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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 15:52 Di 14.04.2009 | Autor: | Ripischiep |
Hallo allerseits,
gestern hab ich bei der britischen Times einen Artikel entdeckt den ich einfach zu absurd fand. Was für ein Armutszeugnis ist das bitte, dass man auf solche Mittel zurückgreifen muss....
Aber bitte schaut selbst: Der Artikel (auf Englisch).
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> Was für ein
> Armutszeugnis ist das bitte, dass man auf solche Mittel
> zurückgreifen muss....
Hallo,
ich wäre nun wirklich nicht begeistert, wenn man meinen Kindern Schlägertypen vor die Nase setzen würde. Und doch ...
... es ist ja nicht jeder der Marines, Gefängnisaufseher, Türsteher oder Polizisten eine hirnlose Prügelmaschine.
Ich will nicht über England reden, da kenne ich mich überhaupt nicht aus.
(Man hat mir allerdings gesagt, daß ich dort einen Griff in die Tasche tun müßte, wenn ich für meine Kinder dort eine dem hiesigen Durchschnittsgymnasium vergleichbare Schule haben wollte.)
Sprechen wir also über Deutschland, genauer: über deutsche Hauptschulen. Dem Vernehmen nach herrschen hier nämlich auch nicht allerorten Friede, Freude, Eierkuchen.
Eine meiner Bekannten, durchaus keine hilflose Person und mit einem Mundwerk gesegnet, welches schon manchem die Sprache verschlagen hat, arbeitet an einer Sonderschule. Wenn sie aus irgendwelchen Gründen in die benachbarte Hauptschule muß, läßt sie sich von einem Schrank von Sonderschüler begleiten, welcher sie vor Pöbeleien beim Weg über den Schulhof beschützt - bzw.das Beschützen ist gar nicht mehr notwendig: seitdem sie diese Strategie fährt, gibt es keine Pöbeleien mehr.
Traurig, daß es soweit gekommen ist, man könnte jetzt eine lange Versagerliste aufstellen, auch die allseits beliebte "Gesellschaft" draufschreiben, viel nützen würde es nicht. Leider habe ich kein Allheilmeilmittel zur Hand.
Ich nähere mich nun langsam und ganz vorsichtig und nicht allzu dicht den Bodyguards:
wenn ich mich so umschaue, wer im Primar- und Vorschulbereich und auch in den Hauptschulen am Rumwerkeln ist, laufen mir wahrlich nicht nur Freudenschauer über den Rücken.
Viele sind sicher liebe Menschen, die gerne "was mit Kindern" machen wollen, die anderen Motivationen lasse ich mal außen vor.
Es gibt dort gewiß auch wirklich klasse Lehrer.
Was dort in großem Maßstab fehlt, das sind Identifikationsfiguren für wilde Jungs und für solche Kinder, die nicht aus wohlbehütenden, angepaßten Mittelschichtfamilien kommen.
Für solche Kinder, welche weder zum Bücherwurm noch zum Ausmalen von Teddybären gemacht sind.
Ich will in Schulen und Kindergärten wirklich keine Schlägertypen haben, aber wenn es dort ein paar mehr gestandene Leute gäbe, die im Leben schon anderes erlebt haben als Schule, Uni, (Praktikum an der ehemaligen Schule...) und wieder Schule, dann wäre das überhaupt kein Nachteil, sondern ein großer Vorteil.
Ich hätte hier etwa gestandene Handwerker im Visier. Beim Bau unseres Hauses beispielsweise habe ich wirklich tolle Leute kennengelernt, von denen manch ein Kind oder Jugendlicher etwas mitnehmen könnte.
Es kommt dann oft neben sonstigen Hürden das Argument der fehlenden pädagogischen Ausbildung.
Zum einen könnte man die nachholen, und manchmal könnte ich mich auch schlapplachen über dieses Argument:
es gibt doch so viele überforderte Lehrer, denen die pädagogische Ausbildung, die man ihnen angedeihen ließ, überhaupt nichts nützt.
Die können einen super Unterrichtsentwurf verfassen, könnten vielleicht sogar tolle Stunden abhalten - nur leider hört ihnen keins ihrer Schäfchen zu...
Ich bin mir nicht sehr sicher, daß die pädagogische Ausbildung an Hochschule und im Studienseminar wirklich gut fruchtet. Sie scheint mir oftmals an der Realität vorbeizugehen, für andere Kinder gemacht zu sein als für die, die in den Klassen sitzen.
(Nur um nicht mißverstanden zu werden: ich will auch, daß die Leute, die auf Steuerzahlerkosten unterrichten, es fachlich wirklich daraufhaben... )
Gruß v. Angela
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