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Ich werde in 11 Monaten die Bewerbungen für die Unis raushauen, und benötige dementsprechend einige Infos, am allerbesten von Studenten selbst. Ich würde alle Leser bitten, folgende Informationen zu nennen, bitte möglichst geordnet und am besten sogar tabellarisch, danke.
1) Wie gross ist der Mathematik-Anteil der Lerninhalte an deiner Uni?
2) Wie ist das Verhältnis der Profs zu den Studenten, kann man privat nachfragen?
3) Wie ist die allgemeine Situation an der Uni, ausgedrückt in bewertenden Worten?
4) Sind die Kosten in der entsprechenden Stadt / dem Stadtteil zum leben ganz besonders hoch?
5) ist an dieser Uni mehr eigenes Verständnis oder mehr auswendig-lernen gefragt?
6) Gibt es an deiner Uni die Möglichkeit zu promovieren? Master?
7) Ist der Standort einer der wenigen, an denen noch keine 500€ / Semester fällig werden?
8) Würdest du deine Uni jemandem empfehlen, der keine Mathe-Begabung hat und in diesem Fach nur mittelmässige Leistungen bringt?
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Hallo tha_specializt!
> Ich werde in 11 Monaten die Bewerbungen für die Unis
Muss man sich an Unis bewerben? Also bei ZVS-Fächern schon, aber ich denke, du willst Informatik studieren!?
> 1) Wie gross ist der Mathematik-Anteil der Lerninhalte an
> deiner Uni?
Im Grundstudium würde ich sagen 80-90% (aber vllt antworten ja auch noch andere Bonner), da mindestens die Hälfte der Vorlesungen reine Mathe-Vorlesungen sind, und in den Grundvorlesungen Informatik kommt auch sehr viel Mathe vor - dort allerdings meiner Meinung nach die "einfachere Mathematik".
> 2) Wie ist das Verhältnis der Profs zu den Studenten, kann
> man privat nachfragen?
Ich war noch bei keinem Prof persönlich zu Hause, aber nachfragen kann man in der Regel schon (bei manchen möchtest du lieber gar nicht nachfragen. ). Aber im Grundstudium hast du genug Tutoren die ausdrücklich und nur dafür zuständig sind, deine Fragen zu beantworten, und später sind es meist wissenschaftliche Mitarbeiter, die für Fragen zuständig sind. So wie ich das bisher erlebt habe, kann man jederzeit zu den Leuten hingehen und Fragen stellen.
> 3) Wie ist die allgemeine Situation an der Uni,
> ausgedrückt in bewertenden Worten?
Weiß nicht genau, worauf du hinaus willst. Ich habe ein paar Semester gebraucht, um mich einzuleben und zurecht zu finden, aber das liegt sicher nicht an der Uni, sondern an meinem Wesen. Mittlerweile finde ich es total super - aber das liegt wohl daran, dass ich so viele tolle Leute kenne. Ich denke, die Situation hier ist allgemein schon ganz in Ordnung, auch wenn das Gebäude PCB-verseucht ist, aber es soll demnächst ein neues Gebäude gebaut werden. (vielleicht kann mir endlich mal jemand (von den Bonnern) sagen, wo genau bitte schön das hin soll!?)
> 4) Sind die Kosten in der entsprechenden Stadt / dem
> Stadtteil zum leben ganz besonders hoch?
Würde ich nicht sagen. Die Wohnungskosten sind glaube ich ganz in Ordnung - das beste sind die Wohnheime (finde ich ), und ansonsten gibt's halt nen Aldi und so, was braucht man sonst zum Leben?
> 5) ist an dieser Uni mehr eigenes Verständnis oder mehr
> auswendig-lernen gefragt?
Ganz klar: eigenes Verständnis. Aber gibt es Unis, wo das nicht so ist?
> 6) Gibt es an deiner Uni die Möglichkeit zu promovieren?
> Master?
Promovieren ja - der Bachelor-Master-Studiengang wird ab kommendem Semester eingeführt, darüber weiß ich sonst noch nichts.
> 7) Ist der Standort einer der wenigen, an denen noch keine
> 500€ / Semester fällig werden?
Leider nein - seit 1 bzw. 2 Semestern müssen auch wir bezahlen...
