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Mathestudium: Umfrage
Status: (Umfrage) Beendete Umfrage Status 
Datum: 01:04 Do 31.07.2008
Autor: Kathilisabeth

Ich habe diese Frage in keinem Forum auf anderen Internetseiten gestellt.


Hallo liebe Mathefreunde und (vor allem) Mathestudenten!

Ich weiß nicht, ob die Frage hier reinpasst, aber ich versuch's einfach mal. Also. Ich komme nach den Sommerferien in den 13. Jahrgang und habe Mathe-LK. Nun überlege ich, ob ich Mathe studieren will, oder nicht. Ich hab mir schon ne ganze Menge Infos gesucht, aber ich bin immer wieder unsicher. In 12/1 (Analysis I) hatte ich 10 Punkte (damit mein schlechtestes Fach), in 12/2 (Linerare Algebra und analytische Geometrie) hatte ich 14 Punkte (damit eins meiner besten Fächer). Irgendwie hab ich aber immer das Gefühl, ich hab in Mathe keine guten Noten verdient, ich kann das nicht. Andere Fächer fallen mir deutlich leichter. Aber es macht mir Spaß. Ich lern ne ganze Menge vor den Klausuren, das stört mich nicht sehr, aber es ärgert mich echt, wenn ich mal wieder kein Wort verstehe... Und wenn ich jetzt shcon so viel arbeiten muss, wie wäre das im Studium erst? Geht das überhaupt? Das wichtigste ist der Spaß, aber ob der Spaß im Studium bleiben würde? Das ist ja noch schwerer und ich find's jetzt schon häufig ziemlich schwer... Außerdem braucht man für Mathe doch auch Informatik, oder? Ich hatte in der Schule nur ein Semester Informatik und da haben wir ehrlich gesagt nicht besonders viel gearbeitet...
Naja, ich wollte einfach mal nicht Uniwerbung- oder Lehrbuchantworten bekommen, sondern ein ehrliches Feedback von Studenten. Was meint ihr, was sind die Vor- und Nachteile des Studiums? Was muss man können? Und was kann man eigentlich nach dem Studium werden? Was habt ihr für Pläne für "danach"?
Mehr Fragen fallen mir im Moment nicht ein, obwohl in meinem Kopf ein einziges Fragezeichen ist, wenn ich über ein Mathestudium nachdenke. Es wär echt lieb von euch, wenn ihr mir einfach mal etwas von euren Erfahrungen oder denen eurer Kommilitonen berichten könntet, um mir bei einer Entscheidung behilflich zu sein.

Danke im Voraus!
Kathi

        
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Mathestudium: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 07:37 Do 31.07.2008
Autor: angela.h.b.

Hallo,

ich möchte hier nur zu einem Aspekt etwas schreiben.

wieviel Punkte Du im einzelnen in Mathe hast, spielt nicht so die Rolle.

Du solltest Dich prüfen, welche Art von Aufgaben Dir besonderen Spaß machen, und welches die Situationen sind, in denen Deine "Sternstunde" schlägt.

Rechnest Du sehr gerne irgendwelche Aufgaben, Extremwertbestimmung, Schnitte von Ebenen z.B.?

Hast  Du Spaß an  kleinen Beweisaufgaben ohne Zahlen, und meisterst sie oft?

Wenn Dir die letzteren ein Graus sind, ist Mathematik vermutlich nicht das richtige Fach für Dich. Hast Du an diesen Aufgaben Spaß, so könnte es ein Hinweis sein, denn im Studium wird permant irgendwas bewiesen.

Wenn Du das nicht so gerne magst, wirst Du wahrscheinlich mit einem  Fach, welches die Mathematik stark als Hilfsmittel nutzt, die bessere Wahl treffen.
Eine meiner Klassenkameradinnen hatte sich aus oben angesprochenem Grund damals z.B. für Vermessungswesen entschieden und war damit sehr froh.

Du kannst auch zum Semesteranfang (ca. 2.-3. Vorlesungswoche) einfach mal in den Anfängervorlesungen vorbeigehen, um zu schauen, wie sowas abläuft.
Oder Du nimmst zuvor Kontakt mit der Fachschaft (so eine Art SV) auf, die Leute sind meist sehr nett und hilfsbereit,

Gruß v. Angela

P.S.: Es gibt hier einige Diskussionen zum Thema, ich finde sie allerdings gerade nicht, sonst hätte ich sie Dir verlinkt. Vielleicht ist wer anders bei der Suche erfolgreicher oder Du selbst.

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Mathestudium: Erfahrung
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 09:07 Do 31.07.2008
Autor: clwoe

Hallo,

ich finde Angela hat es schon fast perfekt gesagt. Wenn du Spaß daran hast Dinge zu beweisen anstatt nur stupide, wie in der Schule, Sachen auszurechnen, dann ist das Studium die richtige Wahl. Noten sind hier nicht so ausschlaggebend, sondern Durchhaltevermögen. Und damit meine ich nicht eine halbe Stunde in eine Aufgabe zu stecken, sondern auch schon mal einen ganzen Nachmittag. Ich studiere jetzt im 5. Semester Mathematik auf Diplom und ich kann nur sagen, das das Studium sehr zeitintensiv ist, vorallem am Anfang bis du dich an die neue Art Mathematik zu betreiben gewöhnt hast. Das Lösen der Übungsaufgaben erfordert womöglich die meiste Zeit in der Woche, danach folgt das Nacharbeiten des Stoffes der Vorlesung und dann die Zeit für die Übungen. Man muss also schon damit rechnen das das Mathematik Studium ein Full Time Job ist und nicht etwas was man mal schnell nebenher macht. Außer du bist ein kleines Genie!

Ich kann nur sagen, das es irrsinnig viel Spaß macht sich mit solchen Aufgaben zu beschäftigen, wenn man mal die Anfangsschwierigkeiten überwunden hat. Es ist interessant zu sehen wie die Dinge, die man auch schon von der Schule her kennt genau definiert sind, wie man Dinge beweisen kann und wie alles miteinander verknüpft ist. Man lernt die Materie einfach von Grund auf, betrachtet sie intensiv und kratzt nicht nur ein bisschen an der Oberfläche.

Also, wie gesagt. Hast du Spaß am knobeln und hast du keine Angst vor trockener meist sehr abstrakter Theorie dann studiere Mathematik.

Willst du die Mathematik aber nur anwenden und nicht darüber nachdenken wie etwas bewiesen wird und du auch nicht wissen willst warum, wieso und weshalb manches so ist wie es ist, dann studiere lieber Physik oder irgendein Ingenieurwesen. Die benutzen die Mathematik ohne die Mathematik tiefer zu hinterfragen. Sie sind rein an der Lösung eines Problems interessiert.

PS: Für Mathematiker sind die wahren Glücksgefühle die, die sich offenbaren wenn sie nach langer und harter schweißtreibender Arbeit hinter einen geführten Beweis schreiben können: "q.e.d.", was bedeutet: "Was zu beweisen war."

Gruß,
clwoe


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Mathestudium: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 21:37 Do 31.07.2008
Autor: sunshinekid

Ich muss hier einfach mal was korrigieren:

Ich studiere Physik im jetzt bald 3. Semester. Und bisher hatten wir zusammen mit den Mathematikern unsere Analysis-Vorlesung (1 und 2) (ok. ich weiß das ist nicht an allen Unis der Fall). Und das heißt auch beweisen beweisen und beweisen. Erst zum Schluss kam dann die Anwendung in Richtung mehrdimensionale Extremwertberechnung und Kurvenintegrale.

Weiterhin hatten wir auch noch Lineare Algebra (nicht ganz so viele Beweise aber auch welche) und nächstes Semester dann Analysis 3.

Das die Physiker selbst eher weniger beweisen ist aber richtig (ich denke da nur an unsere Vorlesungen in Theoretischer Physik ;-) ).

Aber wegen Analysis hören bei uns glaube (wenn ich mich nicht irre) so ca. 30% der Studenten mit Physik auf, und sollte nicht unterschätzt werden. Wenn du aber Spaß dran hast und dich gerne mehrere Stunden hinsetzt um an einer Serie zu arbeiten (ich hab mich immer Sonntagabend hingesetzt und dann 4-5 Stunden zu arbeiten, meine Kommilitonen haben das oft über die ganze Woche gemacht), dann ist dies auch eine Alternative.

Ich wünsch dir auf jeden Fall viel Glück bei der Studiensuche. ^^

MfG Sunny

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Mathestudium: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 11:07 Do 31.07.2008
Autor: Merle23


> Ich habe diese Frage in keinem Forum auf anderen
> Internetseiten gestellt.
>  
>
> Hallo liebe Mathefreunde und (vor allem) Mathestudenten!
>  
> Ich weiß nicht, ob die Frage hier reinpasst, aber ich
> versuch's einfach mal. Also. Ich komme nach den
> Sommerferien in den 13. Jahrgang und habe Mathe-LK. Nun
> überlege ich, ob ich Mathe studieren will, oder nicht. Ich
> hab mir schon ne ganze Menge Infos gesucht, aber ich bin
> immer wieder unsicher. In 12/1 (Analysis I) hatte ich 10
> Punkte (damit mein schlechtestes Fach), in 12/2 (Linerare
> Algebra und analytische Geometrie) hatte ich 14 Punkte
> (damit eins meiner besten Fächer). Irgendwie hab ich aber

Wie schon gesagt wurde... die Punkte, die man in der Schule hatte, spielen kaum 'ne Rolle.
Zehn Punkte und dein schlechtestes Fach.... na holla *Respekt*

> immer das Gefühl, ich hab in Mathe keine guten Noten
> verdient, ich kann das nicht. Andere Fächer fallen mir
> deutlich leichter. Aber es macht mir Spaß. Ich lern ne
> ganze Menge vor den Klausuren, das stört mich nicht sehr,
> aber es ärgert mich echt, wenn ich mal wieder kein Wort

Was macht dir Spaß? Irgendwelches Zeug auszurechnen oder zu sehen, wie man grade solches Zeug ausrechnen kann?
Falls es das letztere ist, dann bist du genau richtig bei Mathe. Denn irgendwas ausrechnen musst du im Studium nicht. Ich glaub ich hab im ganzen Studium bisher maximal 10 Integrale ausgerechnet! In der Schule waren das wohl an die 100 oder noch mehr (weiss ich nicht mehr, aber es waren auf jeden Fall um einiges mehr als in Studium).

> verstehe... Und wenn ich jetzt shcon so viel arbeiten muss,
> wie wäre das im Studium erst? Geht das überhaupt? Das
> wichtigste ist der Spaß, aber ob der Spaß im Studium
> bleiben würde? Das ist ja noch schwerer und ich find's
> jetzt schon häufig ziemlich schwer... Außerdem braucht man

Du sagst, du arbeitest jetzt viel.... was machst du da genau? Versuchst du stundenlang zu verstehen wie man etwas ausrechnet, wie man eine Formel oder so, die ihr in der Schule hattet, anwendet? Oder rechnest du stundenlang irgendwelche Beispielaufgaben?
Falls es das erstere ist, dann wirst du im Studium noch viel mehr lernen, denn da musst du -nur- verstehen wieso etwas jetzt funktioniert. Falls es das zweitere ist, dann wirst du dich freuen, dass man sowas im Studium nicht mehr machen muss.

