Hitler < Geschichte < Geisteswiss. < Vorhilfe
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(Frage) beantwortet | Datum: | 22:29 Di 17.06.2008 | Autor: | Tillitus |
hallo zusammen!
überall lese ich, dass hitler die arbeitslosigkeit bekämpft hat indem er arbeitsplätze geschaffen hat (automobilindustrie, autobahnenbau etc.)
des weiteren soll der Eintritt in die Reichswehr, verglichen mit den damaligen Mißständen, profitabler für die Bevölkerung sein, da Nahrungsmittel und Kleidung gestellt wurde.
Meine Frage: Wie schaffte es Hitler die arbeitsplätze zu schaffen? woher nahm er das Geld das dafür nötig war? oder wie kann man aus dem Nichts ein Fundament für Arbeitsplätze schaffen?
würde mich sehr auf antworten freuen
(habe diese Frage in keinem anderen Forum gestellt )
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hallo,
also erst mal hat Hitler den Juden, die er in die Vernichtungslager eingesperrt hat, das geld weggenommen. Weil die Juden zur damaligen zeit nur sehr wenige Berufe ausüben durften, waren sie hauptsächlich Händler und Pfandleiher, dass heißt sie gehörten eher zur reicheren schicht. Viele wurden so zwangsenteignet. am besten liest du dir dazu den wikipedia-artikel über den holocaust durch (de.wikipedia.org/wiki/holocaust)
die arbeitsplätze wurden geschaffen, weil sich deutschland gerade in einem konjunkturaufschwung befand. hitler hat dazu nur bedingt etwas beigetragen (z.B. indem er die juden aus allen gesellschaftlichen bereichen vertrieb, was arbeitsplätze frei machte, oder durch den autobahnbau, damit die panzer beim blitzkrieg schnell navigieren können)
hitlers "reformen" waren darauf ausgerichtet, krieg zu führen. aus vielen autos, die im vw-werk (-->arbeitsplätze) hergestellt wurden, ließen sich leicht kleine kriegsfahrzeuge bauen. (dazu wurden die autos einfach zu beginn des krieges eingezogen). außerdem wurden kurze schiffsrundreisen angeboten, für die leute bezahlten (--> geld) , und aus den ausflugsschiffen konnten sehr leicht kriegsschiffe gemacht werden.
die arbeitsplätze waren also eine folge der kriegsvorbereitung, und das geld kam aus zwangsenteignungen u.ä.
lg monsterbacke
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War das mit den Vernichtungslagern denn zu diesem Zeitpunkt schon zutreffend?
Wurden durch das und solche "kleinigkeiten" wie kreuzfahrten die grundlagen zu schaffung der arbeitsplätze finanziert???
Ich dachte eher Deutschland befand sich zu dem zeitpunkt in einem konjunkturabschwung. -Hervorgerufen durch die damalige Inflation und die weltwirtschaftskrise, reperaturlasten etc...
oder hast du jetzt den zeitpunkt beschrieben, zu dem Hitler gerade dabei war in das wirtschaftliche system einzugreifen?!
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 23:16 Di 17.06.2008 | Autor: | Tillitus |
Nur zur wissenskontrolle:
gehe ich recht in der Annahme, dass Hitler die arbeitslosigkeit bekämpfte um das Volk (insbesondere die arbeiter) an sich zu "binden" und sie später zur verbreitung seines gedankenguts und für militärische zwecke (krieg) "mißbrauchte".?
bitte um kritik^^
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 23:29 Do 19.06.2008 | Autor: | matux |
$MATUXTEXT(ueberfaellige_frage)
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(Korrektur) kleiner Fehler | Datum: | 23:29 Di 17.06.2008 | Autor: | ardik |
Hallo monsterbacke,
> hallo,
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> also erst mal hat Hitler den Juden, die er in die
> Vernichtungslager eingesperrt hat, das geld weggenommen.
Oder auch denen, die Deutschland verließen.
Beides geschah aber in den ersten Jahren noch vergleichsweise zurückhaltend, bei weitem nicht ausreichend, um für die Maßnahmen gegen die Arbeitslosigkeit wesentlich zu sein.
(siehe dazu auch de.wikipedia.org/wiki/holocaust)
> hitlers "reformen" waren darauf ausgerichtet, krieg zu
> führen. aus vielen autos, die im vw-werk (-->arbeitsplätze)
Das VW-Werk wurde erst nach Kriegsbeginn fertiggestellt.
Daher gab es bis kurz nach Kriegsbeginn nur einige Prototpyen/Vorserien des Volkswagens.
(siehe z.B. wikipedia: VW Käfer (frühe Modelle))
> hergestellt wurden, ließen sich leicht kleine
> kriegsfahrzeuge bauen. (dazu wurden die autos einfach zu
> beginn des krieges eingezogen).
Die, die (s.o.) erst nach Kriegsbeginn in nennenswerter Stückzahl produziert wurden?