> 8) Würdest du deine Uni jemandem empfehlen, der keine
> Mathe-Begabung hat und in diesem Fach nur mittelmässige
> Leistungen bringt?
Naja, ehrlich gesagt weiß ich nicht, ob es irgendwo Informatik mit weniger Mathe gibt. Ich glaube nicht, dass es bei uns übermäßig viel ist, weil man's halt wirklich braucht.
Viele Grüße
Bastiane
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> Muss man sich an Unis bewerben? Also bei ZVS-Fächern schon,
> aber ich denke, du willst Informatik studieren!?
Ja, und: man muss sich allerdings bewerben, bis vor wenigen Jahren gabs ja noch überall den NC (an manchen Standorten heute noch)
> Ganz klar: eigenes Verständnis. Aber gibt es Unis, wo das
> nicht so ist?
Ohja ... einige. Karlsruhe schafft man zb. (angeblich) mit links, wenn man einfach nur extrem gut auswendig lernt (nicht meine eigene Aussage!!)
> weil man's halt wirklich brauch
nach dem Studium entfällt das fast komplett. Mathematische Inhalte in der Informatik werden nur zum Verständnis von Datenstrukturen etc. und bei _sehr_ speziellen Aufgaben benötigt. Der Normalo-Informatiker plant, präsentiert evtl. und programmiert, alles eher nicht mathematisch (Ausnahmen bestätigen die Regel, zusätzliche / andere Aufgaben erstrecht)
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Status: |
(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 21:26 Sa 22.09.2007 | Autor: | Bastiane |
Hallo tha_specializt!
> > Muss man sich an Unis bewerben? Also bei ZVS-Fächern schon,
> > aber ich denke, du willst Informatik studieren!?
> Ja, und: man muss sich allerdings bewerben, bis vor
> wenigen Jahren gabs ja noch überall den NC (an manchen
> Standorten heute noch)
Für Informatik? Bist du sicher? Also bei uns gab es ein einziges Mal einen NC, und der hat anscheinend so viele Leute abgeschreckt (denn es waren plötzlich wesentlich weniger Erstis, ich glaube sogar, weniger als die Hälfte als im Vorjahr), so dass er direkt wieder weg war. Und vor allem: wenn es einen NC gibt - muss man sich dann bewerben? Man muss sich nur rechtzeitig einschreiben (was ich damals nämlich nicht wusste und somit verpasst hatte... )
> > Ganz klar: eigenes Verständnis. Aber gibt es Unis, wo das
> > nicht so ist?
> Ohja ... einige. Karlsruhe schafft man zb. (angeblich) mit
> links, wenn man einfach nur extrem gut auswendig lernt
> (nicht meine eigene Aussage!!)
Aha - das wusste ich ja gar nicht...
> > weil man's halt wirklich brauch
> nach dem Studium entfällt das fast komplett. Mathematische
Ach so: ich meinte auch, weil man's im Studium braucht. Also im Grundstudium wirst du bei uns quasi mit Mathe bombardiert (wobei nicht weiß, wie das beim Bachelor demnächst wird, wir haben dann drei Studienordnungen gleichzeitig...), und wenn du "vernünftige" Hauptstudiumsvorlesungen hörst, bist du froh, wenn du im Grundstudium einiges verstanden hast...
> Inhalte in der Informatik werden nur zum Verständnis von
> Datenstrukturen etc. und bei _sehr_ speziellen Aufgaben
> benötigt. Der Normalo-Informatiker plant, präsentiert evtl.
> und programmiert, alles eher nicht mathematisch (Ausnahmen
> bestätigen die Regel, zusätzliche / andere Aufgaben
> erstrecht)
Woher weißt du das denn so genau? Das weiß ich als Info-Student ja noch nicht mal. Aber eins kann ich dir sagen: wenn du später als Programmierer arbeiten willst, solltest du nicht studieren. Das ist nur Zeitverschwendung und wird dir sicher keinen Spaß machen. Dann mach lieber eine Ausbildung als Fachinformatiker oder so - hat ein Freund von mir auch gemacht. Dann wollte er mal nebenbei studieren, hat das dann aber doch nicht gepackt. Und ich glaube, er ist froh mit seinem Job.