> für Mathe doch auch Informatik, oder? Ich hatte in der
> Schule nur ein Semester Informatik und da haben wir ehrlich
> gesagt nicht besonders viel gearbeitet...

Informatik ist echt nebensächlich im Mathestudium. Ich bin komplett ohne bisher durchgekommen, und es wird auch zum Glück nie wieder bei mir kommen.
Schau einfach am besten in die Studienordnung an deiner Wunsch-Uni.. da steht ja dann ob und wie viel Informatik zu machen ist.
Aber ich kann dich beruhigen... wie in den Mathevorlesungen wird auch in den Informatikveranstaltungen bei Null angefangen.

>  Naja, ich wollte einfach mal nicht Uniwerbung- oder
> Lehrbuchantworten bekommen, sondern ein ehrliches Feedback
> von Studenten. Was meint ihr, was sind die Vor- und
> Nachteile des Studiums? Was muss man können? Und was kann
> man eigentlich nach dem Studium werden? Was habt ihr für
> Pläne für "danach"?

Du musst Mathe mögen, das ist eigentlich das wichtigste Kriterium. Der Rest kommt dann schon von alleine. Wenn du nämlich Spaß daran hast, dann haste keine Probleme damit mal für ein Übungsblatt zwei Tage aufzuwenden. Und durch das bearbeiten der Übungsblätter lernste am meisten, deswegen läuft das dann schon.
Zumindest nach einiger Zeit... am Anfang wird der Umstieg schwer von Schule auf Uni. Du bist es nicht gewöhnt fast nur zu beweisen und du bist es nicht gewöhnt an einer einzigen Aufgabe Stunden zu verbringen. Und du hast die mathematische Denkweise noch nicht drauf. Aber das kommt spätestens nach einem Semester und dann läufts schon. 'Ne gewisse Frusttolleranz wäre aber natürlich nicht schlecht ^^ Nicht aufgeben, wenn es in den ersten Wochen nicht läuft... meist wird es mit der Zeit immer besser.
Als Nachteil könntest du betrachten, dass man zu Hause viel machen muss (Übungsblätter lösen und versuchen die Vorlesung zu verstehen), denn die meisten haben da Probleme damit. Die denken sich, dass es vollkommen ausreicht 'n bissl in der Uni zu sitzen und mal das Übungsblatt fix zu überfliegen. Aber diese Leute fallen spätestens nach zwei Semestern raus. Du musst dich also zwingen können zu Hause auch mindestens zehn Stunden die Woche zu arbeiten.
Was man nach dem Studium werden kann.... alles. Das ist die Standartantwort und die stimmt auch.
Meine Pläne laufen z.Z. darauf hinaus, dass ich wohl in die Forschung gehen werde.... aber das kann sich auch noch ändern, hab ja noch paar Semester vor mir.

>  Mehr Fragen fallen mir im Moment nicht ein, obwohl in
> meinem Kopf ein einziges Fragezeichen ist, wenn ich über
> ein Mathestudium nachdenke. Es wär echt lieb von euch, wenn
> ihr mir einfach mal etwas von euren Erfahrungen oder denen
> eurer Kommilitonen berichten könntet, um mir bei einer
> Entscheidung behilflich zu sein.

Absolut keine Ahnung, ob es jetzt das richtige ist, hatte ich auch am Anfang. Ich hab sogar drüber nachgedacht nach dem ersten Semester zu wechseln. Aber ich bin dabei geblieben und jetzt find ich, dass es eine der besten Entscheidungen meines Lebens war.
Wie gesagt.... wenn Spaß an Mathe hast, dann studier' es. Eine bessere Vorraussetzung als das gibt es nicht.

>  
> Danke im Voraus!
>  Kathi

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Mathestudium: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 11:12 Do 31.07.2008
Autor: Merle23

Ach ja... du hast natürlich auch noch die Möglichkeit 'n bissl reinzuschnuppern.
Kannst dich zum einen am Anfang des nächsten Semesters (also wenn du noch in die Schule gehst) in die Vorlesung setzen (am besten natürlich entweder Analysis I oder Lineare Algebra I). Das stört echt niemanden - du wirst nicht mal auffallen - die Leute (also die Profs) wollen sogar, dass man so etwas macht.
Du kannst auch dir ein Buch ausleihen, z.B. Analysis I von Königsberger oder Forster oder Lineare Algebra von Fischer (gibt noch viel mehr Bücher dazu... ich kenn' bloß die ganzen Autoren nicht).
Du kannst auch auf eine Uni-Seite gehen und dir von einer der Einführungsvorlesungen das Skript anschauen (dann siehst du direkt, was gemacht wird in der Vorlesung; Bücher sind ja viel ausführlicher) oder auch die Übungsblätter anschauen (dann siehst du, dass man kaum was rechnen muss, sondern nur beweisen). Meist gibt es eben wirklich alles auf irgendeiner Seite zum runterladen.

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Mathestudium: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 11:57 Do 31.07.2008
Autor: steppenhahn

Hallo!

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass gerade die Übungsaufgaben und auch die Klausuraufgaben oft sehr einfach sind. Du hast vorher eine Definition X gehabt, die bestimmte Kriterien verlangt, ehe du sie anwenden kannst. Dann steht in der Übungsaufgabe: Zeigen Sie, dass ... ein X ist. Dann ist völlig klar was du tun musst. Bei uns gab es übrigens in den Übungen sehr viel zu rechnen... Ich kann dir mal ein Übungsblatt von LAAG 2 zeigen....:

[a]Übungsblatt 5

Es geht jetzt gar nicht darum, dass du (vielleicht) vor den Aufgaben zurückschreckst, sondern dass du siehst, dass es (zumindest in LAAG) auch ums berechnen gehen kann. Indem man Sachen berechnet, gewinnt man nämlich auch ein Verständnis für die Dinge. Im zweiten Teil gab es bei mir dann Beweise, und die waren wirklich (fast) alle leicht, weil man die Definition hatte, die Aufgabe hat auf diese abgezielt, einmal anwenden und fast fertig. Mathematik ist eben eine Grundlagenwissenschaft....

In der Vorlesung ist es aber wirklich so, dass fast nur "Text" drankommt. Wenn man einen lieben Prof hat, gibt es auch ab und zu mal ein Zahlenbeispiel. Hauptsächlich werden aber Definitionen festgelegt, auf Grundlage dieser bestimmte Sätze "herausgefunden" (Der Lehrende schreibt sie einfach an die Tafel), dann Folgerungen und zuletzt Bemerkungen :-)
Auch wenn man alle Sätze etc. in Büchern nachlesen kann, habe ich gemerkt, dass es von großem Vorteil ist, wenn man in der Vorlesung dabei ist. Da vorne einer steht, der es versteht, kann er es auch (zumindest für mich) gut erklären.
Das Problem der Anschaulichkeit an der Mathematik ist eben bloß dieser Drang zu Verallgemeinerungen, den man oft antrifft. Bald werden dir Konstrukte begegnen, die zum Teil völlig sinnlos erscheinen, und zum Beispiel trotzdem nur eine Verallgemeinerung des Zahlenraums [mm] \IR [/mm] sind. Dann muss man einfach ein bisschen stur bleiben und entweder sich immer einen Spezialfall vorstellen oder über jeden Satz lachen, den man nicht versteht :-) (weil die Anschaulichkeit fehlt)
Aber wie gesagt - selten wird von dir verlangt, eine Anschaulichkeit für das Allgemeine zu besitzen/zu entwickeln - manchmal gibt es die gar nicht, manches ist wirklich nur ein Hilfsmittel für später.

Stefan.


Dateianhänge:
Anhang Nr. 1 (Typ: pdf) [nicht öffentlich]
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Mathestudium: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 13:11 Do 31.07.2008
Autor: pelzig

Eigentlich wurde schon alles gesagt, die Noten im Abi sind nicht so wichtig, hatte auch meist nur 10-12 punkte, aber hey, ich bin zumindest in den 30% bei uns, die das erste Jahr überlebt haben, und habe immer noch Spaß dran, ich habe keine Ahnung was ich später damit machen soll, mache mir aber auch keine Sorgen deswegen.

Das Wichtigste ist, dass du Spaß daran hast über komplizierte Probleme nachzudenken. Während des Studiums wirst du mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sehr viele frustrierende Momente erleben, dir dumm vorkommen usw. Damit solltest du umgehen können. Vom Charakter her sind die meisten Leute, die sich ernsthaft mit Mathe beschäftigen, sehr aufgeschlossen gegenüber Neuem, ausdauernd, kreativ und kritisch. Wenn du also das Eine oder Andere an dir entdeckst, sind die Chancen gut, dass dir ein Mathematik-Studium Spaß machen könnte.

Der einfachste Weg herauszufinden, ob Uni-Mathe für dich interessant ist, ist dich mit Uni-Mathe zu beschäftigen.
Als ich in deiner Situation war, habe ich mir ein paar Skripte für Analysis I und Lineare Algebra I (das sind die Standart-Anfänger-Vorlesungen) gezogen und ein paar der Übungsaufgaben bearbeitet, das hat mir sehr geholfen. Und ich kann mich genau erinnern was für Probleme ich dabei hatte, aber trotzdem war mir bald klar, dass es genau so war wie ich mir Mathematik vorgestellt habe und dass es genau dass war, was ich schon immer machen wollte. Wenn du Mathe im Wesentlichen nur aus der Schule kennst, würde ich dir das sehr empfehlen, dann hast du es zu Studienbeginn auch etwas leichter.

Falls du am Ende immernoch Zweifel hast, spricht das eigentlich sogar eher für Mathematik, denn es zeigt, dass du bei allem Interesse zumindest eine Sache verstanden hast - es ist o.B.d.A nicht trivial.

Gruß, Robert

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Mathestudium: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 01:25 Fr 01.08.2008
Autor: Bastiane

Hallo Kathilisabeth!

Also ich bin nur eine halbe Mathestundentin, aber ich gebe trotzdem mal meinen Senf dazu.