Allerdings wurden nach Beginn des Krieges durchaus nach und nach andere Fahrzeuge, zunächst natürlich vor allem LKW, eingezogen.
Die Finanzierung der Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen kann das freilich nicht erklären.
> außerdem wurden kurze schiffsrundreisen angeboten, für die leute bezahlten
Diese Kraft-durch-Freude Reisen wurden vom Staat (genauer: vor allem der "Deutschen Arbeitsfront") bezuschusst ("Die Erwartungen, KdF würde sich durch die Einnahmen bei Reisen selbst finanzieren, erfüllten sich nicht." siehe z.B. http://de.wikipedia.org/wiki/Kraft_durch_Freude#Finanzierung).
> und das geld kam aus zwangsenteignungen u.ä.
Wie gesagt, erst später.
Für die während des Krieges kontinuierlich erheblich ansteigenden Rüstungsausgaben (ein Vielfaches der Vorkriegsrüstung, selbst wenn man "versteckte" Rüstung - z.B. Ausflugsschiffe - mitzählt) spielten sie zweifellos eine Rolle.
Schöne Grüße
ardik
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(Korrektur) oberflächlich richtig | Datum: | 11:29 Mo 23.06.2008 | Autor: | danyo |
möchte noch hinzufügen dass der AUTOBAHNBAU eine reine arbeitsbeschaffungsmasnahme war..
die techischen geräte hier für waren schon vorhanden jedoch ließ hitler die menschen trotzdem mit primitiven mitteln arbeiten, damit mehr arbeiten konnten..
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(Antwort) fertig | Datum: | 00:52 Mi 18.06.2008 | Autor: | ardik |
Hallo Tillitus,
soweit ich weiß, wurde derartiges in hohem Maße auf Kredit durchgeführt, bei dem letztlich die ausführenden Unternehmen selbst Kreditgeber waren. Ähnlich wie die Vorkriegsrüstung großenteils über sog. Mefo-Wechsel finanziert wurde.
Schöne Grüße,
ardik
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 11:13 Mi 18.06.2008 | Autor: | Dirk07 |
Hallo,
ich habe gelernt, dass Hitler die Arbeitsplätze tatsächlich auch geschaffen hat, jedoch mit massiver Staatsverschuldung bis 1945.
Eine sehr schöne Seite zum Thema: http://www.sgipt.org/politpsy/finanz/schuldp/hitler.htm
Dort sieht man die Verschuldung im Vergleich zu den Arbeitsplätzen.
Dirk
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(Frage) beantwortet | Datum: | 20:26 Mi 18.06.2008 | Autor: | Tillitus |
Gaaaaaaaanz großes danke an euch, ihr habt mir sehr geholfen
dennoch hat sich mir eine weitere frage aufgetan:
welche ziele (von seiten hitlers) verbargen sich hinter dem autobahnenbau und der arbeitsplatzschaffung?
gehe ich recht in der annahme, dass hitler durch die arbeitsplätze das Volk an sich binden, ja es von ihm abhängig machen wollte, um somit ein "gehorsames" Volk zu erziehen, das sein persönliches gedankengut (rassismus etc) vertritt?
Diente der Autobahnenbau zur verbesserung der Transportmittel, aber vor allem zum transport von Waffen?
welche güter waren noch wichtig? gab es ncoh andere Beweggründe?
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Moin Tillitus,
> gehe ich recht in der annahme, dass hitler durch die
> arbeitsplätze das Volk an sich binden, ja es von ihm
> abhängig machen wollte, um somit ein "gehorsames" Volk zu
> erziehen, das sein persönliches gedankengut (rassismus etc)
> vertritt?
Genauso würde ich das auch sehen. Natürlich lässt sich im nachhinein das nur noch spekulativ sagen, aber ich denke diese angesprochenen Punkten waren sicher relativ ausschlaggebend. Ich würde nur sagen, das er es nicht "gehorsam" haben wollte (das natürlich auch *zwinker*), sondern vielleicht auch im wahrsten Sinne "ablenken" von so manch fragwürdiger Machenschaft...! Zumindest in dem Statium, wo er noch keine "volständige" Macht inne hatte.
> Diente der Autobahnenbau zur verbesserung der
> Transportmittel, aber vor allem zum transport von Waffen?
> welche güter waren noch wichtig? gab es ncoh andere
> Beweggründe?
Na klaro... Hier hat er zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Unter dem Deckmanten "Arbeit für alle" konnte er sich im Reich eine hervorragende Infarstuktur an Straßennetz nach seinen strategischen Wünschen erstellen lassen. Hier "rollte" später dann der komplette Nachschub an Rüstungsindustrie in jede Himmelsrichting.
