. Strophe: umarmender Reim
   2. Strophe umarmender Reim
   3. und 4. Strophe zusammen betrachten: Kreuzreim mit Sprüngen


Dass es einfach Sätze aneinander gereiht sind, stimmt!!

Im Expressionismus geht es viel um die Identitätskrise, der Identitätsverlust, der durch die Industrialisierung hervorgerufen wurde. Wenn du also beschreibst, wie die Stadt beschrieben wird, überlege dir auch immer die Konsequenz für die Menschen, die in dieser Stadt leben. Das ist ein ganz wesentlicher Punkt im Expressionismus.

Anstatt auf jeden Vers einzeln einzugehen, gebe ich dir einfach mein Skript. Das haben wir im Deutsch LK besprochen. Vielleicht hilft es dir ja: [a]Städter

Hier gebe ich dir noch eine Überischt über die Epoche des Expressionsmus. Vielleicht helfen dir die Infos ja morgen:
[a]Die Epoche des Expressionsmus

Ich hoffe, ich konnte dir helfen. Ich wünsche dir viel Glück morgen.
Liebe Grüße Claudy

Dateianhänge:
Anhang Nr. 1 (Typ: doc) [nicht öffentlich]
Anhang Nr. 2 (Typ: doc) [nicht öffentlich]
Bezug
        
Bezug
Gedichtanalyse: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 21:46 Mo 07.04.2008
Autor: Leonila

Hallo Martha,

das ist mir aufgefallen:

>  Ein klares Reimschema ist nicht zu erkennen, da das
> Gedicht aus mehreren Sätzen besteht die in verschiedene
> Zeilen reinlaufen.

  
Claudia hat schon auf das Reimschema hingewiesen. Man spricht in einem Gedicht nicht von Zeilen, sondern von Versen. Sätze, die in die nächste Verszeile springen, heißen "Enjambements". Und die müsste man auf ihre Bedeutung befragen.

>  Mit dem Vergleich "Dicht wie Löcher eines Siebes stehn
> Fenster beieinander" zieht er die Enge ins Extreme und will
> dem Leser damit deutlich machen, dass die Menschen zwar
> räumlich gesehen eng beieinander wohnen, geistig und
> emotional aber in einer Distanz leben..

Der zweite Aspekt wird nicht recht deutlich: Inwieweit drückt das Bild vom Fenstersieb aus, dass die Menschen geistig und emotional in einer Distanz leben?

> Mit der Personifizierung "Drängend fassen sich Häuser so
> dicht an" und der Alliteration Alliteration "Grau
> geschwollen wie Gewürgte".unterstreicht er nochmals seine
> Aussage über die Enge der Stadt.

Durch das "Würgen" bekommt die Metapher aber eine andere Konnotation (etwa den für den Expressionismus typischen Ekel).

>  Durch die Personifikation "Ineinander dicht hineingehakt
>  Sitzen in den Trams die zwei Fassaden" wird der Verlust
> der Individualität deutlich gemacht.
>  Menschen entfremden sich von ihrem eigenem Ich genauso wie
> von ihrem Nächsten.

Das Gegenteil ist der Fall: Durch eine Personifikation werden Gegenstände vermenschlicht. Aber hier werden Menschen verdinglicht. Es ist eher eine Depersonifikation/Entpersonifizierung.


> Die Allteration "Blicke baden" deutet darauf hin, dass die
> Menschen keine Ruhe in der Großstadt finden.
>  Die einzige Ruhe die sie finden können, ist in ihnen
> selbst, und so ruhen ihre Blicke geisteslos in einer
> Trams.

Jaaaa, ein Bad kann ein Ort der Ruhe sein ... aber das ist hier nicht gemeint. Ein Bad ist vor allem ein sehr intimer Ort, wo man allein und nackt ist.


>  Jeder kleinste Laut wird zu Gegröle, jeder bekommt es mit,
> es ist unangenehm.
>  Es dreht sich hier um den Verlust der Anonymität und um
> das Verlangen der Menschen nach ihr.

Nein, nicht Anonymität, sondern Intimität.

>  Durch die drei Punkte am Ende will der Dichter sagen, dass
> er die Liste von Beispielen noch ewig so weiter schreiben
> hätte können.

>  Der Gedankenstrich am Anfang der neunten Zeile macht
> darauf aufmersakm, dass der Betrachter seiner Ahnung
> nachgeht.

Der Gedankenstrich ist vor allem formaler Hinweis dafür, dass die für das Sonett typische Zäsur nicht zwischen Quartetten und Terzetten gesetzt wird, sondern zwischen den Terzetten. Das müsste man aber auch inhaltlich ausführen.

>  Durch die Verben "unangerührt" und "ungeschaut" versucht
> der Dichter dem Leser verstehen zu geben, dass die Menschen
> in der Großstadt sich selber aber selten umschauen und
> somit auch keine "Berührungen" mit Menschen erfahren.
>  Dadurch ist es nicht verwunderlich, dass die Menschen
> weiterhin anonym bleiben, wenig Kontakt zu Menschen haben
> und somit das Gefühl von Einsamkeit erhalten.

Aber ist das nicht ein Widerspruch? Erst der Verlust der Anonymität (besser Intimität) und jetzt bleiben sie weiterhin anonym? Erst papierdünne Wände und jetzt dicke Höhle? Erst badende Blicke und nun "ungeschaut" (nicht "umgeschaut")??

Das muss unbedingt von dir interpretiert werden. Es ist das Wichtigste vom ganzen Gedicht.

Es fehlt auch sowas wie ein Resumee am Schluss.



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