Was mir ganz wichtig bei deiner Frage war, ist, dass dir Mathe Spaß macht. Und wenn dich das Lernen nicht stört, ist das eine sehr gute Voraussetzung. Ich denke, in der Uni muss man in jedem Fach sehr viel lernen, es sei denn, man ist ein Genie. Zumindest von vielen Naturwissenschaften weiß ich, dass man da sehr viel lernen muss. Und als mir zu Schulzeiten mal gesagt wurde, dass das, was man in der Schule in einem Monat lernt, in der Uni in einer Vorlesung drankommt (oder so ähnlich), wollte ich das nicht glauben, aber es ist tatsächlich so. Also vom Umfang her. Aber das bestimmt nicht nur in der Mathematik, also wenn du auf jeden Fall irgendwas studieren möchtest, wird dir der Spaß in Mathe, sofern er dir doch vergehen sollte, nicht mehr vergehen als in anderen Fächern.
Eine wichtige Frage hast du allerdings auch gestellt: was macht man danach damit? Das kann ich dir leider nicht beantworten, aber da gibt es hier bestimmt genug Leute, die dir da was erzählen können. Jedenfalls ist es sicher gut, sich das vor dem Studium zu überlegen, also ob man evtl. an dem ein oder anderen Spaß hätte. Ich stehe jetzt so ziemlich am Ende meines Studiums und habe leider erst jetzt gemerkt, dass ich mit dem, was ich im Studium gelernt habe, kaum irgendwo arbeiten können werde, und das, wo Leute gesucht werden, was ich theoretisch auch im Studium hätte lernen können, da nicht arbeiten möchte. Das Studium hat mir zwar Spaß gemacht, aber ich schätze, ich werde etwas ganz anderes arbeiten und evtl. sogar nochmal etwas ganz Neues anfangen. Das finde ich so zwar nicht schlimm, aber immerhin muss ich gucken, wo ich in der Zeit des Neuanfangs mein Brötchengeld verdiene. Das könntest du dir ersparen, wenn du dir vorher alles gut überlegst. :-)

Viel Erfolg dabei und berichte mal so in nem Jahr oder in zweien oder so, was draus geworden ist. :-)

Viele Grüße
Bastiane
[cap]

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Mathestudium: Ich auch noch
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 09:45 Fr 01.08.2008
Autor: statler

Hallo und guten Morgen!

Wenn man auf den (lateinischen) Kern des Wortes 'studieren' zurückkommt, so bedeutet es 'sich einer Sache mit Eifer widmen'. Zu prüfen wäre von dir also, ob dein Interesse und deine Neugier dafür hinreichen.

Der Vorschlag, sich - wenn die Möglichkeit dazu besteht - einfach mal in eine Vorlesung zu setzen, ist nicht schlecht. Aber es besteht natürlich das Risiko einer einmaligen Stichprobe: Dein Eindruck ist nicht verallgemeinerungsfähig.

Wenn du dein Interesse anhand von Büchern testen willst, schlage ich vor, nicht die Lehrbücher zu nehmen, die gerade so im Schwange sind, sondern zu Klassikern zu greifen, die aber für Amateure, d. h. Liebhaber, geschrieben sind, z. B.

R. Courant/H. Robbins, Was ist Mathematik?

H.S.M. Coxeter, Unvergängliche Geometrie

D. Hilbert/S. Cohn-Vossen, Anschauliche Geometrie

A. J. Chintschin, 3 Perlen aus der Zahlentheorie
(schon etwas vertrackter)

Wenn du dann Fragen dazu hast, was ich mal annehme, kannst du den Matheraum einspannen.

Außerdem lege ich dir noch die Lektüre dieses []Textes ans Herz.

Gruß aus dem tropischen Hamburg
Dieter


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Mathestudium: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 01:42 Sa 02.08.2008
Autor: Kathilisabeth

Meine Güte, ich hab gerade alle Eure Antworten gelesen, hätte nicht damit gerechnet, so schnell so viele so nette Antworten zu bekommen. Vielen Dank! Das war genau, was ich mir erhofft hab; Ihr helft mir, mir ein ungefähres Bild machen zu können... Super, danke noch mal. Und klar werd ich Bescheid sagen, wenn ich irgendwann weiß, was ich jetzt eigentlich mache :)!

Nur bei dem Punkt, was man "danach" machen kann, würde ich gern noch mal nachhaken. Eine Antwort war: alles. Ähm... Was?!? Dann: Forschung. Ok, klar, aber dafür muss man doch zu den Besten gehören, oder? Was machen denn die meisten? Und die dritte Antwort wusste selbst keine Antwort und findet die Frage nur gut... Ich hab mal gehört, man könne in "die Wirtschaft" gehen, aber das ist für mich auch noch eine sehr schwammige Aussage... Ich meine, selbst wenn ich mich jetzt für ein Mathestudium entschließen sollte, müsste mir ja auch der Job nachher gefallen und nicht nur das Studium, oder? Könnt Ihr dazu vielleicht noch was sagen?

Und es scheint ein wirklich hoher Prozentsatz das Studium nicht zu schaffen oder abzubrechen. Seid ihr alle Genies oder wie soll ich das jetzt verstehen? Wenn wirklich der Spaß das Wichtigste ist, wieso gibt es dann diese Quote?

Ansonsten aber erst noch mal: Viiielen Dank für Eure ausführlichen und verständnisvollen Beiträge! :)
LG, Kathilisabeth

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Mathestudium: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 02:10 Sa 02.08.2008
Autor: Marcel

Hallo,

ganz kurz:

> Nur bei dem Punkt, was man "danach" machen kann, würde ich
> gern noch mal nachhaken. Eine Antwort war: alles. Ähm...
> Was?!? Dann: Forschung. Ok, klar, aber dafür muss man doch
> zu den Besten gehören, oder? Was machen denn die meisten?
> Und die dritte Antwort wusste selbst keine Antwort und
> findet die Frage nur gut... Ich hab mal gehört, man könne
> in "die Wirtschaft" gehen, aber das ist für mich auch noch
> eine sehr schwammige Aussage...

Banken, Versicherungen, ... aber Du kannst, je nach wahl Deines Studienschwerpunktes, auch in die "Industrie", z.B. um gewisse Optimierungsprobleme zu lösen (ich denke, Du kannst Dir das grob vorstellen: z.B. beim Flugzeug: möglichst stabil und dennoch so, dass möglichst wenig Sprit verbraucht wird etc.)

> Ich meine, selbst wenn ich
> mich jetzt für ein Mathestudium entschließen sollte, müsste
> mir ja auch der Job nachher gefallen und nicht nur das
> Studium, oder? Könnt Ihr dazu vielleicht noch was sagen?
>  
> Und es scheint ein wirklich hoher Prozentsatz das Studium
> nicht zu schaffen oder abzubrechen. Seid ihr alle Genies
> oder wie soll ich das jetzt verstehen? Wenn wirklich der
> Spaß das Wichtigste ist, wieso gibt es dann diese Quote?

Ganz ehrlich: Bei manchen liegt das, meiner Erfahrung nach, daran, dass es doch zu sehr an den Nieren zerrt, mit anderen Worten: Es ist doch alles sehr viel und sehr schwer und damit auch teilweise stressig und irgendwann ist man auch zwischendurch einfach mal *k.o.*. Und manche denken dann: Lieber jetzt aufhören, irgendwie macht's mir doch keinen Spaß bzw. ich hänge zu sehr hinterher und komme doch nicht so klar, wie ich mir das vorgestellt habe...

Zum anderen gibt's auch Leute, die gene mal andere die Arbeit machen lassen, die ergattern so den ein oder anderen Schein und kommen zwar im Prinzip auch weit im Studium sogar mit, aber spätestens im Hauptstudium bemerken sie dann, dass sie die ganzen Grundlagen einfach nur zu *schlampig* wissen und nicht mehr folgen können, so dass sie dann so nach und nach durch die Prüfungen rasseln.

Und nicht zu vergessen: Natürlich gibt's auch einfach Leute, die feststellen: Falsches Studienfach. Vielleicht weil sie es sich einfach anders vorgestellt haben, vll. weil sie merken, dass sie nicht so belastbar sind (bzgl. dem Studium), vll., weil sie wirklich einfach zu viele Dinge falsch oder gar nicht verstehen. Alles ist möglich.

Was ich allerdings noch sagen wollte:
Du kannst Dir ja z.B. mal die Analysis-Übungen hier:

[]http://www.mathematik.uni-trier.de/~mueller/analysis.html

angucken unter zuhilfenahme dieses Skriptes:

[]http://www.mathematik.uni-trier.de/~mueller/AnalysisI-IV2005.pdf

In der Vorlesung selbst ist das Skript natürlich nicht von vorneherein vollständig, sondern Du schreibst es mit (oder es wird nach und nach aktualisiert und ins Netz gestellt).

Jedenfalls sollte es Dir helfen, zu erkennen, wie der Ablauf einer solchen Vorlesung aussehen kann und wie die Aufgaben dazu aussehen. Und das ist nur eine Vorlesung, aber lasse Dich nicht abschrecken, das sieht jetzt auf den ersten Blick vll. brutal aus, aber in der Vorlesung bekommst Du wie gesagt nach und nach die "Vorlesungsmitschrift" und die Aufgabenblätter passend zum aktuellen Stand der Vorlesung. Und da solltest Du halt wirklich einfach bei jeder Vorlesung am Ball bleiben, also zuhause nacharbeiten, gucken, welche Aufgaben Du vielleicht schon lösen könntest etc..
Ein guter Tipp:
Versuche vielleicht auch am Anfang Kontakt mit Deinen Mitstudierenden aufzunehmen. Das müssen nicht die besten sein (es ist sogar vll. besser, wenn man nicht gerade mit den besten arbeitet, weil die Dir dann wieder nur alles *vorkauen*, und gerade beim Bearbeiten von Ü-Zetteln bzw. nacharbeiten der Vorlesung geht's ja darum, eigenständig zu arbeiten und sich nicht nur *berieseln* zu lassen), aber ihr solltet schon ein gewisses Niveau (im Sinne von mathematischen Verständnis) haben. Lerngruppen haben zwei Funktionen:
Man kann Unklahrheiten hinterfragen (notfalls kann man das auch beim Prof./Übungsleiter tun), aber was viel wichtiger ist: Man kann den anderen das, was man verstanden hat, auch versuchen, zu erklären. Und erst wenn man etwas wirklich einwandfrei erklären kann, hat man es auch wirklich verstanden (von Kleinigkeiten vll. mal abgesehen).

Was ich noch ergänzen wollte:
Beim Mathestudium wirst Du vor allem auch lernen, gewisse Strukturen zu erkennen bzw. Ähnlichkeiten zu gewissen Strukturen zu erkennen. Ich meine das nicht im Sinne von geometrischen Objekten, sondern im Sinne vom Aufbau einer Theorie bzw. im Sinne vom Ablauf gewisser Beweise etc.
Dazu gehört vor allem Abstraktionsvermögen, in dem Sinne, dass man viele Dinge möglichst allgemein halten will...
Man behandelt z.B. nicht gerne nur Folgen in [mm] $\IR$ [/mm] (mit der Betragsmetrik), sondern lieber direkt Folgen in metrischen Räumen (oder halbmetrischen Räumen)... Das als (vielleicht nicht gerade das beste) Beispiel...

Gruß,
Marcel

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Mathestudium: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 13:05 Sa 02.08.2008
Autor: Merle23


> Nur bei dem Punkt, was man "danach" machen kann, würde ich
> gern noch mal nachhaken. Eine Antwort war: alles. Ähm...

