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Forum "Uni-Komplexe Analysis" - Stammfunktion im Komplexen
Stammfunktion im Komplexen < komplex < Analysis < Hochschule < Mathe < Vorhilfe
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Stammfunktion im Komplexen: Lokale u globale Stammfunktion
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 19:44 Di 30.10.2012
Autor: blubblub

Aufgabe
Zeigen Sie, dass die Funktion f: [mm] \IC \to \IC [/mm] z [mm] \mapsto \overline{z} [/mm] keine Stammfunktion besitzt (weder lokal
noch global).


Hallo zusammen,
ich bräuchte Hilfe bei der Aufgabe

um zu zeigen, dass etwas im Komplexen keine Stammfunktion besitzt muss man zeigen, dass das Kurvenintegral für jeden geschlossenen Weg ungleich Null ist.

Für den Definitionsbereich des Weges würde ich das Interval [0, [mm] 2\pi] [/mm] nehmen und [mm] re^{it} [/mm] mit r als Radius

Also habe ich folgendes
[mm] \integral_{0}^{2\pi}{f( \overline{re^{it}})(-rie^{-it}) dt} [/mm]

ist das bis jetzt richtig so??

Danke

Ich habe diese Frage in keinem Forum auf anderen Internetseiten gestellt.

        
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Stammfunktion im Komplexen: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 19:50 Di 30.10.2012
Autor: blubblub

hab gerade gesehen dass das f bei dem integral falsch ist ...

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Stammfunktion im Komplexen: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 20:39 Di 30.10.2012
Autor: Leopold_Gast

Hattet ihr noch nicht, daß holomorphe Funktionen beliebig oft differenzierbar sind? Oder scheinbar etwas weniger: Daß die Ableitung einer holomorphen Funktion wieder holomorph ist?

Wenn also [mm]f[/mm] (lokal) eine Stammfunktion [mm]F[/mm] besäße, mithin [mm]F[/mm] holomorph wäre, ...

Und wenn du irgendetwas integrieren willst (natürlich über einen korrekten Integranden), würden sich achsenparallele Rechteckwege bei der geometrisch so leicht verständlichen Abbildung [mm]z \mapsto \bar{z}[/mm] vielleicht eher anbieten. Ist nur so ein Gedanke ...

Und was ist übrigens die Negation von "für alle"?

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Stammfunktion im Komplexen: Frage (beantwortet)
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 21:00 Di 30.10.2012
Autor: blubblub

Hallo,

danke für die schnelle Antwort
zu Holomorphie und Stammfunktion haben wir dies: F ist eine Stammfunktion von f, wenn F holomorph ist und F'=f erfüllt.
lokale Stammfunktion: zu jedem punkt a [mm] \in [/mm] U eine Umgebung V von a gibt, sodass f eingeschränkt auf V eine Stammfunkunktion ist
Die Aussage:
die Ableitung einer holomorphen Funktion wieder holomorph ist  konnten wir mal für eine Übungsaufgabe verwenden haben sie jedoch nicht bewiesen aus diesem Grund dürfen wir denke ich mal hier nicht verwenden

> Und wenn du irgendetwas integrieren willst (natürlich
> über einen korrekten Integranden), würden sich
> achsenparallele Rechteckwege bei der geometrisch so leicht
> verständlichen Abbildung [mm]z \mapsto \bar{z}[/mm] vielleicht eher
> anbieten. Ist nur so ein Gedanke ...

was meinst du damit genau bezüglich meiner Aufgabe

Danke

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Stammfunktion im Komplexen: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 21:20 Di 30.10.2012
Autor: Leopold_Gast

Dann mach das mit dem Integralkriterium. Es geht wohl auch mit Kreisen gut zu rechnen.

Da du zeigen sollst, daß auch lokal keine Stammfunktion existiert, und zwar "in keiner Ecke" der Gaußschen Ebene, mußt du beliebige Kreise nehmen:

[mm]\kappa: \ \ z = a + r \operatorname{e}^{\operatorname{i}t} \, , \ 0 \leq t \leq 2 \pi[/mm]

Hier ist [mm]a \in \mathbb{C}[/mm] der Mittelpunkt und [mm]r>0[/mm] der Radius des Kreises. Jetzt berechne

[mm]\int_{\kappa} \bar{z} ~ \mathrm{d}z[/mm]

Man kann den Wert konkret angeben.

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Stammfunktion im Komplexen: Frage (beantwortet)
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 21:35 Di 30.10.2012
Autor: blubblub

Ok danke schon mal

also ich habe follgenden wert raus [mm] r^{2}(2 \pi) [/mm]

wenn es falsch ist kann ich auch die rechnung hochladen

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Stammfunktion im Komplexen: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 22:47 Di 30.10.2012
Autor: Leopold_Gast

Ich habe [mm]2 \pi \operatorname{i} r^2[/mm]. Am besten rechnen wir beide noch einmal nach.

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Stammfunktion im Komplexen: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 16:56 Mi 31.10.2012
Autor: blubblub

Hallo   Leopold_Gast

du hast recht... ich habe das i aus dem integral rausgezogen und -iwann vergessen

also habe ich  2 [mm] \pi \operatorname{i} r^2 [/mm]  

und nun??
Es ist ja ungleich Null folgt schon daraus dass dies nicht existiert??