Viele Grüße
Bastiane
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> Woher weißt du das denn so genau? Das weiß ich als
> Info-Student ja noch nicht mal. Aber eins kann ich dir
> sagen: wenn du später als Programmierer arbeiten willst,
> solltest du nicht studieren. Das ist nur Zeitverschwendung
> und wird dir sicher keinen Spaß machen. Dann mach lieber
> eine Ausbildung als Fachinformatiker oder so - hat ein
> Freund von mir auch gemacht. Dann wollte er mal nebenbei
> studieren, hat das dann aber doch nicht gepackt. Und ich
> glaube, er ist froh mit seinem Job.
Nö, ich programmiere eigentlich nicht so gerne, zumindest würde ich es nicht auf die erste Stelle setzen, wenn man mich nach meinen geliebtesten Tätigkeiten im Informatik-Bereich fragt. Nach nun mehr als 10 Jahren Erfahrung im Bereich Systemadministration, -Wartung, -Planung, -Reparatur und jetzt auch -Programmierung liegt mir das erstgenannte doch am ehesten. Fachinformatiker werden bei uns immer belächelt, da diese meist nichts ausser Programmierung zu leisten imstande (zumindest die von mir gemeinten), trotz dessen aber total von sich überzeugt sind.
Allein schon deswegen werde ich diesen speziellen Beruf nie ergreifen, zusätzlich dazu ist mir bei meinem jetzigen Bildungsstand eine Bezahlung von ~1100€ im ersten Jahr deutlich zu wenig. Ich habe mein bisher _komplettes_ Leben auf diesen Beruf ausgerichtet, also werde ich nun wohl eher nicht einen Rückzieher machen . Aber ich finde es gut, dass du anderen zu Alternativen rätst, nicht allzu selten sieht man fehlplatzierte Informatiker, die trotz der eigenen Uneignung doch durchgekommen sind, und dann mit Ihren Anfängerfehlern anderen Informatikern das Leben erschweren :(
Die Informationen über die Tätigkeit habe ich von aktiven, fertig studierten Informatikern... Möglich, dass andere Informatiker andere Tätigkeiten haben aber generell gilt oft: Mathe ist eines der kleinsten Elemente dieses Berufs ... mit Ausnahmen natürlich.
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Status: |
(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 18:42 Mi 26.09.2007 | Autor: | kretschmer |
Hallo,
> Nach nun mehr als 10 Jahren
> Erfahrung im Bereich Systemadministration, -Wartung,
> -Planung, -Reparatur und jetzt auch -Programmierung liegt
> mir das erstgenannte doch am ehesten. Fachinformatiker
> werden bei uns immer belächelt, da diese meist nichts
> ausser Programmierung zu leisten imstande (zumindest die
> von mir gemeinten), trotz dessen aber total von sich
> überzeugt sind.
>
> Allein schon deswegen werde ich diesen speziellen Beruf nie
> ergreifen, zusätzlich dazu ist mir bei meinem jetzigen
> Bildungsstand eine Bezahlung von ~1100€ im ersten
> Jahr deutlich zu wenig. Ich habe mein bisher _komplettes_
> Leben auf diesen Beruf ausgerichtet, also werde ich nun
> wohl eher nicht einen Rückzieher machen . Aber ich finde
> es gut, dass du anderen zu Alternativen rätst, nicht allzu
> selten sieht man fehlplatzierte Informatiker, die trotz der
> eigenen Uneignung doch durchgekommen sind, und dann mit
> Ihren Anfängerfehlern anderen Informatikern das Leben
> erschweren :(
also, eigentlich würde ich Systemadministration nicht gerade zu Informatik zählen. Genauso ist eigentlich "programmieren" als Tätigkeit an sich nicht so richtig Informatik (im Sinne von Diplom Informatiker). Ich meine ein Tischler muss einen Hobel oder Hammer "bedienen" können, genauso wie ein Informatiker grundsätzlich in der Lage sein sollte zu programmieren. Ich kann mich auch nicht entsinnen, dass irgendetwas, was ich hier an der Uni gelernt habe (oder an Vorlesungen/Veranstaltungen angeboten wurde/wird) einem in der Hinsicht helfen könnte. Es ist einfach eine andere Tätigkeit. Ich dachte immer es gibt eine für diese Tätigkeit ausgelegte Ausbildung, mag mich aber auch irren. Wenn eine Firma natürlich auch für sowas Dipl. Informatiker einstellt, ist das wiederum deren Entscheidung
Gruß
Matthias
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> Ich kann mich auch
> nicht entsinnen, dass irgendetwas, was ich hier an der Uni
> gelernt habe (oder an Vorlesungen/Veranstaltungen angeboten
> wurde/wird) einem in der Hinsicht helfen könnte.