Es gibt ja den Job "Mathematiker" nicht wirklich (es sei denn man geht jetzt in die Forschung), deswegen machen die ganzen Mathestudenten nach ihrem Studium alle total verschiedene Sachen. Und deswegen kann man von vornherein nicht sagen, was man so danach macht.

> Was?!? Dann: Forschung. Ok, klar, aber dafür muss man doch
> zu den Besten gehören, oder? Was machen denn die meisten?
> Und die dritte Antwort wusste selbst keine Antwort und
> findet die Frage nur gut... Ich hab mal gehört, man könne
> in "die Wirtschaft" gehen, aber das ist für mich auch noch
> eine sehr schwammige Aussage... Ich meine, selbst wenn ich
> mich jetzt für ein Mathestudium entschließen sollte, müsste
> mir ja auch der Job nachher gefallen und nicht nur das
> Studium, oder? Könnt Ihr dazu vielleicht noch was sagen?
>  
> Und es scheint ein wirklich hoher Prozentsatz das Studium
> nicht zu schaffen oder abzubrechen. Seid ihr alle Genies
> oder wie soll ich das jetzt verstehen? Wenn wirklich der
> Spaß das Wichtigste ist, wieso gibt es dann diese Quote?

Nein, wir machen bloß was dafür. Also mein ganz persöhnlicher, nicht repräsentativer Eindruck ist, dass die meisten durchfliegen, weil sie zu Hause nix machen. Sie haben vielleicht die ersten paar Wochen was gemacht, gesehen dass es schwer ist, und dann aufgegeben. Dann haben sie versucht sich den Rest des Semesters mit Abschreiben über Wasser zu halten, was das ganze aber nur noch schlimmer gemacht hat, denn die Klausur haben sie dann alle vermasselt, weil sie ja nix gemacht haben. Also bei den meisten sag' ich einfach bloß "selbst Schuld". Es gibt natürlich auf Leute die es nicht schaffen, weil sie zu schlecht sind, aber das sind weniger als die, die einfach faul sind.

>  
> Ansonsten aber erst noch mal: Viiielen Dank für Eure
> ausführlichen und verständnisvollen Beiträge! :)
> LG, Kathilisabeth

Bezug
                        
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Mathestudium: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 14:28 Sa 02.08.2008
Autor: felixf

Hallo

> > Was?!? Dann: Forschung. Ok, klar, aber dafür muss man doch
> > zu den Besten gehören, oder? Was machen denn die meisten?
> > Und die dritte Antwort wusste selbst keine Antwort und
> > findet die Frage nur gut... Ich hab mal gehört, man könne
> > in "die Wirtschaft" gehen, aber das ist für mich auch noch
> > eine sehr schwammige Aussage... Ich meine, selbst wenn ich
> > mich jetzt für ein Mathestudium entschließen sollte, müsste
> > mir ja auch der Job nachher gefallen und nicht nur das
> > Studium, oder? Könnt Ihr dazu vielleicht noch was sagen?

Vielleicht hier noch ein Zusatz zu dem, was Marcel geschrieben hat: einige der Mathematiker, die in Versicherungen laden, machen zusaetzlich (meist nach dem Studium, waehrend der Arbeit) die []Aktuarsausbildung.

Meines Wissens landen Mathematiker oft in folgenden Situationen bei Versicherungen und Banken:
a) Kontrolling (nachgucken ob alles im Unternehmen richtig laeuft; das dies meist sehr komplexe Prozesse sind nimmt man da gerne Mathematiker fuer);
b) (weiter-)Entwicklung von mathematischen Modellen fuer Schaeden (Versicherungen) oder Aktien/Derivaten (Banken).

Und nicht zu vergessen sind z.B. Leute wie []Ron Sommer (als Telekom-Chef bekanntgeworden, der die Telekom an die Boerse gebracht hat); er hat sogar einen Doktor in Mathematik gemacht (in Zahlentheorie uebrigens, also nix angewandtem). Es gibt da auch noch einige andere, die in Fuehrungsetagen oder in der Politik gelandet sind, etwa []Bärbel Höhn, die mal Umweltministerin in NRW war. Es stehen einem im Prinzip -- je nach Interesse, Neigungen und Faehigkeiten -- ziemlich viele Tueren offen.
(Ich hatte da mal ein Buch, wo Mathematiker die in den verschiedensten Berufen gelandet sind etwas ueber sich und Mathematik geschrieben haben; hab's allerdings schon laenger verliehen und mir faellt der Titel grad nicht mehr ein.)

> > Und es scheint ein wirklich hoher Prozentsatz das Studium
> > nicht zu schaffen oder abzubrechen. Seid ihr alle Genies
> > oder wie soll ich das jetzt verstehen? Wenn wirklich der
> > Spaß das Wichtigste ist, wieso gibt es dann diese Quote?
>  
> Nein, wir machen bloß was dafür.

Und eine gewisse Minimal-Begabung ist auch vorhanden.

> Also mein ganz
> persöhnlicher, nicht repräsentativer Eindruck ist, dass die
> meisten durchfliegen, weil sie zu Hause nix machen. Sie
> haben vielleicht die ersten paar Wochen was gemacht,
> gesehen dass es schwer ist, und dann aufgegeben. Dann haben
> sie versucht sich den Rest des Semesters mit Abschreiben
> über Wasser zu halten, was das ganze aber nur noch
> schlimmer gemacht hat, denn die Klausur haben sie dann alle
> vermasselt, weil sie ja nix gemacht haben. Also bei den
> meisten sag' ich einfach bloß "selbst Schuld". Es gibt
> natürlich auf Leute die es nicht schaffen, weil sie zu
> schlecht sind, aber das sind weniger als die, die einfach
> faul sind.

Manchmal habe ich allerdings den Eindruck, dass es nicht soo viel weniger sind. Haengt aber wohl davon ab, wie hoch man die Messlatte setzt :) Es gibt viele, die zwar im Grundstudium (oft auch mit viel Aufwand) einigermassen gut mithalten koennen, aber spaetestens im Hauptstudium merken dass ihnen Mathematik nicht so liegt. Fuer diese gibt's heutzutage den Bachelor als Abschluss, wenn man sich nicht mehr bis zum Diplom/Master quaelen mag. (Je nachdem was man machen will reicht ein Bachelor auch voellig.) Eventuell kann man ja auch noch einen Master in etwas anderem, etwa Wirtschaft, draufsetzen. Und es gibt noch ein paar wenige, die Mathematik studieren obwohl es ihnen wirklich nicht liegt, die zwar sehr sehr viel Zeit zum Lernen investieren, die aber nachher groesstenteils die Saetze, Definitionen und in den Uebungen geloesten Aufgaben (auswendig) koennen, aber nicht wirklich verstehen was vor sich geht. Viele von diesen sehen das auch ein und hoeren frueher oder spaeter auf, aber manche verrennen sich da foermlich drinnen und belasten sich (und auch die anderen, also sowohl Mitstudenten wie auch Assistenten und Professoren) viel zu lang damit, bis sie irgendwann entgueltig rausgeworfen werden oder sich genug Leute erbarmt haben und sie mit einem recht schlecht benoteten Abschluss ausstatten.

Deswegen: bitte rechtzeitig aufhoeren, ob jetzt vor oder nach Erhalt des Bachelors / Masters! :) Allerdings bitte auch nicht zu schnell, manchmal kommt es tatsaechlich noch mit der Zeit. Bei Problemen am besten eine Vertrauensperson mit mehr Erfahrung (stark fortgeschrittene Studenten, etwa aus der Fachschaft, oder Assistenten) suchen und mit der darueber sprechen.

LG Felix


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Mathestudium: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 15:53 Sa 02.08.2008
Autor: angela.h.b.


> Und es scheint ein wirklich hoher Prozentsatz das Studium
> nicht zu schaffen oder abzubrechen. Seid ihr alle Genies
> oder wie soll ich das jetzt verstehen? Wenn wirklich der
> Spaß das Wichtigste ist, wieso gibt es dann diese Quote?

Hallo,

ich glaube nicht, daß sich hier so viele Genies tummeln.
Ich denke, es muß einfach eine gewisse Begabung, eine gewisse Lust und ein gewisser Fleiß vorhanden sein.
Viele stellen sich das Studium ganz falsch vor, halt so wie Mathe in der Schule. Man muß es eben ausprobieren, dann weiß man's.

Ich finde, wenn man sieht, daß das Fach nichts für einen ist, ist es kein Fehler, die Sache beizeiten abzubrechen, wie Felix ja auch schon schreibt.
Nicht gleich kurz nach Weihnachten, wenn man im Oktober mit dem Studium begonnen hat - etwas Zeit sollte man sich geben. Aber wenn man Mitte des 2. Semesters immer noch arg durchhängt, weil man's nicht packt oder fuchtbar findet, wäre vielleicht der Zeitpunkt gekommen, über einen Wechsel nachzudenken und Alternativen zu prüfen. Das ist doch besser, als sich noch weitere 5 Jahre hart an der Grenze durch ein Studium zu schleppen, welches einem nicht gefällt.  Einen Wechsel nach 2 studierten Semestern "erlaubt" auch das BaföG, und man sollte sich ggf. selbst  (sowie zahlende Eltern (wie ich) ihren Kindern) die Korrektur einer Fehlentscheidung zugestehen.

Gruß v. Angela



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Mathestudium: Umfrage (beendet)
Status: (Umfrage) Beendete Umfrage Status 
Datum: 16:25 Sa 02.08.2008
Autor: Kathilisabeth

Hmm... Ich hab eben so eine Liste gefunden, veröffentlich von der Uni Jena. Falls sich da noch jemand für interessieren sollte:

    *   bei der (Um-)Organisation von Unternehmen
    * in den Forschungsabteilungen großer Chemie- und Pharmakonzerne (z.B. kombinatorische Chemie)
    * beim Entwurf und Design von Codierungsmechanismen (für sicheren und schnellen Datentransfer)
    * bei Versicherungen (Prämienberechnung, Modellbewertungen)
    * in der Ablaufplanung für Produktionsprozesse, z.B. in der PKW-Industrie
    * im öffentlichen Dienst, z.B. bei statistischen Landes- und Bundesämtern
    * in der Gen-Forschung (Kombinatorik)
    * in der Kryptographie (Verschlüsselungstechnik), insbesondere im Internetbereich und bei der Entwicklung von "electronic cash"-Systemen.
    * bei der statistischen Auswertung von Daten z.B. für die medizinische Forschung
    * bei Software- und Internetfirmen (z.B. Design und Support)
    * überall, wo technische Prozesse modelliert, simuliert und optimiert werden
    * in Schulungen und Weiterbildungen
    * bei der Entwicklung und Anwendung moderner bildgebender Verfahren (Computertomographie)
    * als Systemadministratoren,
    * in der Grundlagenforschung in der Großindustrie,
    * aber auch im Management vieler Unternehmen, z.B. in den Bereichen Controlling oder Marketing.

Kann man eigentlich wenn man das Grundstudium geschafft hat, sich das Hauptstudium aber nicht zutraut, einfach ein Lehramtsstudium draufsatteln und Lehrer werden? Früher ging das so, da haben die Lehrer einfach das halbe normale Studium mitgemacht, aber ich hab gehört, das soll heute schon von vornherein getrennt sein?