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Stammfunktion im Komplexen: Frage (beantwortet)
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 12:54 Do 01.11.2012
Autor: blubblub

woran sehe ich jetzt eigentlich ob es lokal oder global keine Stammfunktion existiert

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Stammfunktion im Komplexen: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 14:02 Do 01.11.2012
Autor: Leopold_Gast

Nehmen wir an, [mm]f[/mm] hätte irgendwo lokal eine Stammfunktion. Man kann sich dafür eine offene Kreisscheibe [mm]U[/mm] denken. Dann müßten die Integrale über in [mm]U[/mm] liegende Kreise verschwinden. Aber wir zeigten doch, daß kein Integral über einen Kreis verschwindet, denn [mm]2 \pi \operatorname{i} r^2 \neq 0[/mm] für [mm]r>0[/mm]. (Deswegen war es wichtig, daß der Mittelpunkt [mm]a[/mm] des Kreises beliebig war. Nirgendwo gibt es Kreise, deren Integrale verschwinden.)

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Stammfunktion im Komplexen: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 14:26 Do 01.11.2012
Autor: blubblub

Super danke für deine Hilfe :-)

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Stammfunktion im Komplexen: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 14:25 Mi 31.10.2012
Autor: fred97

Weitere Möglichkeit:

Mit z=x+iy (x,y [mm] \in \IR) [/mm] ist f(z)=x-iy.

Angenommen, f besitzt eine Stammfunktion F = U+iV (mit U=Re(F) und
V=Im(F))

Wegen [mm] F'=U_x+iV_x [/mm] =f=x-iy, folgt:

      [mm] U_x=x [/mm] und [mm] V_x=-y. [/mm]

Bringt man nun noch die Cauchy-Riemannschen Differentialgleichungen ins Spiel, so bekommt man rasch einen Widerspruch

FRED

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Stammfunktion im Komplexen: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 17:12 Mi 31.10.2012
Autor: blubblub

danke für den tipp ich werde auch dies mal durchrechnen

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Stammfunktion im Komplexen: Frage (beantwortet)
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 18:33 Mi 31.10.2012
Autor: blubblub

  
> Mit z=x+iy (x,y [mm]\in \IR)[/mm] ist f(z)=x-iy.

> Wegen [mm]F'=U_x+iV_x[/mm] =f=x-iy, folgt:
>  
> [mm]U_x=x[/mm] und [mm]V_x=-y.[/mm]
>  
> Bringt man nun noch die Cauchy-Riemannschen
> Differentialgleichungen ins Spiel:

Also nach CRD gilt ja [mm]U_x=x[/mm]= [mm] V_y [/mm] und [mm]V_x=-U_y = -(-y).[/mm]
und wir hätten [mm] F'=U_y+iV_y=y+ix [/mm]
und da F'_x =-iF'_y gilt gilt auch -i(y+ix)aber das ist ja kein wiederspruch


Danke für deine Hilfe  

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Stammfunktion im Komplexen: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 13:36 Do 01.11.2012
Autor: Helbig

Hallo blubblub,

> > Mit z=x+iy (x,y [mm]\in \IR)[/mm] ist f(z)=x-iy.
>  
> > Wegen [mm]F'=U_x+iV_x[/mm] =f=x-iy, folgt:
>  >  
> > [mm]U_x=x[/mm] und [mm]V_x=-y.[/mm]

So ganz klar ist mir nicht, wie FRED auf diese Beziehung kommt.

Ich erhalte [mm] $U_x=1, U_y=0, V_x [/mm] = 0, [mm] V_y= [/mm] -1$ und damit den Widerspruch [mm] $U_x\ne V_y$ [/mm] zu den Cauchy-Riemannschen Differentialgleichungen.

Gruß,
Wolfgang


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Stammfunktion im Komplexen: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 13:41 Do 01.11.2012
Autor: fred97

Wenn F=U+iV eine stammfunktion von f(z)=x-iy ist, so ist


    F'=f.

Wegen [mm] F'=U_x+iV_x [/mm] =x-iy, folgt  [mm] U_x=x [/mm] und [mm] V_x=-y [/mm]

FRED

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Stammfunktion im Komplexen: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 14:03 Do 01.11.2012
Autor: Leopold_Gast

Und wie bekommt man jetzt hieraus den gesuchten Widerspruch? Irgendwie, scheint mir, muß man schließlich doch [mm]F[/mm] bestimmen, will man das Ganze ad absurdum führen.

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Stammfunktion im Komplexen: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 14:18 Do 01.11.2012
Autor: fred97

Aus  $ [mm] U_x=x [/mm] $ und $ [mm] V_x=-y [/mm] $ folgt:

   [mm] U=\bruch{x^2}{2}+f(y) [/mm]  und V=-xy+g(y) mit differenzierbaren Funktionen f und g.

Berechne hieraus [mm] U_y [/mm] und [mm] V_y [/mm] und nutze die Cauchy-Riemannschen Dglen.

FRED

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Stammfunktion im Komplexen: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 15:30 Do 01.11.2012
Autor: Leopold_Gast

So dachte ich mir das auch. Man kann den Widerspruch erst mit [mm]F = U + \operatorname{i} V[/mm] realisieren, wenn man [mm]U,V[/mm] bereits berechnet hat.

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