Was denn dann? Was sind die täglichen Aufgaben eines Otto-Normal-Informatikers in einer mittelgroßen Firma unter völlig normalen Bedingungen?
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Hallo tha_specializt,
> Was denn dann? Was sind die täglichen Aufgaben eines
> Otto-Normal-Informatikers in einer mittelgroßen Firma unter
> völlig normalen Bedingungen?
Eine ähnliche Diskussion hat es mal vor 2 Jahren im Usenet gegeben. Siehe dir dort Artikel 17 von Timo an. Keine Ahnung wie aktuell das alles noch ist. 2 Jahre können in der Info-Branche eine laange Zeit sein.
Gruß
V.N.
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Naja, das war wohl eher so ein "das-lernt-man-bestimmt-alles-in-der-Uni"-Informatiker. Keine Vorahnung, kein Talent und kein wirkliches Interesse ABER halt mal in diese Richtung studieren ... man lernt ja alles an/in der Uni, und das Geld is auch ned schlecht
Ich hasse Fachidioten...
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Hallo,
> Was denn dann? Was sind die täglichen Aufgaben eines
> Otto-Normal-Informatikers in einer mittelgroßen Firma unter
> völlig normalen Bedingungen?
also ich sollte vielleicht mal klarstellen, was ich genau meine. Im Prinzip werden heutzutage Dipl. Informatiker für vieles eingesetzt, womit sie im Studium eigentlich nichts zu tun hatten oder haben mussten (nicht jeder Student besucht die gleichen Veranstaltungen, etc.).
Ich selber bin zwar Dipl. Informatiker, habe aber mit der Wirtschaft bis jetzt keinen Kontakt im direkten Sinne gehabt. In meinem Freundes- und Bekanntenkreis arbeiten ein paar als Fachinformatiker, Dipl. Informatiker, o.ä. zwar in der Wirtschaft, aber das bedeutet natürlich, meine Meinung beruht auf "Hören-Sagen".
Nur ich kann Dir versichern, dass wir - zumindest hier in Bonn - keine Administratoren ausbilden. Und so wird es wohl auch an anderen Unis ausschauen. So ist zumindest mein Eindruck von dem Lehrplan anderer Universitäten. Genauso auch von Fachhochschulen (aber hier mag ich mich irren).
Der einzige Vorteil eines diplomierten Administrators ist dann wohl, dass diese Person gezeigt hat, dass sie sich in ein Thema einarbeiten, dieses Begreifen und dann Lösungen erarbeiten kann. Vielleicht ist das ja gewollt. Ich kenne auch sehr gute Administratoren, die ein Diplom haben. Andererseits heißt dass natürlich im Umkehrschluss nicht, dass ein Fachinformatiker dazu nicht in der Lage wäre.
Nun zum allgemeinen zurück. Wenn man an der Universität Informatik studiert, so wird die Ausbildung doch recht theoretisch sein. Selbst wenn man eine "praktische" Vorlesung besucht, mag sie einem noch theoretisch vorkommen. Der Punkt ist, dass der Studiengang einfach nicht darauf abziehlt einen Programmierer oder einen Administrator auszubilden.
Ich selbst bin zwar der Meinung, dass die Theorie sehr wichtig ist, um z.B. vernünftig Programme zu entwickeln, aber ich glaube, dass einiges gerade an Erfahrung der Softwareentwicklung nicht jedem Studenten mitgegeben wird. Fachhochschulen mit den Praktikas bei Unternehmen sind da sicherlich deutlich besser geeignet. Das höre ich auch immer von Freunden und Bekannten aus der Wirtschaft. Dafür sind die theoretischer ausgelegten Informatiker dann wohl (hoffentlich, sonst wären sie ja "nutzlos" :p) besser geeignet, wenn es darum geht, die Verfahren/Algorithmen, die in einem Projekt verwendet werden sollen, zu entwickeln, auszuarbeiten und zusammen zu tragen. So findet man z.B. auch bei sehr großen Unternehmen habilitierte Informatiker, aber die werden sicherlich nicht dort als Programmierer arbeiten
Ich kann Dir nur eines raten: Schau Dir an, was an den Universitäten oder Fachhochschulen gemacht wird. Wenn Dir der Kram überhaupt keinen Spaß macht, dann könnte es eventuell keinen Sinn machen, das zu studieren. Wenn Du wirklich Dich praktisch orientieren willst, dann macht eine Fachhochschule vielleicht mehr Sinn. Du sagst, dass Du bei dem Anfangsgehalt eines Fachinformatikers, eher davon abgehalten wirst eine solche Ausbildung zu machen. Andererseits muss man auch bedenken, dass eventuell Bachelor/Master/Diplom/Dr. Informatiker ganz andere Aufgaben in der Firma Deiner zukünftigen Wahl bekommen werden, gerade weil man denen mehr Geld zahlen muss.