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Mathestudium: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 18:05 Sa 02.08.2008
Autor: angela.h.b.


> Kann man eigentlich wenn man das Grundstudium geschafft
> hat, sich das Hauptstudium aber nicht zutraut, einfach ein
> Lehramtsstudium draufsatteln und Lehrer werden?

Hallo,

wie das heute ist, weiß ich nicht, aber früher haben Lehrämtler (fürs Gymnasium) dieselben Vorlesungen gehört und Seminare besucht wie diejenigen mit dem Diplomziel, nur eben weniger davon. Vom Schwierigkeitsgrad war das kein Unterschied.
Mir graust bei der Vorstellung, daß ein Heer von Leuten, die's Diplom nicht packen würden, in der Schule landet...

Mal angenommen aber, jemand packt die ersten beiden Semester, merkt aber, daß es nicht das Richtige ist: beim Wechsel in ein anderes technisches Fach werden die Mathematikscheine  angerechnet werden, vermute(!) ich. So ist es nicht ganz "verlorene" Zeit gewesen - und selbst wenn, dann war's nur verlorene Studien- aber nicht Lebenszeit.15 Jahre später zurückschauend werden einem 1-2 Jahre, die man im falschen Fach verbracht hat, nichtig erscheinen, kein Grund, um jeden Preis auf der Schiene "Mathematik" (Griechisch, Politiwissenschaften) weiterzufahren.

Gruß v. Angela

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Mathestudium: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 18:09 Sa 02.08.2008
Autor: felixf

Hallo

> Hmm... Ich hab eben so eine Liste gefunden, veröffentlich
> von der Uni Jena. Falls sich da noch jemand für
> interessieren sollte:

>

> [...]

Ein wichtiger Punkt sind vielleicht noch Unternehmensberatungen (grosse wie McKinsey, PriceWaterhouseCoopers, etc. oder auch kleine), wo man je nach Bedarf/Faehigkeiten auch einige von den bereits genannten Aufgaben uebernimmt.

> Kann man eigentlich wenn man das Grundstudium geschafft
> hat, sich das Hauptstudium aber nicht zutraut, einfach ein
> Lehramtsstudium draufsatteln und Lehrer werden? Früher ging
> das so, da haben die Lehrer einfach das halbe normale
> Studium mitgemacht, aber ich hab gehört, das soll heute
> schon von vornherein getrennt sein?

So einfach ging das frueher auch nicht; das erste Jahr hat sich meistens relativ wenig unterschieden, jedoch ab dem zweiten Jahr haben die Lehraemtler oft andere Veranstaltungen besucht und die Veranstaltungen, die wir Diplomer ab dem  3. Semester gehoert haben, teilweise als Hauptstudiumsveranstaltung waehlen koennen. Am besten wechseln konnte man also eigentlich nur im / nach dem ersten Jahr. Wie das nun genau ist haengt aber sicher auch stark von der Uni ab. Und ich vermute mal dass sich da beim Bachelor nicht so viel geaendert haben wird.

Aber vielleicht kann sich mal jemand aeussern der da etwas mehr Bescheid weiss bzw. da sogar konkrete Erfahrung hat :)

LG Felix


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Mathestudium: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 09:19 So 03.08.2008
Autor: Infinit

Hallo,
was den Wechsel in ein mehr technisches Fach angeht, so ist dieser meist nach einem Jahr noch ganggbar, danach unterscheiden sich aber die Vorlesungen doch schon recht stark, je nach gewähltem Studiengang (Mathe für E-Techniker, für Physiker, für Betriebswirtschaftler, für Informatiker etc.) Basiswissen wie beispielsweise Lineare Algebra bekommt man sicher anerkannt, darüberhinaus kann es aber schon problematisch werden. Ein einheitliches Vorgehen gibt es hier nicht, man muss dann in der Prüfungsordnung für das jeweilige Studienfach nachschauen, was man angerechnet bekommt und was nicht.
Den Gedankengang "Wenn ich Mathe nicht packe, dann mache ich halt was Technisches" halte ich für nicht sehr, wie sagt man so schön, zielführend.
Viele Grüße,
Infinit

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Mathestudium: Ich weiß immer noch nicht...
Status: (Umfrage) Beendete Umfrage Status 
Datum: 18:50 Di 16.09.2008
Autor: Kathilisabeth

Hallo Ihr!

Ich hab mich ziemlich lange nicht mehr gemeldet, hab immer noch wieder Broschüren angeguckt, an so Eignungs- und Psychotests teilgenommen, Skripte angeguckt (noch nicht wirklich durchgearbeitet, da fehlt die Zeit), ... Und ich weiß immer noch nicht, ob ich Mathe studieren soll (will) oder nicht lieber doch etwas anderes. Zur Zeit (das ändert sich manchmal^^) stehen für mich ersthaft zur Debatte: Mathe natürlich, Umweltwissenschaften, Medizin, Jura, Politologie, Psychologie, evang. Theologie, Kulturwissenschaften und Musik. Das müsste Euch eigentlich nicht interessieren, ich hab das nur mal aufgelistet, damit Ihr eine Vorstellung davon habt, wie breit gefächert mein Interesse ist. Daran liegt es auch, dass ich mich einfach nicht entscheiden kann. Wenn ich eine Sache mache, muss ich ganz viele andere beiseite legen, das ist blöd ;)! Naja. Ich hab unter anderem auch mit einem Mathe-Prof telefoniert, nämlich dem Vater meiner Schwägerin. Der hat mir noch eine ganze Menge interessanter Dinge erzählt, unter anderem, dass vielfach Mathe auf Diplom und auf Lehramt parallel studiert werden würde und sich die Studenten dann später entscheiden, welchen Weg sie gehen wollen (fühlen sich im Lehramt sicherer, aber häufig sehr unterfordert). Hat damit jemand Erfahrungen? Wie funktioniert denn das?
Direkte Fragen hab ich sonst keine mehr, aber wenn jemand Lust haben sollte, einfach noch ein bisschen zu erzählen... Je mehr Infos ich hab, desto dankbarer bin ich =)! Ach und, natürlich erzähl ich, wenn ich mich entschieden hab, was ich machen werde. Aber das mit der Entscheidung kann noch dauern :S...
Danke! Und liebe Grüße,
Kathi



PS: Eine Frage noch: Kennt Ihr Möglichkeiten für ein duales Mathematikstudium? (Gibt's das überhaupt?) Und wenn ja, welche, wie würde das aussehen?

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Mathestudium: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 00:31 Mi 17.09.2008
Autor: pelzig

Also ich kann jetzt leider keine großartigen Fakten beisteuern, aber da ich dein Problem aus eigener Erfahrung kenne und es überwunden habe, schreibe ich mal was ich darüber denke, vielleicht nützt es dir ja was. Auch in meinem Freundeskreis gibt es einige, die sich nicht so richtig durchringen können oder konnten, eine Entscheidung zu treffen. Meistens liegt das jedoch daran, dass diejenigen nicht genau wissen was sie interessiert, und nicht wie bei dir, dass sie einfach zu viele Interessen haben. Ich war kurz vor Beginn meines Studiums auch ziemlich hin- und hergerissen, da ich mich z.B. auch sehr für Musik interessiere. Glücklicherweise war ich zu scheiße darin, um es zu studieren ;-)
Du hast Recht, wenn du dich für einen Studiengang entscheidest, werden alle anderen Dinge dafür höchstwahrscheinlich erheblich zurückstecken müssen, ich habe jedenfalls keine Zeit noch nebenbei Leistungssport zu machen oder mehrere Stunden am Tag mit nem Instrument zu verbringen. Ich finde das auch sehr unbefriedigend, aber so ist das nun mal, wenn du etwas hinreichend kompliziertes sehr, sehr gut können willst, musst du dich einfach für einige Jahre fast ausschließlich damit befassen.
Worauf ich aber eigentlich hinaus will, du solltest nicht sone Angst haben, ne falsche Entscheidung zu treffen. Miles Davis hat mal gesagt: "Do not fear mistakes - there are none", ich mag dieses Zitat. Es ist auch überhaupt kein Beinbruch sich nach einem Jahr nochmal umzuentscheiden.

Was Medizin, Jura und Lehramtstudiengänge anbelangt, ich denke die meisten Leute die das machen, wollen einfach nur den "anerkannten Job, mit dem man gut Kohle machen kann", sowas war für mich ausgeschlossen, da ich mich dafür irgendwie hätte verbiegen müssen. Aber das muss jeder für sich entscheiden. Gerade bei Jura besteht ein enorm hoher Konkurrenzdruck und das Leben danach ist meistens auch nicht so wie man sich das vorstellt, dann arbeitet man als Rechtsgutachter, es sei denn man gehört zu den Besten 5-10% oder so. Das sagen zumindest meine beiden Mitbewohner, die das studieren. Zu den anderen Sachen kann ich eigentlich nix sagen.

Ich denke, wenn man Mathe auf der Liste der möglichen Studienfächer hat und sich absolut nicht entscheiden kann, ist es ein guter Kandidat um einfach mal damit anzufangen. Denn am Anfang wird sowieso extrem selektiert (ca. 40% in jedem der ersten beiden Semester) und die, die bleiben, sind eigentlich immer glücklich damit. Die anderen Sachen (Theologie, Kulturwissenschaften, Umweltwissenschaften) klingen eigentlich eher so, als würde man die auf jeden Fall schaffen, wenn man sich nicht sehr doof anstellt ^^

Naja.. wirst das schon machen.
Gruß, Robert

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Mathestudium: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 01:01 Mi 17.09.2008
Autor: ArthurDayne

Hallo,

ehrlich gesagt hab ich mir jetzt nicht alle Mitteilungen/Antworten über mir durchgelesen, bin aber mal so dreist und antworte trotzdem ;-)
Zumindest die Sache mit dem "Interesse in vielen Bereichen" kenne ich sehr gut. Nach dem Abi hatte ich eigentlich Lust auf ein Mathestudium, hätte mir aber auch gut Informatik, Physik, Literaturwissenschaften, ein Sprachstudium oder Musik (Instrument) vorstellen können. Allerdings war ich seit der Mittelstufe schon so fixiert auf Mathe, dass ich das nicht mehr geändert, aber ebensowenig bereut habe.

Was du mitbringen solltest (das beruht zumindest mal auf der "Erfahrung" dreier Semester) ist Freude am logischen Denken, oder vielleicht sollte ich besser am "Schlussfolgern" sagen (Sherlock Holmes hätte vermutlich "deduction" draus gemacht :-)), und an Abstraktion.
Aber ohne das jetzt näher ausführen zu wollen (ich gehe davon aus, dass davon schon genug in den oberen Beiträgen steht), hält dich ja auch nichts davon ab, es "einfach mal zu versuchen". Wenn du nach deinem Abitur immer noch ein bisschen unentschlossen bist und dir später sicher sein willst, nichts versäumt zu haben, kann ich dir nur sagen, was dir auch die anderen schon teilweise geraten haben: probiere es aus! Man kann sich immer noch umentscheiden. So habe ich es mit meinem Nebenfach gemacht: Informatik gewählt, die beiden Grundvorlesungen angehört und dann zu Physik gewechselt, weil ich dann gemerkt habe, dass es mir doch nicht wirklich Freude bereitet hat.

