irrungen & wirrungen < Lektüre < Deutsch < Sprachen < Vorhilfe
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(Frage) beantwortet | Datum: | 22:57 So 18.05.2008 | Autor: | yuleball |
hey, ich muss bis mittwoch eine hausaufgabe schreiben und habe bis jetzt noch keine wirklichen guten idden dazu gehabt. die aufgabstellung ist folgende:
Diskutieren sie welche folgen sich für das verständnis des Romans ergeben wenn fontane eines der beiden folgenden Romanenden gewählt hätte:
1) lenes ehe erweist sich als unglücklich, sie betrügt ihren Mann, wird von ihm verstoßen und begeht Selbstmord
2) lene und botho überwinden alle schranken der gesellschaft lassen sich scheiden und leben glücklich miteinander
also ich muss beide enden bearbeiten. und die dritte frage ist:
3) erörtern sie unterschiedliche möglichkeiten den letzten satz des Romans, Bothos ausspruch "Gideon ist besser als Botho" zu deuten
kann mir jemand vielleicht gute ideen dazu geben was man inhaltlich so schreiben kann, auf was man besonders eingehen soll? bis jetzt war mir nur klar dass ich es auf jeden fall auf die damalige gesellschaft beziehen muss, fontanes kritik daran und so weiter. es fehen mir aber irngedwie noch anhaltspunkte über die man schreiben kann...
ich würde mich sehr freuen wenn mir vielleicht jemand hier bisschen helfen könnte, bin für alle ideen dankbar :)
Ich habe diese Frage auch in folgenden Foren auf anderen Internetseiten gestellt: http://www.e-hausaufgaben.de/Thema-103196-irrungen-wirrungen.php
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Hallo,
ich habe "Irrungen, Wirrungen" im Deutsch Leistungskurs behandelt. Zu dem Schlusssatz "Gideon ist besser als Botho" haben wir vier Möglichkeiten zur Deutung erarbeitet:
(1) Der Schlusssatz ist ganz einfach auf die Ästhetik der Namen bezogen.
(2) Botho zeigt Einsicht und übt damit Selbstkritik
(3) Der Schlusssatz ist auf die Persönlichkeit von Gideon bezogen. Im Gegensatz zu Botho ist er offen und ehrlich, und kann eine finanzielle Sicherheit bieten. Er sieht über Lenes voreheliche Beziehung hinweg und lebt in Ordnung, die sich Botho immer gewünscht hat.
(4) Botho und Gideon stehen als Repräsentanten für Bürgertum und Adel. Das Bürgertum mit seiner Offenheit und Ehrlichkeit ist für Fontane "besser" als der konservative und egoistische Adel.
Zu den alternativen Enden kann ich folgendes sagen:
Dass Lene und Botho die gesellschaftlichen Schranken überwinden und eine langfristige Beziehung ist eher unwahrscheinlich für Fontane. Dazu passt folgendes Zitat: Die Sitte gilt und muss gelten, aber daß sie's muß, ist mitunter hart. Das Ende würde absolut nicht zu dem passen, was Fontane darstellen wollte.
Und die Alternative mit dem Selbstmord? In Kapitel 15 (die Verabschiedung) zeigt Lene eine absolut fatalistische Einstellung. Sie resigniert vor den Normvorstellungen. Sie spricht an einer Stelle in diesem Gespräch an, dass sie in den HImmel möchte, um dort die Ruhe zu genießen. Sie sagt aber auch direkt, dass sie auf den natürlichen Tod warten kann. Dass Lene dann später aus einer Situation der Ordnung und Ruhe heraustritt und Selbstmord begeht, passt nicht zu der Figur, wie Fontane sie gezeichnet hat. In Kapitel 15 wird deutlich vorausgewiesen, dass beide (also Lene und Botho) ohne Glück weiter leben werden.
Ich hoffe ich konnte dir helfen
LG Claudy
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