Vielleicht kann Dir auch eine Anfrage bei der Fachschaft für den Studiengang Informatik der entsprechenden Uni/Fachhochschule weiter helfen. Die können Dir sicherlich genau sagen, worauf Du Dich einstellen musst, wenn Du an der entsprechenden Uni/FH anfängst zu studieren.
Gruß
Matthias
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Status: |
(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 19:04 Mi 26.09.2007 | Autor: | kretschmer |
Hallo tha_specializt,
> > 1) Wie gross ist der Mathematik-Anteil der Lerninhalte an
> > deiner Uni?
>
> Im Grundstudium würde ich sagen 80-90% (aber vllt antworten
> ja auch noch andere Bonner), da mindestens die Hälfte der
> Vorlesungen reine Mathe-Vorlesungen sind, und in den
> Grundvorlesungen Informatik kommt auch sehr viel Mathe vor
> - dort allerdings meiner Meinung nach die "einfachere
> Mathematik".
Ich würde sogar behaupten, dass Informatik zu einem großen Teil eigentlich ein Teilgebiet der Mathematik ist. Das bedeutet natürlich, dass man immer mit Mathematik zu tun hat...
> > 2) Wie ist das Verhältnis der Profs zu den Studenten, kann
> > man privat nachfragen?
>
> Ich war noch bei keinem Prof persönlich zu Hause, aber
> nachfragen kann man in der Regel schon (bei manchen
> möchtest du lieber gar nicht nachfragen. ). Aber im
> Grundstudium hast du genug Tutoren die ausdrücklich und nur
> dafür zuständig sind, deine Fragen zu beantworten, und
> später sind es meist wissenschaftliche Mitarbeiter, die für
> Fragen zuständig sind. So wie ich das bisher erlebt habe,
> kann man jederzeit zu den Leuten hingehen und Fragen
> stellen.
So sehe ich das auch. Speziell im Grundstudium sind in Bonn natürlich Tutoren gefragt, da wir eine sehr große Zahl an Studenten haben und die kann einfach nicht von einem Professor alleine betreut werden.
> > 5) ist an dieser Uni mehr eigenes Verständnis oder mehr
> > auswendig-lernen gefragt?
>
> Ganz klar: eigenes Verständnis. Aber gibt es Unis, wo das
> nicht so ist?
So etwas hängt immer davon ab, wer der Prüfer ist. Meiner Meinung nach kommt es immer auf beides an. Teilweise muss man einfach wissen, wovon man redet (d.h. man muss bestimmte Teile quasi auswendig lernen). Das ist allerdings bei Naturwissenschaften meiner Meinung nach nicht "stupides Auswendiglernen". So sind viele Sachen einfach logisch Aufgebaut und bestimmte Sachverhalte ergeben sich. Man muss dann natürlich auch Wissen warum bestimmte Dinge so sind, wie sie sind. So etwas wird natürlich meistens Beweis genannt . Beweise auswendig lernen kann dann häufig nicht zum erfolg führen, da vielleicht in der Prüfung nur Zusammenhänge und einzelne Punkte aus dem Beweis gefragt werden (gerade bei mündlichen Prüfungen). Aber wie gesagt, ist alles vom Prüfer und natürlich auch von der Vorlesung abhängig.
> > 6) Gibt es an deiner Uni die Möglichkeit zu promovieren?
> > Master?
>
> Promovieren ja - der Bachelor-Master-Studiengang wird ab
> kommendem Semester eingeführt, darüber weiß ich sonst noch
> nichts.