Ein anderer, eventuell interessanterer Tipp: An vielen Unis werden vor Semesterbeginn Vorkurse (meist über zwei Wochen) in Mathematik angeboten. Diese dienen einerseits der Auffrischung des Oberstufenstoffs, andererseits bekommt man auch die Chance, "kleine" Beweise aus dem Stoff des ersten Semesters schon einmal zu sehen / selbst zu führen. Und falls du dazu nicht die Möglichkeit bzw. Zeit hast: Viele Dozenten, die solche Kurse leiten, bieten dazu auch ein Miniskript an, so war das bei mir zum Beispiel.
Da hättest du die Möglichkeit, zumindest ansatzweise mal die Unterschiede in der Notation und in "Exaktheit im Ausdruck" im Vergleich Schule - Uni zu betrachten. Hier ist mal ein Link: http://optimierung.mathematik.uni-kl.de/~krumke/Notes/skript_vorkurs.pdf

Eventuell kannst du ja damit etwas anfangen :-)

Liebe Grüße
Johannes

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Mathestudium: Umfrage (beendet)
Status: (Umfrage) Beendete Umfrage Status 
Datum: 14:31 Mo 05.01.2009
Autor: Kathilisabeth

Hallihallo Ihr lieben Leut'!


Und frohes neues Jahr 2009! Was für ein Jahr... Ich mach nämlich im April Abi und dann geht's los, und wo ich nächstes Jahr bin und was ich da mache, das weiß ich immer noch nicht. Also hab ich mir gedacht, dass ich Euch mal wieder mit Fragen bombadiere, nachdem Ihr mir die letzten Male so nett und ausführlich geantwortet habt. Ich hab mittlerweile meine irre lange Studiumswunschliste auf vier Studiengänge runtergekürzt, und zwar evangelische Theologie, Jura, Lehramt (das wär dann Mathe, Französisch, Politik, Reli, Musik,... irgendwas) oder halt immer noch Mathe.

Eine neu hinzugekommene Überlegung ist für mich die Familientauglichkeit. Und zwar weiß ich schon jetzt, dass ich später gerne eine Familie haben möchte, und dann wäre es ja unsinnig auf einen Job hinzuarbeiten, den man dann nicht ausüben kann, weil einem die Zeit fehlt oder so. Spontan wär da z.B. Lehramt wohl perfekt, vormittags Kindergarten, nachmittags zu Hause arbeiten. Aber es gibt immer mehr Ganztagsschulen. Wie ist das jetzt in der Mathematik? Ich hab mir überlegt, wenn ich mir so angucke, was für Möglichkeiten man für Berufe nach dem Studium hat, dann geht doch eigentlich alles in die Wirtschaft, oder? Und das wär dann doch nicht besonders familientauglich, oder? Ich denk da z.B. an eine kurze Pause, sowas wie Elternzeit, in der Wirtschaft hat man dann ja schnell mal den Anschluss verloren. Oder was meint Ihr? Oder bin ich verblendet und es erschöpfen sich gar nicht alle Möglichkeiten nur in der Wirtschaft? Außer man ist hyperintelligent und wird Prof, ja. Aber das lassen wir mal außen vor.

Dann: Wie lange braucht man eigentlich so durchschnittlich für ein Mathestudium? Stimmt es, dass wenn man eine Prüfung zweimal nicht bestanden hat, man hinschmeißen muss? Das ist ja -hmm- nicht besonders schön. Wenn man fast fertig ist und dann was nicht hinkriegt und dann ist alles für die Katz'? Oder wie?

Und: Sorry, vielleicht bin ich blöd, aber ich hab die Sache mit den Nebenfächern immer noch nicht ganz durchschaut. Man muss ein Nebenfach wählen und das muss sein Physik, Informatik oder Wirtschaftsinformatik oder so, richtig? Ich hab nämlich kein Informatik in der Schule gehabt (ein Semester, aber das kann man vergessen) und Physik mittlerweile auch nicht mehr und darin war ich auch nie so ne Leuchte, nett ausgedrückt. Obwohl ich Mathe mag... Und ist das mit den Nebenfächern in den unterschiedlichen Unis/Bundesländern unterschiedlich, oder überall gleich?

Und damit bin ich schon bei der nächsten Frage, was gibt es für wichtige Unterschiede zwischen den verschiedenen Unis/Bundesländern? Worauf sollte ich (falls ich Mathe studiere..) bei der Wahl des Studienortes achten?
Und hat jemand von Euch Erfahrungen mit Auslandssemestern? Das würde ich total gerne machen (war in meiner Schulzeit schon mal ein Semester in Frankreich und würde jetzt gerne noch mehr kennenlernen), aber ich weiß 1) nicht ob das überhaupt mit diesem Bachelor-Master-Punkte-System zu vereinbaren ist (mit diesem ganzen System hab ich mich noch überhaupt nicht auseinandergesetzt, hab ich keine Ahnung von:S) und 2) wie das speziell im Mathestudium aussieht, kann man das machen?

Zum Mathe auf Lehramt noch kurz: Das ist am Anfang das Gleiche, dann aber weniger. Oder? Was sind die wichtigen Unterschiede?

So, ich sag's ja, ein ganzes Fragenbombadement. Ich hoffe, ich hab nicht (mal wieder) zu viel gelabert und ich freu mich schon darauf, Eure Erfahrungen und Tipps lesen zu dürfen. DANKE schon mal!!


LG, Kathilisabeth

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Mathestudium: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 15:31 Mo 05.01.2009
Autor: M.Rex


> Hallihallo Ihr lieben Leut'!
>  
>
> Und frohes neues Jahr 2009! Was für ein Jahr... Ich mach
> nämlich im April Abi und dann geht's los, und wo ich
> nächstes Jahr bin und was ich da mache, das weiß ich immer
> noch nicht. Also hab ich mir gedacht, dass ich Euch mal
> wieder mit Fragen bombadiere, nachdem Ihr mir die letzten
> Male so nett und ausführlich geantwortet habt. Ich hab
> mittlerweile meine irre lange Studiumswunschliste auf vier
> Studiengänge runtergekürzt, und zwar evangelische
> Theologie, Jura, Lehramt (das wär dann Mathe, Französisch,
> Politik, Reli, Musik,... irgendwas) oder halt immer noch
> Mathe.


Das ist ja schonmal was.

>  
> Eine neu hinzugekommene Überlegung ist für mich die
> Familientauglichkeit. Und zwar weiß ich schon jetzt, dass
> ich später gerne eine Familie haben möchte, und dann wäre
> es ja unsinnig auf einen Job hinzuarbeiten, den man dann
> nicht ausüben kann, weil einem die Zeit fehlt oder so.
> Spontan wär da z.B. Lehramt wohl perfekt, vormittags
> Kindergarten, nachmittags zu Hause arbeiten. Aber es gibt
> immer mehr Ganztagsschulen. Wie ist das jetzt in der
> Mathematik? Ich hab mir überlegt, wenn ich mir so angucke,
> was für Möglichkeiten man für Berufe nach dem Studium hat,
> dann geht doch eigentlich alles in die Wirtschaft, oder?

Nein, beileibe nicht. Man kann an der Uni selber bleiben, an irgendweclhe (öffentlichen) Institute gehen, mit einem fertigen Studium kann man dann auch bei der Feuerwehr, der Polizei, dem Zoll, der Stadtverwaltung etc. einsteigen.

> Und das wär dann doch nicht besonders familientauglich,
> oder? Ich denk da z.B. an eine kurze Pause, sowas wie
> Elternzeit, in der Wirtschaft hat man dann ja schnell mal
> den Anschluss verloren. Oder was meint Ihr? Oder bin ich
> verblendet und es erschöpfen sich gar nicht alle
> Möglichkeiten nur in der Wirtschaft? Außer man ist
> hyperintelligent und wird Prof, ja. Aber das lassen wir mal
> außen vor.
>  
> Dann: Wie lange braucht man eigentlich so durchschnittlich
> für ein Mathestudium? Stimmt es, dass wenn man eine Prüfung
> zweimal nicht bestanden hat, man hinschmeißen muss? Das ist
> ja -hmm- nicht besonders schön. Wenn man fast fertig ist
> und dann was nicht hinkriegt und dann ist alles für die
> Katz'? Oder wie?

Das ist aber in vielen Fächern so, zumindest bei den Hauptfächern.
Und die Regelstudienzeit für Diplom hier in Bielefeld war 10 Semenster, für Lehramt 11. Aber die meisten hängen (zumindest in Mathe, Physik etc. noch ein bei drei Semester dran) Das kann damit zusammenhängen, dass man eine Vorlesung bei einem Dozenten nicht hören möchte, oder nicht hören kann, weil sie gerade nicht angeboten wird. Oder man hat noch nen Nebenjob, um das Studium zu finanzieren. Oder man besteht eine Prüfung eben nicht im ersten Anlauf, und muss dann in der nächsten Phase weitermachen....

>  
> Und: Sorry, vielleicht bin ich blöd, aber ich hab die Sache
> mit den Nebenfächern immer noch nicht ganz durchschaut. Man
> muss ein Nebenfach wählen und das muss sein Physik,
> Informatik oder Wirtschaftsinformatik oder so, richtig? Ich
> hab nämlich kein Informatik in der Schule gehabt (ein
> Semester, aber das kann man vergessen) und Physik
> mittlerweile auch nicht mehr und darin war ich auch nie so
> ne Leuchte, nett ausgedrückt. Obwohl ich Mathe mag... Und
> ist das mit den Nebenfächern in den unterschiedlichen
> Unis/Bundesländern unterschiedlich, oder überall gleich?

Du musst meistens ein Nebenfach wählen, das kann aner von Uni zu Uni verschieden sein, welche Fächer das sein dürfen.

>  
> Und damit bin ich schon bei der nächsten Frage, was gibt es
> für wichtige Unterschiede zwischen den verschiedenen
> Unis/Bundesländern? Worauf sollte ich (falls ich Mathe
> studiere..) bei der Wahl des Studienortes achten?

Wenn du auf Lehramt studieren willst (egal, was), ist eine CampusUni sicherlich sinnvoll, da man sonst viel Zu viel zeit mit dem Pendeln verbringen muss. Als Student ist vielleicht auch die Kostenstruktur einer Stadt interessant, und die Nähe zum Heimatort.
Ausserdem hat der Stern ja immer mal wieder ein Uni-Ranking erstellt, das könnte auch helfen.

