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Motivation: Frage (beantwortet)
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 12:23 So 15.04.2012
Autor: Englein89

Hallo,
ich schreibe aktuell über das Thema Motivation. Natürlich habe ich dazu bereits einige einschlägige Werke durchgewälzt, wie zB Heckhausen, Rothermund und Rheinberg.

Irgendwie wird mir aber nicht ganz klar, wie dieses Gebiet strukturiert ist in der Psychologie. Ich komme aus dem wirtschaftswissenschaftlichen Bereich und dort ist Motivation als eine Mischung aus aktivierenden Prozessen und kognitiven Prozessen definiert (der Mensch ist aktiviert durch Emotionen und richtet sein Verhalten auf ein Ziel aus). Für meine wiss. Ausarbeitung würde ich gerne mit Hilfe der allgemeinen, klassischen Psychologie einleiten, aber irgendwie finde ich (noch) nicht die Brücke zwischen der Definition in der Psychologie zur Wirtschaftswissenschaft.
U.a. gibt es in der Arbeitspsychologie Inhalts- und Prozesstheorien der Motvation, wobei die Prozesstheorien ja kognitive Prozesse mit einbeziehen. Ich dachte, damit wäre ich schon einmal auf dem richtigen Weg, bis ich eben gemerkt habe, dass das nur eine Einteilung in der Arbeitspsychologie ist und nicht der klassischen Psychologie (ich weiß zumindest gerade nicht, wie ich das geschickt einbinden könnte, ohne dass sich der Leser fragt, wie ich auf das Thema Arbeitspsychologie komme).

Interessant finde ich auf jeden Fall bei Heckhausen das Modell, dass das Handeln immer von der Person und seiner Umwelt abhängt. Das ist mein Ausgangspunkt sozusagen. Dann möchte ich also auf Theorien/Modelle der Pychologie eingehen (kurz, aber eben strukturiert: Was gibt es und wie wird Motivation dort gesehen (ausgegangen vom Heckhausen-Modell)) und die Brücke zur Motivation in den Wirtschaftswissenschaften schlagen. Allerdings ist der psychol. Teil bei mir noch eine Art Black Box mit sehr vielen verschiedenen Strömungen, die ich in der Fülle gar nicht brauche.

Kann mir jemand helfen, das Thema Motivation in der Psychologie als Fachfremder ein wenig greifbarer zu machen? Das würde mir sehr helfen!

Vielen Dank vorab!

        
Bezug
Motivation: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 13:58 So 15.04.2012
Autor: Josef

Hallo Englein89,


"Motivation,

in der Psychologie die Handlungsbereitschaft, ein Bedürfnis (z. B. Hunger oder Durst) zu befriedigen oder ein angestrebtes Ziel zu erreichen. Die Motivation bestimmt zusammen mit äußeren Reizen, mit Wahrnehmungs- und Lernvorgängen sowie den jeweiligen Fähigkeiten das menschliche Verhalten und ist daher Ergebnis einer Wechselwirkung (Interaktion) zwischen personenspezifischen und situationsspezifischen Merkmalen.

Die Motivationspsychologie versucht ein Erklärungsmodell für zielgerichtetes Verhalten zu erarbeiten. Sie geht von der Frage aus, warum sich Individuen jeweils so und nicht anders verhalten. Die Grundfragen der Motivationsforschung lauten: Welchen Anteil haben Umwelt (Anreize) und innerer Zustände (Bedürfnis, Trieb) am Handeln? Gibt es eine Hierachie von Motiven, wobei die Befriedigung der biologischen Motive die Voraussetzung ist für das Entstehen der höheren sozialen Motive? Gibt es einen Unterschied zwischen angeborenen und erlernten Motiven? Haben verschiedene Handlungen verschiedene Motive oder lässt sich alles unter ein oder zwei Hauptmotive subsumieren? Welchen Einfluss haben andere Personen auf Handlungen und Motivationsstruktur? Hintergrund ist die Beobachtung, dass verschiedene Individuen in der gleichen Situation verschieden reagieren können und andererseits dasselbe Individuum in verschiedenen Situationen gleich reagieren kann.

