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Gedichte: lyrisches Ich
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 18:18 Di 15.04.2008
Autor: T.T.

Aufgabe
Johann Wolfgang von Goethe

Willkommen und Abschied
   Es schlug mein Herz, geschwind zu Pferde!
   Es war getan fast eh gedacht.
   Der Abend wiegte schon die Erde,
   Und an den Bergen hing die Nacht;
5    Schon stand im Nebelkleid die Eiche,
   Ein aufgetürmter Riese, da,
   Wo Finsternis aus dem Gesträuche
   Mit hundert schwarzen Augen sah.
  
Der Mond von einem Wolkenhügel
10    Sah kläglich aus dem Duft hervor,
   Die Winde schwangen leise Flügel,
   Umsausten schauerlich mein Ohr;
   Die Nacht schuf tausend Ungeheuer,
   Doch frisch und fröhlich war mein Mut:
15    In meinen Adern welches Feuer!
   In meinem Herzen welche Glut!



Charakterisiere die Beziehung lyrisches Ich-Natur in diesen beiden strophen.

ich weiß hier nicht so recht was ich schreiben könnte. mir fällt im augenblick nur eine sache dazu ein, nämlich dass die natur beängstigend ist und das lyrische ich angst hat.
würde mich über einige anregungen freuen
Danke im vorraus :-)

        
Bezug
Gedichte: Tipp
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 07:51 Mi 16.04.2008
Autor: Josef

Hallo,

Im Nebelkleid“ (V. 5) vertieft die unheimliche Erscheinung des Baumes auf das lyrische Ich und gewinnt durch die Hyperbel „aufgetürmter Riese“ (V. 6) zusätzlich an Bedrohung.

Die „Finsternis“ (V. 7) wird durch „sehen“ (V. 8) personifiziert. So erscheint die Natur dem lyrischen Ich gefährlicher und unheimlicher als zuvor. Die Hyperbel „hundert schwarze Augen“ (V. 8) lässt die Finsternis als ein gefährliches Geschöpf erscheinen, das das lyrische Ich zu bedrohen scheint.

"...Der personifizierte „Mond“ (V. 9) spiegelt insbesondere durch das Adjektiv „kläglich“ (V. 10) die innere Verfassung des lyrischen Ich wider, welche gekennzeichnet ist durch die aufkeimende Furcht vor der unheimlich erscheinenden Natur. Das Verb „schwingen“ (V. 11) personifiziert die „Winde“(V. 11). Die Winde erscheinen durch ihre Vermenschlichung als Ungeheuer, die das lyrische Ich mit seinen Sinnen wahrnimmt (vgl. V. 12).

Die bedrohliche Natur nährt sich kaum merkbar dem lyrischen Ich von allen Seiten. Verdeutlicht wird dies durch das Adverb „leise“ (V. 11) und das Verb „umsausen“ (V. 12)...."


Weiteres siehe []2.2. Textdeutung

Viele Grüße
Josef

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