>  Und hat jemand von Euch Erfahrungen mit Auslandssemestern?
> Das würde ich total gerne machen (war in meiner Schulzeit
> schon mal ein Semester in Frankreich und würde jetzt gerne
> noch mehr kennenlernen), aber ich weiß 1) nicht ob das
> überhaupt mit diesem Bachelor-Master-Punkte-System zu
> vereinbaren ist (mit diesem ganzen System hab ich mich noch
> überhaupt nicht auseinandergesetzt, hab ich keine Ahnung
> von:S) und 2) wie das speziell im Mathestudium aussieht,
> kann man das machen?

Das kann man sicherlich machen, da gibt es oft auch "PartnerUnis" der einzelnen Hochschulen (Hier in Bielefeld gibt es auch eine PartenrUni in Frankreich) Wie das dann im einzelnen funktioniert, müsstest du dann an deiner Uni erfragen.

>  
> Zum Mathe auf Lehramt noch kurz: Das ist am Anfang das
> Gleiche, dann aber weniger. Oder? Was sind die wichtigen
> Unterschiede?

Das Grundstudium ist ähnlich dem Diplom. Aber das sind auch Sachen, die du dann an deiner Uni im einzelnen Abklären musst.

>  
> So, ich sag's ja, ein ganzes Fragenbombadement. Ich hoffe,
> ich hab nicht (mal wieder) zu viel gelabert und ich freu
> mich schon darauf, Eure Erfahrungen und Tipps lesen zu
> dürfen. DANKE schon mal!!
>  
>
> LG, Kathilisabeth

Marius

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Mathestudium: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 18:49 Do 08.01.2009
Autor: Kathilisabeth

VIELEN DANK, Marius! Ich bin immer wieder beeindruckt davon, wie nett und auch wie schnell hier immer alle antworten, das ist wirklich toll!

Trotzdem bin ich so dreist und möchte einfach noch mal nach anderen Statements fragen... das ist irgendwie immer besser, wenn man mehrere Antworten hat, find ich. Oder kann man da einfach nicht anderer Meinung sein? Oder kann das vielleicht noch mal jemand anders oder genauer oder weiß-der-Geier sagen, aus seiner Sicht? Das wär lieb. (Sorry, dass ich sozusagen weitere Antworten "einfordere", soll nicht komisch wirken!)

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Mathestudium: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 19:52 Do 08.01.2009
Autor: leduart

Hallo
1. Zur Uniwahl: Unis die in der Forschung in Mathe nicht so berühmt sind, kleiner Unis sind für Anfänger, die keine Genies sind meistens besser, weil die Anfangerbetreuung besser ist. nach dem Bachelor kann man dann - wenn man sich stark fühlt- an ne "bessere oder berühmtere Uni gehen.
Mathe- Physiklehrer sind immer Mangelware, d.h. man kann praktisch immer noch Lehrer werden, mit einem master+ 1 zusatzjahr und Lehrer ist der Beruf der sich mit ner Familie und vielen Kindern gut vereinbaren lässt. es gibt ab 12 h die Woche Teilzeitmöglichkeit. Aber auch in allen anderen Bereichen, die ich kenne kenne ich mathematikerinnen (Bank, Versicherung, Industrie, die mit Familie und Kindern gut zurecht kommen. Die Schwierigkeit ist eher wenn dein Partner und du Stellen in derselben Gegend suchen!
Auslandsjahr oder Semester geht mit dem Punktesystem gut, allerdings verliert man doch dabei Zeit, verlängert also das Studium, verbessert aber die Stellenaussicht.
Man kann sich sogar schon bei der Uniwahl die Austauschprogramme der einzelnen Unis ansehen!
Günstiger ist ein Auslandsaufenthalt allerdings nach dem Bachelor.
Die Nebenfachwahl hängt stark von dem ab, was dich interessiert, oder vom Beruf, den du anstrebst. Für lehrein Physik als größtes Mangelfach. Für die Industrie Betriebswirtschaft. Für Medizin Chemie oder Bio usw. Beim Bachelor gibts grosse Auswahl an möglichen Nebenfächern!
Also fang doch einfach an, lass dich von  -für alle grossen- Anfangsschwierigkeiten nicht klein kriegen, und entscheid dich schlimmstenfalls nach einem Jahr um.
Noch ein persönlicher Rat: Wenn man sich nach der Schule schwer entscheiden kann hilft oft ein Jahr Abstand, Also ich empfehle immer ein soziales Jahr, möglichst im Ausland.
Besonders wenn man evt. Lehrer werden will find ich den Weg Schule - Hochschule - Schule eigentlich zu einseitig. Mindestens 1 Jahr ohne Schule lohnt immer.
Gruss leduart



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Mathestudium: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 12:54 Di 13.01.2009
Autor: leduart

Hallo
Ich hab grad noch einen schönen link, allerdings für USA gefunden.
[]http://online.wsj.com/article/SB123119236117055127.html]  hier
Gruss leduart

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Mathestudium: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 13:26 Di 13.01.2009
Autor: reverend

Hallo Kathilisabeth,

es ist eine gute Überlegung, nicht nur das Studium, sondern auch die Möglichkeiten des Berufslebens vor einer Entscheidung mit zu bedenken. Trotzdem soll im Idealfall ja beides auch Spaß machen.

Du scheinst ja vielseitig interessiert zu sein. Das ist in manchen Studien besser auszuleben als in anderen, aber das meiste kommt wohl darauf an, was man danach mit seiner Ausbildung so anstellt.

Ich habe mehrere Studiengänge beschnuppert, einige auch (z.T. parallel oder überschneidend) über eine gewisse Strecke befolgt - darunter einige Semester Fernstudium Mathematik, das war nicht so meine Lernform - und habe aber nur ein Studium abgeschlossen, evangelische Theologie.

Dazu fragst Du hier gerade nichts, so dass ich keine vorauseilenden Antworten hinwerfen will.

Mathematik auf universitärem Niveau ist aber schon anders als an der Schule, meist unanschaulicher, viel mehr Formalsprache. Ich habe Leute kennengelernt, denen das besser gefiel als vorher, aber auch eine Menge, die damit gar nicht glücklich waren, und letztlich meist auch gewechselt haben.

Gerade wenn Du noch unsicher bist, was Du studieren sollst, nimm Dir die Zeit, Dich gut zu informieren. Mach möglichst für mindestens ein halbes Jahr oder Jahr etwas anderes, bevor Du studierst - da klärt sich meist viel. Und nimm in Kauf, dass Du vielleicht zwei Semester brauchst, um herauszufinden, dass das betreffende Studium doch die falsche Wahl war. All diese Zeit ist nicht wirklich verloren. Du lernst, genauere Fragen zu stellen, und auch das gesammelte Wissen ist nicht umsonst. Vielleicht ist es nicht mehr prüfungsrelevant, aber was solls. Meine Scheine aus der Luft- und Raumfahrttechnik hat weder im Mathematik- noch im Theologiestudium irgend jemand für irgendetwas angerechnet. Selbst die etwa 20 Wochen Praktika, die ich für das Maschinenbaustudium (Fachrichtung, s.o., Luft- und R...) gemacht habe, sind mir (in der Theologie) nicht als Industriepraktikum angerechnet worden. Dafür dann aber meine Zeit bei der Bundeswehr.

Aber Du lebst ja nicht für die Prüfungsordnungen, die manchmal halt nicht ganz sinnerfüllt sind.

Liebe Grüße,
reverend
(der tatsächlich einer ist)

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Mathestudium: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 03:55 Mo 19.01.2009
Autor: Vreni

Hallo,

erstmal ich finds toll, dass du dir so viele Gedanken machst und so viele Fragen stellst, ich dachte schon ich bin bei sowas extrem, aber du übertriffst das ja noch (bitte nur positiv verstehen!). Ich hatte damals auch wegen breit gestreuter Interessen und Begabungen Schwierigkeiten das richtige zu finden, bin aber mit meiner Wahl immer noch (nach 2 1/2 Jahren) ziemlich zufrieden. Ich antworte jetzt einfach mal zu allem, was mir einfällt.

> Eine neu hinzugekommene Überlegung ist für mich die
> Familientauglichkeit. Und zwar weiß ich schon jetzt, dass
> ich später gerne eine Familie haben möchte, und dann wäre
> es ja unsinnig auf einen Job hinzuarbeiten, den man dann
> nicht ausüben kann, weil einem die Zeit fehlt oder so.
> Spontan wär da z.B. Lehramt wohl perfekt, vormittags
> Kindergarten, nachmittags zu Hause arbeiten. Aber es gibt
> immer mehr Ganztagsschulen. Wie ist das jetzt in der
> Mathematik? Ich hab mir überlegt, wenn ich mir so angucke,
> was für Möglichkeiten man für Berufe nach dem Studium hat,
> dann geht doch eigentlich alles in die Wirtschaft, oder?
> Und das wär dann doch nicht besonders familientauglich,
> oder? Ich denk da z.B. an eine kurze Pause, sowas wie
> Elternzeit, in der Wirtschaft hat man dann ja schnell mal
> den Anschluss verloren. Oder was meint Ihr? Oder bin ich
> verblendet und es erschöpfen sich gar nicht alle
> Möglichkeiten nur in der Wirtschaft? Außer man ist
> hyperintelligent und wird Prof, ja. Aber das lassen wir mal
> außen vor.
>  

Dazu kann ich jetzt keine persönlichen Erfahrungen anbieten, ich weiß nur, dass bei meinem Vater in der Abteilung (in der Versicherung, Richtung Informatik gehend) viele MathematikerInnen arbeiten, und dass ist dann doch eher ein Angestellten-Job, bei dem man geregelte Arbeitszeiten hat und auch durch eine kurze Babypause nicht zu viel verpasst.

> Dann: Wie lange braucht man eigentlich so durchschnittlich
> für ein Mathestudium? Stimmt es, dass wenn man eine Prüfung
> zweimal nicht bestanden hat, man hinschmeißen muss? Das ist
> ja -hmm- nicht besonders schön. Wenn man fast fertig ist
> und dann was nicht hinkriegt und dann ist alles für die
> Katz'? Oder wie?
>  

Wies mit der neuen Bachelor-Prüfungsordnung aussieht, weiß ich nicht, da ich ja noch Diplom studiere. Aber da zählen ja auch soweit ich weiß alle Klausurnoten, die du machst. Im Zweifelsfall musst du dir einfach mal die aktuelle Prüfungsordnung an einer Uni anschauen, die für dich in Frage kommt.
Aber allgemeien kann man sagen: in jedem Studienfach kann man irgendwann irgendwo durchfallen. Ich persönlich hatte meine ersten beiden mündlichen Vordiplomsprüfungen nach dem 2.Semester, also nach einem Jahr. Und bei diesen ersten Prüfungen war ich noch ziemlich nervös. Aber spätestens nach der zwieten, dritten haben sie den Schrecken verloren. Und ich finde, dass gerade mündliche Prüfungen zeigen, ob du wirklich für das Studium geeignet bist. Denn in schriftlichen wird leider nur zu oft viel zu viel Rechnerei geprüft und nicht genug Verständnis. Und genau das kann man bei einer mündlichen Prüfung zeigen bzw. merken, ob man es hat oder nicht. D.h. du kannst feststellen, ob das Studium weiter was für dich ist, oder ob du doch besser was anderes machst.
Ich glaube auch, dass bei uns für die Bachelor nach dem 1. oder 2.Semester eine kurze mündliche Prüfung war
Und nachdem was mir bis jetzt erzählt wurde, hat eigentlich kaum jemand, der sein Vordiplom gut bestanden hat (also nicht mit Hängen und Würgen, aber das merkt man ja meistens selber und zieht daraus die Konsequenzen), später durch eine Hauptdiplomsprüfung gefallen.
Also wenn du auch nur halb so selbstreflektiert wie jetzt während deinem Studium bist, solltest du früh genug merken (also nach spätestens 2 Semestern), wenn es nichts für dich ist.
Und auch wenn ich die hier schon genannte Meinung wiederhole: Ein Fach, für das man sich aus Interesse und mit guten Gründen entschieden hat, nach 2 Semstern zu wechseln, ist keine Schande, sondern wichtig und gut, wenn die Entschiedung wiederum begründet ist.