Promovieren sollte immer möglich sein. Sonst haben die nicht Dr. Mitarbeiter ja nur den halben Tag was zu tun.
Master gibt es in Bonn nicht ab diesem Wintersemester (d.h. WS 2007/2008), sondern erst ein Jahr später (oder war es ein Semester!? kann ich mir nicht genau merken und habe auch gerade Urlaub, also schaue ich das jetzt nicht nach). Bachelor startet allerdings schon dieses Semester. Informationen zum Bachelorstudiengang sollten auch online zur Verfügung stehen. Wie ich das sehe ist das System einigermaßen starr, so dass man sich schnell zurecht finden sollte, welche Vorlesungen man hören muss und kann (und zu welchen Zeitpunkt). Dies weicht natürlich auch von Uni/FH zu Uni/FH ab.
> > 8) Würdest du deine Uni jemandem empfehlen, der keine
> > Mathe-Begabung hat und in diesem Fach nur mittelmässige
> > Leistungen bringt?
Mathe-Begabung ist ja immer relativ. Schau Dir am besten das Mathe-Vorsemester an der Uni Deiner Wahl an und was in der Vorlesungen im 1. Semester gemacht wird. Manchmal gibt es ja Skripte online. An sich wird - je nachdem was man macht - nicht viel Mathematik im direkten Sinne benötigt. Die Methodik ist allerdings das interessante in den ersten Semestern. Denn die Methodik der Mathematik ist auch im Prinzip die Methodik der Informatik. Teilweise wird natürlich auch der Stoff benötigt. Wenn ich mir so anschaue, was die Computergrafiker machen, so brauchen die schon Teile aus der Linearen Algebra und Differential Geometrie (und wahrscheinlich noch weiteren anderen Gebieten der Mathematik). In manchen Bereichen der Informatik ist die Mathematik natürlich "sichtbarer", bzw. direkter zu erkennen. Zum Beispiel bei der theoretischen Informatik, die von außen vielleicht für einzelne wirklich wie "echte" Mathematik ausschaut. Aber auch praktische, angewandte und technische Informatik kann nicht auf die Mathematik - auf die eine oder andere Art - verzichten. Ein klares Votum ob es geeignet oder ungeeignet ist, kann keiner abgeben. Ich kenne Studenten aus Bonn, die von sich behaupten, dass sie mathematisch nicht sonderlich begabt sind, aber dennoch nicht die Probleme mit den Mathevorlesungen hatten (dafür aber nach eigener Aussage mehr Arbeit). Ich merke selber, dass ich mit dem einen Gebiet der Mathematik besser zu recht komme als mit einem anderen. So mag es für den einen so sein, dass er ein guter Informatiker wird, aber dennoch nicht der brilliante reine Mathematiker. Von daher glaube ich, dass solche Einschätzungen von anderen Menschen für Dich nicht umbedingt wahr sein müssen.
Ansonsten sollten hier genügend Leute aus Bonn im Forum anzutreffen sein, so dass, falls Du weitere Fragen hast, die hier irgendeiner mit hoher Wahrscheinlichkeit beantworten kann.
Hallo Bastiane,
der Neubau ensteht auf den Versuchsfeldern der Landwirtschaft in Poppelsdorf. Ich glaube direkt bei der MedNat-Bibliothek (warst wohl in letzter Zeit zu selten bei uns auf dem Flur, dass Du das nicht mitbekommen hast... :p).
Gruß
Matthias
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Aufgrund der Zeilenbeschränkung noch kurz der Hinweis: NWI ist naturwissenschaftliche Informatik.
>>Ich werde in 11 Monaten die Bewerbungen für die Unis raushauen,
Das du dir so früh schon Gedanken machst ist eigentlich nicht nötig, aber sicher auch nicht verkehrt. Da jede Uni sein eigenes Bewerbungsverfahren hat (Oh ja, Uniintern muss man sich doch öfters bewerben als gedacht) sollte man sich früh genug schlau machen.
Informatik selbst ist an den meisten Unis zulassungsfrei. NWI gehört auch dazu.
