Menschliches Gehör < Medizin < Naturwiss. < Vorhilfe
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(Frage) beantwortet | Datum: | 12:00 Do 12.05.2005 | Autor: | stalinus |
Frage:
Wenn ich zwei Taktgeräte habe, wie viele Millisekunden Verzögerung dürfen diese haben, dass man es nicht merkt?
Ich würde etwa 20ms schätzen.
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(Antwort) fertig | Datum: | 01:58 So 15.05.2005 | Autor: | Josef |
Zeitliche Maskierung: Es gibt zwei verschieden Arten der zeitlichen Maskierung. Diese
Beruhen auf der Eigenschaft des Gehörs, eine gewisse Zeit zu benötigen, um sich einer
Hörschwelle an zu passen.
Vorwärtsmaskierung (oder Postmasking): Erklingt ein kurzer Ton (z.B. ein Knall)
maximal 200 ms nach einem Maskierungston entsprechender Frequenz und Lautstärke,
so ist dieser Ton für unser Gehör nicht wahrnehmbar, d.h. wenn der Maskierungston
erklingt, gewöhnt sich unser Gehör an die Mithörschwelle. Es braucht nun 200 ms um
sich wieder an die Ruhehörschwelle zu gewöhnen. In dieser Zeit wird uns die
Mithörschwelle hat sich die Mithörschwelle noch nicht abgebaut. Folgt nun in diesen
200 ms ein Ton, der über der Ruhehörschwelle aber unter der simulierten
Mithörschwelle liegt, hören wir diesen nicht. Erst nach 200 ms Sekunden ist unser Ohr
wieder in der Lage solche Töne wahrzunehmen.
Rückwärtsmaskierung (oder Premasking) ist gewissermaßen die Umkehrung der
Vorwärtsmaskierung. Der Maskierungseffekt ist hier allerdings viel schwächer und der
Zeitbereich in der sie auftritt, ist nur ca. 20 ms lang. Dabei werden Töne, die maximal
20 ms vor dem Maskierungston erklingen nicht wahrgenommen. Und zwar deswegen,
weil unser Gehirn die lauten Geräusche verarbeitet die bis zu 20 ms den leiseren auf das
Ohr treffen zuerst wahrgenommen werden. Die 20 ms sind hier also nicht ausreichend
lang, um unserem Gehirn zu erlauben den leiseren Ton zu verarbeiten. Daher nehmen
wir ihn nicht wahr.
http://www-ra.informatik.uni-tuebingen.de/lehre/ws02/pro_internet_ausarbeitung/proseminar_laurer_ws02.pdf
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