Liebe Grüße
Analytiker
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 00:21 Do 19.06.2008 | Autor: | Tarok |
Hallo Allerseits,
ich möchte hier anmerken, das die Bedeutung des Autobahnbaues für die strategische Kriegsführung überbewertet wird. Die Logistik für die Kriegsführung wurde zum größten Teil über die Reichsbahn abgewickelt. Das Schaffen von Arbeitsplätzen war nur ein Punkt um die Menschen an sich und die Partei zu binden. Ich möchte hier unbedingt auf den Vertrag von Versaille verweisen. Die Bekämpfung dieses Vertrages brachte Hitler viele Sympathien ein (besonders in konservativen Kreisen). Leider ist es nun schon zu spät um weiter ins Detail zu gehen.
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 09:28 Do 19.06.2008 | Autor: | rainerS |
Hallo!
Noch 'ne Anmerkung: Die Autobahnen sind keine Erfindung der Nationalsozialisten. Die Planung begann in den Zwanzigern, das erste Stück (Köln-Bonn) wurde bereits 1929-1932 gebaut. Der Zweck war eher die allgemeine Motorisierung und der Anschub für die Wirtschaft. Als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme war der Bau nicht sehr bedeutend.
Viele Grüße
Raienr
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 15:55 Do 19.06.2008 | Autor: | Tillitus |
ich in meinen vorherigen fragen schon erwähnt habe dachte ich bei dem autobahnenbau nur sekundär an die arbeitsbeschaffung aber primär an die verbesserte waffenzufuhr und mittel der kriegsführung^^
aber ich habe noch eine frage^^
bevor hitler mit der arbeitsplatzschaffung begann befand sich deutschland in einem starken konjunkturellen abschwung. Dies wurde durch die inflation, reperationszahlungen usw. verursacht.
trotzdem lese ich immer wieder, dass sich deutschland zu dem zeitpunkt in einem konjunkturellen aufschwung befand?!
meine erkärung wäre diese, dass dieser aufschwung durch ansätze der arbeitsplatzbeschaffung zustande kam.
was ist nun richtig?
wann genau war der abschwung, wann der aufschwung?
woher bekam hitler die kredite die er dafür benötigte?
ich meine, deutschland war zu dem zeitpunkt sehr arm und es gab wenig hoffnung auf eine besserung (was hitler ausnuzte um als "held der nation" dazustehen)
welches land gibt da noch geld?
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 20:11 Do 19.06.2008 | Autor: | rainerS |
Hallo!
> wann genau war der abschwung, wann der aufschwung?
1929/1930 begann die Weltwirtschaftskrise. 1933 war die Wirtschaft auf der Weg der Besserung.
> woher bekam hitler die kredite die er dafür benötigte?
Schau die mal den schon zitierten Artikel über die Mefo-Wechsel an. Praktisch hat die Rüstungsindustrie dem Reich Kredit gewährt, in der Hoffnung, nach einem gewonnenen Krieg viel mehr zurückzubekommen.
Kein Wunder, dass nach dem zweiten Weltkrieg das Geld nichts mehr wert war.
Viele Grüße
Rainer
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 15:53 Mi 16.07.2008 | Autor: | kallehh |
Nun, die Weltwirtschaft war allgemein in einem Aufschwung im Jahr 32/33. Auch in der Weimarer Republik, wenn diese fortbestanden hätte, wäre dies zu spürbaren Entlastungen gekommen.
Kredite wurden a durch die Schwerindustrie gegeben und b nahm das reich ab 1935 auch Auslandskredite auf. Himaljar Schacht, Reichsbankpräsident, sagte im März 1939, das Reich müsse Konkurs anmelden. Es gebe monatlich mehr Geld aus, als es ennehme und die Schuldenrückzahlung sei astronomisch. Somit war als die Mark schon 1939 nichts mehr wert.
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(Antwort) fertig | Datum: | 15:48 Mi 16.07.2008 | Autor: | kallehh |
Also, da muss man tief einsteigen: Selbstverständlich zum einen der Beweggrund, die Bevölerung sich dankbar und dienstbar zu machen. Immerhin waren bei Machtübernahme mehr als 7 Millionen Menschen arbeitslos. Eine große Gruppe dankbarer Volksgenossen. Zweitens war eins der wichtigstens Ziele der Wirtschaftspolitik, das Reich so autark wie möglich zu halten. Daher wurde auch der RAD und die Bauernhilfe des BDM eingeführt. Drittens, eine schnelle Steigerung der Schwerindustrie, die auch eine Steigerung der schweren und schwersten Waffen bedeutete.
Die ersten Autobahnen im Dritten Reich wurden nicht nach Hitlers Plänen, bzw. den Plänen der nazis gebaut, sondern nach Plänen der Weimarer Republik. Erst ab 1935 folgten die Palnungen und Neubauten der Autobahnen auch den Erfordernissen der Militärs.
Es ging weniger um einen geordneten Güterverkehr als vielmehr um eine Möglichkeit, schnell Truppen auf gutausgebauten Strassen zu verlegen. Damals war der LKW-Schwerlastverkehr noch in den Kinderschuhen und die meisten Güter wurden per bahn transportiert.
Hoffe, damit etwas geholfen zu haben
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