In Bielefeld gibt es übrigens Informatik nicht als Hauptfach. Entweder die sog. Bindestrichinformatik, also Kognitive Informatik, NWI, Bioinformatik, Medieninformatik (usw..). Diese haben den Vorteil nicht ganz so Mathematiklastig zu sein. Der Matheanteil liegt bei etwa 25%. Was für dich von Interesse sein könnte. Außerdem ist die Mathematik ausschließlich anwendungsbasiert.
>> Wie ist das Verhältnis der Profs zu den Studenten, kann man privat nachfragen?
Jeder kann den Professor fragen stellen bis der Mund abfällt. Die meisten machen dies per eMail, was sehr unkompliziert ist (schließlich hat das Mailpostfach keine Öffnungszeiten) und man kann nicht mehr vergessen was der Prof eigentlich nochmal genau für Daten genannt hat.
Einige Profs darf man bei uns sogar duzen. Würd ich aber lieber erst warten bis er es anbietet.
>>Wie ist die allgemeine Situation an der Uni, ausgedrückt in bewertenden Worten?
Die Uni in Bielefeld ist ziemlich politisch. Gegen Studiengebühren wird so etwa einmal im Semester vorgegangen. Man fühlt sich dadurch nie alleine gelassen, kriegt aber auch übels viele Flyer in die Hand gedrückt.
Wenn man die Uni das erste Mal sieht bekommt man einen ziemlichen Schreck, weil sie doch sehr grau und abgelebt aussieht. Halt ein typischer End '60er Bau. Nach einigen Tagen merkt man aber, dass sie ungemein praktisch konstruiert ist und man schnell von A nach B kommt ohne erst ans andere Ende der Stadt zu müssen.
Alleine ist man in der Uni eigentlich nie, das liegt daran, dass jeder eigentlich mit jedem bereit ist zu arbeiten. Sofern man nicht andere arbeiten lässt und selber die Füße hochlegt. Das Verhältnis zu den Tutoren, die dir helfen, ist freundschaftlich und man duzt sich hier generell. Auch die Übungszettel die wir lösen (müssen) bearbeitet man nicht alleine, sondern in Zweier- oder Dreiergruppen, was die Teamfähigkeit schult.
Aber nicht nur Arbeiten, sondern auch eine Menge Partys fordern Energie.
Was man draus macht ist jedem selbst überlassen.
>> Sind die Kosten in der entsprechenden Stadt / dem Stadtteil zum leben ganz besonders hoch?
Klares Jaein.
Bielefeld ist sicher nicht so teuer wie München oder Hamburg, aber auch nicht die billigste Stadt. Es hängt auch davon ab ob du in eine WG ziehst, alleine wohnen möchtest oder Gelegenheit hast in ein Studentenwohnheim zu kommen.
Die Preise schwanken zwischen 150 Euro warm und über 300 warm.
Wobei 150Euro das 11m² Studentenwohnheim in einer 5er WG mit Internet und Telefon ist
und >300 Euro das 2 - Zimmer Apartment mit Blick auf die Uni und nach hinten raus den eigenen Garten.
>> ist an dieser Uni mehr eigenes Verständnis oder mehr auswendig-lernen gefragt?
Also es ist auch hier etwas verschieden. Anfangs ist definitiv auswendig lernen gefragt. Man bimmst sich bestimmte Formeln, Funktionen und Vorgehensweisen ein um durch die Klausur zu kommen.
Hat man dies einmal geschafft und schaut etwas zurück merkt man, dass man viele Dinge ganz von alleine verstanden hat.
Grundsätzlich gilt: Wenn man es braucht und anwendet, dann versteht man es auch irgendwann.
Braucht man es nicht, vergisst man es nach der Klausur wieder.
Wenn es später wieder von Nöten sein sollte kommt man aber schneller wieder ins Thema rein. Es hängt ja auch immer davon ab welche Richtung du im Studium einschlägst. Ob eher den phsyikalischen, biologischen, chemischen oder kognitiven Weg.
>>Gibt es an deiner Uni die Möglichkeit zu promovieren? Master?
Reicht es wenn ich einfach "Ja" sag?
>> Ist der Standort einer der wenigen, an denen noch keine 500 / Semester fällig werden?
In Bielefeld gabs vom Gericht eins auf die Fresse (sorry , aber find ich auch ma gut), sodass es "nur" 350 Euro sind.
Ob das die Sache besser macht weiß ich allerdings nicht.