Viele Motivationsforscher haben im 20. Jahrhundert Motivationstheorien aufgestellt, um diese grundlegenden Fragen zu klären. Anfangs hatten die eher biologisch orientierten Modelle den größten Einfluss, die genetisch festgelegte, bestenfalls durch die Umwelt formbare Triebe annahmen (Sigmund Freud, Konrad Lorenz). Mitte des 20. Jahrhunderts, unter dem Einfluss des Behaviorismus, besaßen in den USA physiologische Theorien die Vorherrschaft. Die Motivationstheorie von Abraham Maslow basiert auf einem humanistischen Menschenbild. Maslow nennt fünf hierarchisch geordnete Bedürfnisklassen: physiologische Bedürfnisse, Angstfreiheit, Schutz und Zugehörigkeit, Anerkennung und Status sowie Selbstverwirklichung.

Heute dominieren in der in den westlichen Industrieländern betriebenen Psychologie interaktionistische, die Beziehung zur Umwelt und zu anderen Menschen thematisierende Modelle (Philip Zimbardo) sowie tätigkeits- und erlebnisorientierte Konzepte (David McClelland, Mihaly Csikszentmihalyi). Die Frage nach individuell einheitlichen Hauptmotiven wird heute, im Zeitalter des Individualismus, eher negativ beantwortet. Der amerikanische Psychologe Steven Reiss unterscheidet insgesamt 16 in der westlichen Kultur vorkommende Motivlagen (u. a. Macht, Unabhängigkeit, Neugier, Anerkennung, Status, Familie, Geld, Beziehungen, Ruhe), die beim Einzelnen jeweils unterschiedlich ausgeprägt sind.

Die Motivationsforschung ist ein interdisziplinäres Feld von allgemeiner Psychologie, Sozialpsychologie, Medizin, Psychiatrie und Verhaltensforschung. Die Ergebnisse der Motivationsforschung werden in Ausbildungsstätten und Betrieben genutzt, in denen durch Maßnahmen der Unternehmensorganisation eine hohe Leistungsmotivation angestrebt wird. Die Frage nach der Motivation von extremen, ungewöhnlichen Taten (z. B. besonders brutaler Gewaltverbrechen) beschäftigt nahezu die gesamte Öffentlichkeit. In der Beurteilung und Begutachtung derartiger Handlungen, vor allem bei strafrechtlich relevanten Fällen, kommen aber eher die Psychiater, weniger die Psychologen, zum Zug. Die Diskrepanz zwischen den Erklärungen der Öffentlichkeit für abweichendes Verhalten und der wissenschaftlichen Motivationstheorie erklärt sich dadurch, dass die Psychologie nach übergreifenden, allgemeinen Motiven für relativ normales Verhalten sucht.  

Quelle: Der Brockhaus; (c) wissenmedia GmbH, 2010




Ausführliche Erklärungen über Motivation findest du im "Herders Lexikon der Psychologie; Band 2; Hohe; ISBN 978-3-86756-037-5; Seiten 1403 - 1414


Viele Grüße
Josef



Bezug
        
Bezug
Motivation: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 09:00 Fr 27.04.2012
Autor: Analytiker

Hi Englein,

> Kann mir jemand helfen, das Thema Motivation in der
> Psychologie als Fachfremder ein wenig greifbarer zu machen?
> Das würde mir sehr helfen!

konträr zu der üblichen und bereits von Dir skizzierten Lehrmeinung lohnt auch ein Blick in das sehr kontrovers diskutierte Werk "Mythos Motivation" von Sprenger. Dieser behauptet das es Motivation in unserem Verständnis gar nicht gibt. Wissenschaftlich zwar nicht valide fundiert, aber sehr interessant und zudem wird es höchstwahrscheinlich Deinen Horizont in diesem Themenkomplex ausweiten können.

Liebe Grüße
Analytiker
[lehrer]


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