LHospitalscheRegelSatz L'Hospitalsche Regeln
1. Regel (Typ " ") 
Die Funktionen   seien stetig auf   und differenzierbar auf  . 
Es sei   für alle  ,  
Gilt nun   und   mit   und existiert   (einseitig bzw. beidseitig), dann ist  
 . 
Diese Regel gilt übrigens auch für   (und entsprechender Vergrößerung des Intervals   zu   bzw.   bzw.  ) 
2. Regel (Typ " ") 
Die Funktionen   seien differenzierbar auf  . 
Es sei   für alle  . 
Gilt nun   mit   und existiert   (einseitig bzw. beidseitig), dann ist  
 . 
Diese Regel gilt übrigens auch für   (und entsprechender Vergrößerung des Intervals   zu   bzw.   bzw.  ) 
Zusammenfassung 
1. 
 a)   (Regel 1) 
b)   (Regel 1) 
2. 
a)  (Regel 2) 
b)  (Regel 2) 
 
Bemerkungen.
Die Regel beruht darauf, dass sich Funktionen in der Nähe" einer Stelle   durch ihre Tangenten annähern lassen. 
Ist (im Standardfall")  , so lauten die Tangentengleichungen   und  . Ihr Quotient   ist also eine Näherung für  . 
 
Beispiele.
 
1. 
Es sei   stetig differenzierbar in einer Umgebung von   Dann liefert die Anwendung von der Regel von de l'Hôpital bei   nichts anderes als   
      
wobei die letzte Gleichheit wegen der Stetigkeit(!) von  (!!) in   gilt. 
Dieses Beispiel wirkt zwar trivial, aber es wird deswegen aufgeführt, weil die Regel von de l'Hôpital oft auch angewendet wird, obwohl man auch ohne sie auskäme. (Der Sinn dieses Beispiels liegt also tatsächlich darin, sich klarzumachen, ob ein gesuchter Grenzwert sich vielleicht nicht auf anderem Wege - hier: mithilfe der Definition der Ableitung an einer Stelle - direkt ergibt).  
Wir führen ein Standardbeispiel auf, wo man sogar ohne de l'Hôpital den gesuchten Grenzwert direkt per Definitionem der Ableitung berechnen kann. In der Literatur gängig aufgeführt wird die Berechnung von 
      
welche mit de l'Hôpital und der Stetigkeit von   in   aus 
      
folgt. Dabei kann man dies mit   direkt aus 
      
erkennen - wegen   ist nämlich 
      
 
Bemerkung:
Man beachte, dass die Differenzierbarkeit von   in   auch die Stetigkeit von   in   zur Folge hat, so dass   bei   gilt. 
2. 
Wenn man *nur* weiß, dass   stetig in   ist, dass   differenzierbar in einer Umgebung von   ohne   ist und zudem sei die Differenzierbarkeitsfrage in   selbst nicht geklärt, so gilt: 
Falls 
      
existiert, so existiert auch   Denn: Sei   mit einem hinreichend kleinen   so folgt wie oben 
      
Wegen 
      (wenn der Grenzwert rechterhand existent ist) 
folgt dann 
      
 
Bemerkung:
Insbesondere ist dann also auch   stetig differenzierbar in   
Beweis.
siehe:  WikiBooks 
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