>> Würdest du deine Uni jemandem empfehlen, der keine Mathe-Begabung hat und in diesem Fach nur mittelmässige Leistungen bringt?
Wie ich oben bereits schon erwähnt hatte, ist die Matheanforderung in Bielefeld in NWI nicht ganz so hoch wie bei der reinen Informatik. Auch werden viele informatische Themen nur recht oberflächlich behandelt. Dafür ist man aber auch ein guter Naturwissenschaftler.
Matheleistungskurs wäre ein guter Anfang, denn die Umstellung ist sowieso schon gewaltig. Mathe an der Uni ist nicht unbedingt schwer, sondern einfach nur sehr formell (kannst ja mal ein paar Mathefragen hier lesen). Wenn man den Dreh einmal raus hat, ist es nicht schwerer als an der Schule. Was jetzt nicht heißt, dass Uni-Mathe Kiki ist. Denn alleine diesen Formalismus sich anzugewöhnen ist ne ziemliche Umstellung.
NWI in Bielefeld (oder auch woanders denk ich mal) ist nur was, wenn du mindestens eine Naturwissenschaft magst.
Falls du noch Fragen hast, so antworte ich dir gerne nochmal.
Hoffe ich konnte dir helfen.
Sesquilinearform (tolles Ding ^^)
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na DAS nenn ich mal interessant ... eine neue Alternative, danke.
Übrigens kenn ich Formalismus schon von unseren Lehrern ... hier aufm techn. Gymn. legt man sehr viel Wert auf korrekte Ausdrucksweisen (Formeln nach dem Lehrbuch, und nicht anders) UND Verständnis der Inhalte UND Fähigkeit zur Eigenentwicklung / Eigeninitiative.
so zb. schreiben wir auch immer [mm] {f_1(x)=\limes_{h\rightarrow\ 0}\bruch{{f(x_0+h)}-{f(x)}}{h}} [/mm] anstatt [mm] {f_1(x)=nx^{n-1}} [/mm]
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Status: |
(Antwort) fertig | Datum: | 21:47 Di 25.09.2007 | Autor: | piet.t |
Hallo,
wenn man Mathe möglichst vermeiden will, dann würde ich auch von einem Uni-Studium in "reiner" Informatik abraten.
Wie Sesquilinearform schon vorgeschlagen hat ist es sicher empfehlenswert, sich mal die verschiedenen Bindestrich-Informatiken zu Gemüte zu führen.
Alternativ wäre natürlich auch denkbar, den Weg über einen FH-Bachelor-Abschluss in Informatik zu gehen - da vermeidet man auch die ganz üblen mathematischen Untiefen. Und über einen anschließenden Masterabschluss bleibt einem heutzutage wenn man will ja auch die Möglichkeit zur Promotion (was mit dem "alten" FH-Diplom in der Regel etwas komplizierter war).
In welcher Informatikvariante man dann tatsächlich landet hängt auch stark davon ab, was man denn konkret für Vorstellungen von seiner künfitgen Tätigkeit hat. Wenn es eher um konzeptionelle Dinge wie Prozess- oder Datenmodellierung gehen soll wäre z.B. Wirtschaftsinformatik durchaus eine denkbare Alternative (wie komme ich jetzt gerade auf das Fach ), wenn es eher in Richtung der technischen Administartion gehen soll dann würde ich jetzt spontan mal den FH-Weg genauer betrachten.
Gruß
piet
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> Alternativ wäre natürlich auch denkbar, den Weg über einen
> FH-Bachelor-Abschluss in Informatik zu gehen - da vermeidet
> man auch die ganz üblen mathematischen Untiefen.
In der Tat plane ich schon seit 12 Monaten, das TG früher zu verlassen (mit FH eben) und dann Bachelor --> Master --> Promotion hinter mich zu bringen.
Dass hierbei Mathe weniger frequentiert sein soll beruhigt mich doch sehr, denn gerade in Bezug auf superkomplexe, mathematische Strukuren wie die in einem Computer wäre mein Lernerfolg doch leicht zweifelhaft.
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Status: |
(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 18:56 Mi 17.10.2007 | Autor: | Gilga |
Der Vorteil einen Dipl-Inf. als Programmierer einzusetzen tritt bei der Entwicklung/Implementierung .... komplexer Algorithmen auf. Da muss man z.B. die komplexität abschätzen können...
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