> Und: Sorry, vielleicht bin ich blöd, aber ich hab die Sache
> mit den Nebenfächern immer noch nicht ganz durchschaut. Man
> muss ein Nebenfach wählen und das muss sein Physik,
> Informatik oder Wirtschaftsinformatik oder so, richtig? Ich
> hab nämlich kein Informatik in der Schule gehabt (ein
> Semester, aber das kann man vergessen) und Physik
> mittlerweile auch nicht mehr und darin war ich auch nie so
> ne Leuchte, nett ausgedrückt. Obwohl ich Mathe mag... Und
> ist das mit den Nebenfächern in den unterschiedlichen
> Unis/Bundesländern unterschiedlich, oder überall gleich?

Das mit den Nebenfächern ist mehr oder weniger regional bestimmt, was halt an der jeweiligen Uni an kompatiblen Fächer angeboten wird. Kompatibel heißt hier: sinnvolle Vorlesungen werden zu sinnvollen Zeiten (keine großen Überschneidungen!, bei verschiedenen Veranstaltungsorten die Wege dazwischen beachten) angeboten, und es ist jemand in dem jeweiligen Fachbereich, dich gegebenenfalls zu prüfen. Ansosnten kannst du dir zumindest bei uns jedes Fach, dass irgendeinen Bezug zur Mathematik hat, als Nebenfach anerkenne lassen. Es gibt halt an verschiedenen Unis verschiedene etablierte Nebenfächer: Physik, Informatik, VWL, BWL, Biologie, Elektrotechnik, Philosophie,...
Es kann sein, dass jetzt mit dem Bachelor die Wahl der Nebenfächer noch weiter eingeschränkt wird, aber wie gesagt, von mir gibts hier nur Diplom-Erfahrungen und über Bachelor nur Vermutungen.

Zu Physik als Nebenfach: Ich hatte mich gut eine Woche vor Beginn meines Mathestudiums noch nicht für ein Nebenfach entschieden, und habe dann relativ spontan für Physik genommen, obwohl ich es die letzten beide Schuljahre auch nicht mehr hatte.
Und bis jetzt bin ich damit ganz zufrieden. In den Anfängervorlesungen kriegst du eh nochmal alles wichtige von vorne erklärt, etwas schneller und abstrakter als in der Schule, aber wenn du dir dessen bewusst bist, dass du da eben aufpassen und was tun musst, dann gehts. Hatte sogar den Eindruck, dass es mir mit dieser Einstellung besser erging als manchen Mitstudenten, die am Anfang dachten: "Klar, kenn ich alles, muss ich nicht weiter aufpassen" und dann nach spätestens 2 Monaten auf die Nase gefallen sind, weils schwieriger wurde und sie den Anschluss verloren hatten.
Inzwischen habe ich den Schwerpunkt "Theoretische Physik" als Nebenfach gewählt, also den matehmatishceren Teil der Physik, in dem sich die meisten Physik-Studenten über die Mathe-Lastigkeit beschweren. Aber mir gefällts, und mit der "Experimentalphysik", also dem, was man auch eher in der Schule macht, hab ich höchstens noch am Rande zu tun.

>  
> Und damit bin ich schon bei der nächsten Frage, was gibt es
> für wichtige Unterschiede zwischen den verschiedenen
> Unis/Bundesländern? Worauf sollte ich (falls ich Mathe
> studiere..) bei der Wahl des Studienortes achten?
>  Und hat jemand von Euch Erfahrungen mit Auslandssemestern?

Ja, bzw. ich sammle sie gerade für ein halbes Jahr. Befinde mich jetzt in diesem Moment in England in meinem Wohnheimszimmer :). Rein von der Auslandserfahrung ist es toll, rein fachlich komm ich mir manchmal etwas unterfordert zu (im Vergleich zu Deutschland). Die Vorlesungen sind hier eher so wie Schule, d.h. man kommt ohne große Anstrengung während der Vorlesung dazu, alles nachzuvollziehen, es werden ganz ganz viele Beispiel gebracht usw. . Auf jeden Fall anders als Uni in Deutschland und ein anderes System kennen uzu lernen schadet ja auch nicht.
Ich bin hier über Erasmus, d.h. ich kriege etwas Geld von der EU währen dich hier bin und soll theoretisch über das ECTS-Sytsem meine Leistungen hier anerkant bekommen (was praktisch nicht ganz so klappt, aber die Theorie besagt das). Ich musste mich an meiner Heimat-Uni für das Programm bewerben, die an verschiedenen Partner-Unis Austauschplätze hat (wobei ich hier erwähnen muss, dass mein Erasmus-Platz eigentlich einer der Physik ist, aber da ich ja auch so ein halbes Physik-Grundstudium mitgemacht habe, bin  ich da mit rein gerutscht), die dann an die Studenten verteilt werden. Ob und welche Erasmus-Partnerunis der Mathe-Fachbereich an den Unis, für du dich interessierst, hat, kannst du ja selber mal versuchen rauszufinden. Manchmal gibt es auch für die gesamte Uni eine Liste, in derdann die Partnerschaften der einzelnen Fachbereiche aufgelistet sind.
Bachelor und Auslandsemester: es kann sein, dass du dadurch, dass im Bachelor mehr vorgeschrieben ist, auch mehr anerkannt mbekommst. Du kannst auch ganz gezielt deine GAstuni nach diesen Kriterien aussuchen, also welche Vorlesungen werden wie angeboten, vorher an der Heimatuni über die Anerkennung erkundigen (ich müsste z.B. evtl. noch mal eine extra mündliche Prüfung über den Vorlesungsstoff bei einem Prof machen, wenn ich mir eine Mathevorlesung anerkenne lassen wollte). Dadurch ist man aber wahrscheinlich in seiner Frieheit im Auslandssemester wirklich eingeschränkt. ICh kann hier im Grunde hören, was ich will, ich muss nur auf eine gewisse ECTS-Punktezahl kommen (also eigentlich Stundenzahl). Ob ich das, was ich hier mache, in Deutschland auch machen sollte/könnte/bräuchte ist ziemlich egal. Und das ist eigentlich angenehm, weil man einfach machen kann, was interessant klingt und worauf man Lust hat.
Zu Bachelor und Auslandssemster muss ich noch das System erwähnen, wie hier an meiner Uni in England in der Mathematik die Auslandsjahre gehandhabt werden: da man irgendwann festgestellt hat, dass das Studium der mathematik auf dem kontinent und das in England sich doch stark unterscheiden, kann man hier jetzt Bachelor mit einem jahr in europa studieren. Man unterbricht also sein dreijähriges Bachelor-Studium nach dem zweiten Jahr, geht für ein Jahr ins Ausland, aber die Leistungen im Ausland zählen nicht zum Studium in England, sondern man studiert danach einfach weiter, also steigt ins dritee Jahr wieder ein.
Ich könnte mir vorstellen, dass sowas sich auch im deutschen Bachelor-Studium machen lässt. Denn man kann einfach nicht davon ausgehen, dassim 2. oder 3.Jahr in einem anderen Land was äquivalentes gemacht wird - das ist ja schon von Uni zu Uni in Deutschland unterschiedlich. Wäre halt ein Jahr Zeitverlust.

Soweit erstmal von mir.

Gruß,
Vreni

> Das würde ich total gerne machen (war in meiner Schulzeit
> schon mal ein Semester in Frankreich und würde jetzt gerne
> noch mehr kennenlernen), aber ich weiß 1) nicht ob das
> überhaupt mit diesem Bachelor-Master-Punkte-System zu
> vereinbaren ist (mit diesem ganzen System hab ich mich noch
> überhaupt nicht auseinandergesetzt, hab ich keine Ahnung
> von:S) und 2) wie das speziell im Mathestudium aussieht,
> kann man das machen?
>  
> Zum Mathe auf Lehramt noch kurz: Das ist am Anfang das
> Gleiche, dann aber weniger. Oder? Was sind die wichtigen
> Unterschiede?
>  
> So, ich sag's ja, ein ganzes Fragenbombadement. Ich hoffe,
> ich hab nicht (mal wieder) zu viel gelabert und ich freu
> mich schon darauf, Eure Erfahrungen und Tipps lesen zu
> dürfen. DANKE schon mal!!
>  
>
> LG, Kathilisabeth


Bezug
                        
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Mathestudium: entschieden...
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 21:35 So 23.08.2009
Autor: Kathilisabeth

Hallo Ihr Lieben!

Endlich, ich musste mich entscheiden, ich hab mich entschieden. Hätte ich nicht gemusst, hätte ich's wohl auch nicht getan... Aber naja. Ich studier also ab diesem Wintersemester
Mathe und ev. Religion auf Gymlehramt
in Marburg. Tjaja... Bin schon einigermaßen aufgeregt. Also, ich freu mich total und mach schon Pläne und les im Vorlesungsverzeichnis (was allerdings 1000 Fragen aufwirft) und so, aber manchmal frag ich mich schon, ob ich mir da nicht zu viel aufgehalst hab. Für Reli muss ich noch Latinum und Graecum nachholen und Mathe... tjaja... Mathe ist halt so ne Sache. Ich zähl auf Eure Hilfe, wenn ich an meinen Übungen verzweifeln sollte. Aber was soll's, notfalls werd ich halt doch wechseln. Man kann's ja erst mal versuchen. Und das mach ich jetzt also.
Ich wollt allen, die in diesem riesigen Thread mir geholfen haben, noch mal danke sagen! DANKE :)!
Und wie gesagt, ich zähl auf Eure Hilfe auch in Zukunft ;)!
Liebe Grüße,
Kathi

Bezug
                                
Bezug
Mathestudium: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 19:08 Sa 12.09.2009
Autor: reverend

Hallo Kathi,

dass es auch Foren für Latein und Griechisch gibt, hast Du sicher schon bemerkt.
Da ist nicht viel los, aber es liegt auch an Dir, das zu ändern.

;-)
Viel Erfolg!
reverend

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